Ik mutt maal mit di snacken.

Das ist nordniedersächsisch und sollte in dieser Form in großen Teilen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern verständlich sein. In Ostfriesland und umzu eventuell "praten" statt "snacken" und in Richtung Westfalen eher "küern" statt "snacken".

Das ist jetzt Indikativ. Der Konjunktiv, wie in deinem Ausgangssatz, wäre eher unüblich. Wenn er dir unbedingt wichtig wäre, dann wäre der Satz

Ik müss maal mit di snacken.

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Hast du den Wikipedia-Artikel zum Thema gelesen? Darin sollte die Frage eigentlich beantwortet werden.

Plattdeutsch wird gesprochen in:

Schleswig, Holstein, teilweise von der deutschen Minderheit im Süden Dänemarks, Mecklenburg, Vorpommern, der nördlichen Hälfte Brandenburgs (bis auf Höhe von Berlin, aber ohne Berlin selbst), dem nördlichen Sachsen-Anhalt, ganz Niedersachsen (bis auf ein kleines Gebiet im Oberharz), einem kleinen Zipfel Nord-Thüringens (im Eichsfeld), einem kleinen Zipfel Hessens (im Nordwesten), in Westfalen und in einigen Orten in den südlichen Provinzen Brasilien.

Desweiteren werden in den niederländischen Provinzen Groningen, Drenthe und Overijssel sowie im südöstlichen Friesland, im nordöstlichen Gelderland und auf der Insel Urk Dialekte gesprochen, die sprachhistorisch mit dem Plattdeutschen eine Einheit bilden.

Außerdem gibt es noch das Plautdietsche der Mennoniten, das in einigen Orten in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, in Kanada, in den USA, Mexiko und in zahlreichen Staaten Mittel- und Südamerikas gesprochen wird.

Und schließlich ist noch zu erwähnen, dass bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs (als die deutsche Bevölkerung aus diesen Gebieten vertrieben wurde) auch in Pommern, Westpreußen und Ostpreußen (heute der Norden Polens bzw. als Oblast Kaliningrad Teil Russlands) und im Südwesten Litauens Plattdeutsch gesprochen wurde.

Hier gibt es noch eine Reihe Karten zum Thema: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Linguistic_maps_of_the_Low_Saxon_language

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"Niederdeutsch" bedeutete ursprünglich diejenigen Sprachformen des Kontinentalwestgermanischen, die die Zweite Germanische Lautverschiebung nicht vollzogen haben. Dies umfasst neben dem Plattdeutschen auch das Niederfränkische/Niederländische. Bis ins 19. Jahrhundert nannten die Niederländer ihre Sprache ebenfalls "niederdeutsch" ("Nederduits"). Im 19. und 20. Jahrhundert versuchte die Niederlande sich mehr und mehr von Deutschland abzugrenzen und ihre eigenständige Identität herauszustellen. Daher wurde es unüblich, die Niederländer noch als "deutsch" oder "niederdeutsch" zu bezeichnen. Das Niederländische wurde daher einheitlich "Nederlands" genannt und die Bezeichnung "Niederdeutsch" verengte sich auf die in Deutschland gesprochenen Dialekte, also hauptsächlich das Plattdeutsche, allerdings auch einen kleinen Teil des Niederfränkischen.

Heute ist es so, dass man bei "Niederdeutsch" nie genau weiß, was gemeint ist. Manche meinen die ursprüngliche Definition inklusive Niederländisch, manche bloß die deutschen Dialekte (plattdeutsch plus niederfränkisch) und wieder andere bloß die plattdeutschen Dialekte.

Plattdeutsch dagegen ist die traditionelle Eigenbezeichnung.

Niederdeutsch ist etwas formeller, das wird in Büchern und an Universitäten so benutzt, aber man muss 'zehnvorzwei' zustimmen: es ist "Aperigge" (das ist westfälisch für "Afferei"). Wenn du jemanden fragst: "Spricht du niederdeutsch?", wird er deine Ausdrucksweise ein bisschen affig finden.

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Übersetzung mit Korrektkeitsgarantie (vom Autor von http://plattmakers.de/ ):

Was willst du machen...

Scheißt du aufs Bett, scheißt du aufs Laken...

Scheißt du aufs Kissen, musst du auch darauf noch verzichten...

Das ganze ist ein bekannter plattdeutscher Spruch (obwohl ich ansonsten eher die Version kenne, bei der die dritte Zeile "schittst vörbi, is ok en grote Swienerie" [scheißt du vorbei, ist es auch eine große Schweinerei] lautet)

".coood van damme" (<- so geschrieben ist es kein richtiges Plattdeutsch, aber es klingt schon ähnlich wie "goddverdammig", was "gottverdammt" heißt): Mädchen, tu was an deiner Grammatik

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@Schuhu: Plattdeutsch ist eine eigenständige Sprache, aber das, worüber claire227 sich aufregt, ist kein Plattdeutsch in dem Sinne. Der Dialekt im westlichen Rheinland wird zwar gelegentlich auch Plattdeutsch genannt, ist aber linguistisch ein Übergangsdialekt zwischen dem Niederfränkischen und dem Mitteldeutschen und hat nichts mit demjenigen Plattdeutsch zu tun, das eine eigene Sprache ist (das wird erst weiter im Nordosten, in Westfalen gesprochen).

@Claire227: Anderer Leute Sprache zu verachten, ist qualitativ nicht besser als andere Leute ethnische Herkunft oder Sexualidentität zu verachten. Es ist ein Zeichen von Intoleranz. Es gibt die schöne Redensart "Wenn du in Rom bist, benimm dich wie ein Römer". Es ist ein Zeichen guter Sitten, dass man die Eigenarten seines Umfeldes akzeptiert. Wenn du partout so nicht sprechen willst, dann tu es eben nicht. Das ist der beste Tipp, den man dir geben kann. Die Idee, dass man das mit Büchern irgendwie verhindern kann, ist jedenfalls absurd.

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Wikipedia hat dazu einen Artikel: <http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fschreibung>

Die Großschreibung der Substantive ist eine deutsche Erfindung und findet sich nur in Sprachen, die vom Deutschen beeinflusst sind. Das ist heute bei den etablierten Schriftsprachen nur beim Luxemburgischen noch der Fall, früher war es auch im Dänischen und Norwegischen so, wurde dort aber abgeschafft.

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Es wäre wesentlich einfacher, dir zu helfen, wenn du den ganzen Satz sagen würdest, in dem du das gehört hast. "söden dud" bedeutet so erstmal nichts. Eventuell sind damit die Worte "söten" und "Dutt" gemeint. "söten" (<plattmakers.de/index.php?show=1377>) bedeutet "süßer" und "Dutt" (<plattmakers.de/index.php?show=215>) bedeutet "Haufen", übertragen "Haarknoten" (<http://de.wikipedia.org/wiki/Dutt>) und nochmals übertragen "Kopf, Verstand" (in der Wendung "fixen Dutt", was soviel bedeutet wie "schlaues Köpfchen").

Was konkret jetzt aber "söten Dutt" bedeuten soll, kann ich dir ohne Kontext nicht sagen. Möglicherweise, dass jemand deine hochgeknotete Frisur süß findet. Es ist auf jeden Fall kein feststehender Begriff.

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@Markus94: Tolle Antwort. Mit dem klitzekleinen Haken, dass das nicht Plattdeutsch, sondern Bairisch (oder etwas ähnliches) zu sein scheint. Was Null mit Plattdeutsch zu tun hat........... Die Antwort ist also für die Tonne.

"alles" heißt Plattdeutsch "allens", "gute" ist "gode", "bis" ist "bet" und "gleich" ist "glieks". Wort für Wort übersetzt hieße es also "Allens Gode, bet glieks". Aber der Ausdruck "bis gleich" bzw. "bet glieks" ist schlicht kein üblicher plattdeutscher Ausdruck, kann man also so nicht sagen, wenn man authentisch sein will.

Man könnte aber zum Beispiel sagen "Allens Gode, wi seht uns denn glieks".

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Wenn wir Wort für Wort übersetzen und "Hallo" durch das nordischere "Moin" ersetzen, dann kommen wir zu:

Moin Daniel, ik wünsch di allens Leve un Gode to dien Geboortsdag, op dat du noch vele frohe Levensjohren vör di hest. Leve Gröten

Wobei dieses "auf das du" spontan ziemlich unplattdeutsch klingt. Man sollte also irgendwie umformulieren, um diese Formulierung zu vermeiden. Zum Beispiel:

Moin Daniel, ik wünsch di allens Leve un Gode to dien Geboortsdag un dat du noch vele frohe Levensjohren vör di hebben schasst. Leve Gröten

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"Steen" ist der Stein und "klöven" bedeutet "spalten" ("Holt klöven" zum Beispiel heißt "Holz mit der Spaltaxt spalten"). bestätigt diese Deutung. Ob sie wirklich stimmt, wage ich nicht zu beurteilen, da "gespaltener Stein" eigentlich "klöövt Steen" oder "klaven Steen" sein müsste. Vielleicht ist es zusammengezogen aus "Klööv den Steen" ("spalte den Stein").

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Ich denke mal, dass Skyline1990 keine subjektiven Meinungen hören wollte, sondern eine faktenbasierte, wenn möglich sprachwissenschaftliche, Beurteilung hören wollte. Insofern dürften die Antworten von doka12, fancyfrancy und winternosummer wenig hilfreich gewesen sein.

Elenores Beitrag hat dagegen ja schon vieles angesprochen.

Fangen wir mit dem einfachsten an: Plattdeutsch ist durch die Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in der Bundesrepublik Deutschland sowie im Königreich der Niederlande jeweils offiziell als Sprache anerkannt. Die Charta schützt grundsätzlich nur Sprachen und nicht Dialekte, insofern ist Plattdeutsch politisch offiziell anerkannt eine eigene Sprache. Politiker treffen politische Entscheidungen und sind keine Sprachwissenschaftler, daher muss das nicht unbedingt mit sprachwissenschaftlichen Fakten übereinstimmen.

Betrachten wir als den sprachwissenschaftlichen Aspekt: Zuerst einmal ist zu sagen, dass Plattdeutsch, Hochdeutsch, Niederländisch und Friesisch ein Dialektkontinuum bilden. Das heißt, dass, wenn man von Dorf zu Dorf wandern würde, und in jedem Dorf mit den alten Leuten im Dialekt spricht, dann wird man keine deutlichen Sprachgrenzen bemerken. Jedes Dorf spricht anders, aber immer nur ein kleines bisschen anders als das Nachbardorf. Insofern sind auch Hochdeutsch und Niederländisch keine eigenen Sprachen, sondern nur Dialekte des Kontinentalwestgermanischen.

In der Praxis ist diese Sichtweise natürlich kaum brauchbar. Jeder Mensch merkt, dass Niederländisch für einen Hochdeutschen nur schwerlich zu verstehen ist, wenn er noch nie Kontakt mit der Sprache hatte. Genau das gleiche gilt aber für das Plattdeutsche. Ein Hochdeutscher, der nie Kontakt mit Plattdeutsch hatte, kann die Sprache nicht verstehen. Insofern sind Niederländisch, Plattdeutsch und Hochdeutsch drei verschiedene Sprachen.

Man kann das sprachwissenschaftlich auch durchaus untermauern. Die hochdeutsche Lautverschiebung fand vor über 1000 Jahren statt und hat Hochdeutsch und Plattdeutsch seitdem grundsätzlich getrennt. Die Lautverschiebung hat die Lautsysteme beider Sprachen so verschieden gemacht, dass seitdem lautliche Neuerungen häufig an der plattdeutsch-hochdeutschen Sprachgrenze abgeprallt sind. So hat sich zum Beispiel die mittelhochdeutsche Diphthongierung nicht über die Sprachgrenze hinaus ausbreiten können. Das Plattdeutsche hat nahezu komplett dass Partizipalsuffix 'ge-' verloren, dass im Hochdeutschen erhalten ist. Auch der sogenannte Einheitsplural gilt in sämtlichen plattdeutschen Dialekten, während er im Niederländischen und Hochdeutschen nicht gilt. Auch diese Erscheinung ist über 1000 Jahre alt. Plattdeutsch hat Adverbien wie zum Beispiel 'tohoop' oder 'dal', die in sämtlichen plattdeutschen Dialekten existieren, aber im Hochdeutschen komplett unbekannt sind. Der Vokal in Verben wie 'stahn', 'gahn', 'hebben' ist im Plattdeutschen einheitlich anders als im Hochdeutschen (''stehen', 'gehen', 'haben'). Das Plattdeutsche hat einheitlich 'ss' anstelle von 'chs' (zum Beispiel 'Voss' statt 'Fuchs') und 'o' statt 'u' in Wörtern wie 'Koken'/'Kuchen'. Die Vorsilbe 'er-' existiert im Plattdeutschen nicht (zum Beispiel 'vertellen' statt 'erzählen'). In allen plattdeutschen Dialekten heißt es 'Höövd' mit Umlaut statt 'Haupt' ohne Umlaut. Um ein paar lexikalische Beispiele zu bringen: in allen plattdeutschen Dialekten heißt es 'Kaff' statt hochdeutsch 'Spreu' (verwandt mit englisch 'chaff'), 'Bregen' statt 'Gehirn' (englisch 'brain'), 'duun' für 'betrunken', 'kieken' statt 'gucken', 'pedden' statt 'treten', 'Pott' statt 'Topf', 'töven' statt 'warten'. Das sind alles nur Beispiele, es gibt dutzende Beispiele mehr. Alle diese Phänomene sind wirklich plattdeutschland-weit verbreitet, fehlen aber im Hochdeutschen ganz. Plattdeutsch bildet demnach ein in sich einheitliches Sprachsystem, das leicht, eindeutig und unzweifelhaft vom Hochdeutschen unterschieden werden kann.

Es gibt übrigens auch quantitative Methoden, um die Nähe oder Ferne zwischen Sprachen zu messen. Eine davon nennt sich Levenshtein-Abstand. Mit dem Levenshtein-Abstand wird grob gesagt gemessen, wieviel Buchstaben man austauschen muss, um ein Wort oder einen Satz in Sprache A in dasselbe Wort/denselben Satz in Sprache B umzusetzen. Diese Werte werden dann in Grafiken dargestellt.

Hier gibt es ein Beispiel für die Niederlande: http://www.taaloord.co.za/Pictures/Tale_04.jpg

Umso dunkler ein Gebiet, umso ähnlicher sind sich die Dialekte des Gebietes. Helle Gebiete bedeuten, dass die Dialekte der jeweiligen Regionen sich sehr unterscheiden. Man erkennt deutlich, dass das Plattdeutsche im Nordosten sich klar sowohl vom Friesischen im Norden wie auch vom Niederländischen unterscheidet. Wenn man entsprechende Karten für Deutschland betrachtet, dann sieht die Grenze zwischen Hochdeutsch und Plattdeutsch sogar noch deutlicher aus (leider habe ich Internet keine Levenshtein-Karte für Deutschland gefunden).

Vom streng sprachwissenschaftlichen Standpunkt gibt es kein plausibles Argument dafür, dass Plattdeutsch nur ein Dialekt sein soll. Es ist eine eigene Sprache, die in sich in vielen Aspekten homogen ist und sich klar gegenüber dem Hochdeutschen absetzt.

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