Falls du von Objekten in öffentlichen Museen sprichst, habe ich ein paar Überlegungen dazu. Kann man alles von mehreren Perspektiven betrachten (Besitzer, Bewahrung, Forschung, Kosten, Rechtslage, etc.)

pro:

  • die Nachfolger der Beraubten sind die heutigen Besitzer (moralisch betrachtet, darüber kann man diskutieren). Im Kolonialkontext wurden die meisten Objekte unrechtmäßig oder mit Tricks "rechtmäßig" angeeignet.
  • der beraubten Gesellschaft einen Teil Ihrer Geschichte, Kultur, Identität durch Restitution zurückgeben
  • Zeichen der "Wiedergutmachung" (das wäre Augenauswischerei)
  • Museen sparen sich Depot- und Restaurierungskosten (die meisten Objekte der Ethnologiemuseen befinden sich im Depot, nur ein geringer Bruchteil in den Schausammlungen)

contra

  • mit hohen Kosten für Museen verbunden (Provenienzforschung, Restitution, Einnahmenverlust bei Eintrittskarten wenn Top-Objekte restituiert werden --> andererseits Chance für Museen, sich neu zu orientieren)
  • fehlende/unklare Rechtslage
  • Restituierte Objekte werden von den neuen Besitzern verkauft, Objekte kommen in Privatbesitz und sind nicht mehr für die Öffentlichkeit und Forschung zugänglich
  • Restituierte Objekte werden nicht im Sinne westlicher Museen konserviert und öffentlich zugänglich gemacht (manche Objekte sind ursprünglich gar nicht gedacht, "betrachtet" zu werden oder kommen nur in bestimmten Zeremonien zum Einsatz)

Find ich toll, dass über so etwas in der Schule in Deutschland diskutiert wird!

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