Es gibt zwei grosse psychologische Belastungsstörungen, die nach einem Trauma möglich sind: bei der einen kommt es schnell zur Verdrängungsreaktion- die sich vielfältig äussert, bei der anderen erst später- diese kann dafür auch ziemlich lange anhalten. Alles etwas vereinfach dargestellt. Problematisch ist, dass ein Trauma ziemlich individuell ist- was für einen traumatisch sein kann, ist dem anderen nur unangenehm zB den Tod des eigenen Opas im Lehnstuhl miterleben.
Daneben nimmt man trotz allem Gewöhnungsreaktionen an. Furchtbares Beispiel: Eine Frau, die einmal in ihrem Leben vergewaltigt wird, wird das nie vergessen. Frauen in Krisenregionen, die soetwas häufiger durchleiden können jedoch gegen die jeweiligen Einzelerfahrungen in gewisser Weise abstumpfen. Falls du, wie es scheint, ein länger andauerndes Traum durchlebst und diesem gern durch Verdrängung begegnen möchtest, mus ich dich enttäuschen. Bewusste Verdrängung funktioniert schlecht bis überhaupt nicht. Ist nebenbei auch keine wirkliche Lösung, sondern eher ein Ersatz, weil man glaubt, keine tatsächliche Lösung herbeiführen zu können. Wie weit das auf dich zutrifft, musst du selbst einschätzen. Vielleicht nur am Rande: es gibt diverse Hilfsorganisationen, die professionelle Hilfe bieten- juristischer, medizinischer, finanzieller und auch psychologischer Art. Ggf. solltest du mit denen Kontakt aufnehmen- geht übrigens auch via Internet o anonymen Telefonnummern, falls es da Berührungsängste gibt. Viel Glück