Erstmal vorweg: Bei düsteren Gedanken kann ich dir nur professionelle Hilfe und Beratung ans Herz legen!!! Beispielsweise www.telefonseelsorge.de !
Ich habe es meinen Freunden einfach erzählt. Zuerst meinen engsten Freunden, bei denen ich keine "negative" Reaktion erwarten musste und dann ging das Stück für Stück immer weiter. Alles langsam an, immer ein Schritt nach dem anderen - und jeder muss es ja auch nicht erfahren ;-)
Ich bekam damals vom Freundeskreis und auch heute noch von "neuen" sehr viele, teils sehr direkte Fragen gestellt, die ich dann auch mehr oder weniger dazu beantwortet habe. Leider haben so viele Menschen Vorurteile im Kopf :-( Da dich deine Clique ja kennt, sollten sie recht schnell merken, dass diese ganzen Klischees in den Medien über Homosexuelle einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Homosexualität ist angeboren, man sucht es sich nicht freiwillig aus. Wir haben das Glück, in einem freien Land zu leben, wo man wegen Homosexualität nicht den Kopf abgesäbelt bekommt oder Jahre lang ins Gefängnis gesperrt wird - hier gibt es eine sehr lebendige LGBT-Community.
Falls du es nicht alleine durchstehen solltest, es gibt wertvolle Tipps zum Beispiel auf dbna.de oder recherchiere, ob es organisierte Gruppen oder LGBT-Vereine für gleichaltrige in deinem Umfeld gibt. Ich lege dir ans Herz, sich wirklich an gleichaltrige zu wenden, um nicht ausgenutzt zu werden.
Bei meinen Eltern war es eher die Hauruck-Methode, ich bin allerdings generell sehr liberal erzogen worden. Ich habe morgens das Haus verlassen und einen Brief auf dem Küchentisch hinterlassen und habe dort alle meine Ängste etc. aufgeschrieben - und auch, dass ich einen festen Partner habe. Die Reaktion war anders als gedacht, aber auf jeden Fall positiv :-)
Ich muss dazu sagen, dass ich beim Outing bereits fast 20 Jahre alt war, das sind natürlich andere Umstände. Ich hoffe, ich konnte trotzdem den ein oder anderen Tipp geben.