Also erstmal: mir geht es hier nicht um Aufmerksamkeit oder Mitleid, etc.
Ich bin fast 17 und hab in meinem Leben schon einiges hinter mir, angefangen damit dass mein Vater Quartalstrinker, also eine Art Teilzeit-alkoholiker, so richtig "erst" als ich 4 war und seit dem hat er mich viele Male enttäuscht. (Nein, er hat mich niemals körperlich missbraucht aber es tut weh wenn dein eigener Vater alkoholisiert vor dir steht, dir in die Augen schaut und dich nichtmal erkennt...) Meine Mutter ist relativ herrisch und willkürlich, das heißt nicht dass ich sie nicht liebe, aber ich habe ein sehr schwache Verhältnis zu ihr. Und dann hab ich noch insgesamt 7 Geschwister... einen Bruder der älter ist, ansonsten alle jünger, das heißt um die muss ich mich oft kümmern und auch relativ viel im Haushalt machen.
Ich hatte mal Probleme in der Schule, wurde gemobbt weil ich 1. "fett" war und mich 2. schon immer anders benommen habe, bedingt durch die Situation Zuhause. Das hat zum Glück aufgehört, aber ich hab dort trotzdem nur sehr wenige soziale Kontakte, bin also, mehr oder weniger, oft Einzelgängerin.
Der Punkt warum ich das erzähle ist folgender: ich musste von frühester Kindheit an "stark" sein, also meine eigenen Probleme, Ängste und Sorgen für mich behalten, meine Gefühle nicht zulassen und hatte nie jemanden zum reden... Deshalb fällt es mir auch wirklich schwer mich Menschen zu öffnen und wenn diese Seite nicht anonym wäre würd ich mich wahrscheinlich nie trauen, aus Angst verurteilt zu werden.
Ich hab bereits mit 13 angefangen zu rauchen, nicht wegen irgendwelchem Gruppenzwang sondern einfach weil es mich für kurze Zeit entspannt hat, ich hatte damals die ersten Selbstmordgedanken und es hat mich davon abgelenkt. Das hat aber nach einiger Zeit nicht mehr geholfen, seit dem hab ich mir immer neue Wege gesucht den Frust zu verarbeiten oder abzulassen. So ging das von rauchen zu Musik und selbst Texte schreiben. Nur hat das alles nicht mehr geholfen und ich hab gemerkt dass ich immer Depressiver werde. Natürlich hab ich es meiner Familie verheimlicht, es wissen nur 2 Personen davon denen ich mich nur anvertraut hab um es nicht mehr alleine mit mir rumzutragen...
Ich hab vor knapp 5 Monaten angefangen mich zu ritzen. An den Oberschenkeln und Oberarmen, damit es niemand sieht, ich will keine Aufmerksamkeit deswegen... Dass es mir wirklich hilft hab ich erst heute wieder festgestellt.
Ich bitte euch keine Kommentare wie:
" du musst mit deinen Eltern reden" (das kann ich nicht) "du musst zum Psychater" (ich kann fremden nicht vertrauen) oder "du willst nur Mitleid/Aufmerksamkeit"
ich bin auf der Suche nach Jugendlichen die ähnliche Probleme haben oder hatten, um mich mit ihnen auszutauschen und so vielleicht einen Ausweg aus Depressionen, Selbstmordgedanken und Ritzen zu finden weil ich weiß dass ich es alleine nicht schaffe
Dankeschön fürs lesen...