1. Stammzellenforschung mit Embryonen

Frage: Sollte man sie erlauben?

Diskussion: Sie hilft der Wissenschaft und ist somit utilitaristisch gut. Andere Ethiken (manche Auslegungen des Christentums) betrachten sie aber als unmoralisch.

Anmerkung: Sehr einfaches Beispiel, damit könnten meines Erachtens allerdings 2-6 Seiten schwer zu füllen sein, da die Argumente sehr schnell ausgetauscht sind. Vielleicht könnte man dann ggf. noch einmal auf Tierversuche eingehen.

2. Ebola-Epidemie in West-Afrika:

Frage: Hätte man von Anfang an die betroffenen Dörfer militärisch abriegeln, bzw. gar bombardieren sollen?

Diskussion: Das wäre natürlich nicht besonders nett gewesen, da dann auch die gesunden Menschen in den Dörfern gestorben wären, aber ggf. hätte man so viele weitere tausend Todesfälle verhindern können. (Es wurde zwischenzeitlich im Falle einer großflächigen Verbreitung von Millionen von Toten ausgegangen.)

Anmerkung: Die Thematik ist in der Praxis allerdings um einiges vielschichtiger und die Lösung wäre auch nicht so einfach, wie hier dargestellt. Ich denke nicht, dass das überhaupt funktionieren würde, abgesehen davon, dass das politisch unmöglich gewesen wäre. In 6 Seiten kann man die Frage gar nicht angemessen ausführlich debattieren. Allerdings kann man die 6 Seiten vermutlich leicht füllen und zeigen, dass man sich Gedanken gemacht hat. PS: China hat gerade eine 30.000 Einwohner Stadt hermetisch abgeriegelt, nachdem dort ein einziger Pest-Fall (ich glaube Beulenpest) aufgetreten war und somit die Ausbreitung erfolgreich verhindert.

...zur Antwort

Handlungsutilitarismus --> "kurzfristig" und "direkt" gedacht

Regelutilitatismus --> "langfristig" gedacht, v.a. unter Berücksichtigung der (Gesellschafts)-Systemstabilität bzw. destabilisierender Effekte

Beispiel: Sollte man Al-Bashir, den sudanesischen Präsidenten, per Haftbefehl des internationalen Gerichtshofs wegen "Völkermord" suchen lassen? (Der i.G. hat sich letzten Endes dafür entschieden.)

Handlungsutilitaristische Position: Nein, denn die direkte Konsequenz wird ein symbolischer Gegenschlag gegen den Westen sein, auf dem Rücken der leidenden Bevölkerung. Als die Entscheidung gefällt wurde, hat der Präsident konkret mehrere Hilfsorganisationen aus dem Land geschmissen und somit noch mehr Leid verursacht. Gleichzeitig hat der Haftbefehl direkt niemandem geholfen. Es wurde also nur Leid verursacht.

Regelutilitaristische Position: Ja, sollte man machen, denn langfristig wird das das Ansehen der Menschenrechte stärken und zukünftige Völkermorde eindämmen, da der internationale Gerichtshof glaubhaft versichern kann, dass er sich nicht von Drohungen der verbrecherischen, amtierenden Staatsmänner abschrecken lässt. Zukünftige Effekte sind also zu berücksichtigen.

Anmerkung: Langfristig zuendegedacht sind beide identisch, da der Utilitarismus eigentlich IMMER ALLE Folgen einer Handlung berücksichtigen sollte. Es verhält sich damit wie mit der Frage nach der Menge von Wasser im Glas: Beide Herangehensweisen sind richtig, implizieren aber Unterschiedliche Einstellungen und Schwerpunktlegungen.

...zur Antwort

Hängt von der Definition von Egoismus ab.


Egoismus = Interessenverfolgung der eigenen Person


Fall 1: Du bist durstig, deshalb trinkst du etwas. Damit maximierst du die Gesamtwohlfahrt und handelst daher utilitaristisch. In diesem Fall: Utilitarismus = Egoismus (Beide sind unterschiedlich aber führen in diesem Fall zum gleichen Ergebnis)


Fall 2: Du bist durstig, ein anderer ist öffensichtlich durstiger als du. Dir gehört die Wasserflasche, aber du gibst sie dem anderen, maximierst somit die Gesamtwohlfahrt, da das Trinken ihm mehr bringt, und handelst daher utilitaristisch. In diesem Fall: Utilitarismus = Altruismus =/= Egoismus (Beide sind unterschiedlich und führen in diesem Fall zu unterschiedlichen Ergebnissen)


Antwort auf deine Frage: Er kann zu gleichen Ergebnissen führen, ist vom Prinzip aber unterschiedlich.


Das ist wohl die verbreitetste Sichtweise. Aber man könnte Egoismus auch anders definieren. Z.B. Egoismus = Interessenverfolgung der eigenen Familie --> Siehe Diktatoren, die zu ihren Familien und Freuden nett sind, aber sonst vollkommen egoistisch


Die radikalste Definition ist: Egoismus = Interessenverfolung aller Lebewesen Dann ist alles, was man für andere tut, egoistisch, weil man einfach allen das beste will (es einen z.B. glücklich macht). (Falls der letzte Teil zu verwirrend ist, ignorier ihn einfach.... ;-)

...zur Antwort