Nein, man muss keine verminderte Zurechnungsfähigkeit bemühen, um Selbstmord zu
"entschuldigen". Es gibt genug Gründe für einen überlegten und gut geplanten Freitod.
"Feigheit" (diesen arroganten und auch kriegerischen Ausdruck sollten wir lieber begraben) ist wohl kaum eine ausreichende
Motivation zum Suizid, denn auch er kostet Überwindung.
Hinterlässt man noch lebende Eltern, Partner oder kleine Kinder, nimmt man das Leid in Kauf, was man ihnen aufbürdet, und müsste sich den Vorwurf des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit gefallen lassen.
Aber auch dann gibt es Ausnahmen.
Anderenfalls gehört mein Leben nur mir allein
und ich kann damit machen, was ich will.
Sicher ist das menschliche Leben das größte Wunder und verdient größten Schutz, aber hört bitte auf, die Moralkeule zu schwingen.
Respektiert lieber die Suizidanten.
Versucht, sensibler zu werden für das Leiden anderer, und vielleicht dem einen oder anderen
Lebensfreude zurückzugeben. Wem das zu anstrengend ist, der sollte sich mit seinem Urteil zurückhalten.
Danke, heureka, für deine engagierten Beiträge, wenn ich auch auf deinen spirituellen Zug nicht aufspringen will.