So hart das ist: So langsam heisst es Abschied nehmen. Du kannst nur schauen, das SEINE Wünsche respektiert und nach Möglichkeit erfüllt werden. Diese letzte Zeit solltet Ihr so gestalten, wie er das will.
Gönnt ihm seinen Schlaf, denn den braucht er nun am allermeisten, Essen und Trinken wird zunehmend unwichtiger werden.
Dieser Verfall ist für die Angehörigen irrsinnig schwer zu ertragen, also schaut, das Ihr das nicht allein tragen müsst. Ihr könntet Euch bspw. an einen ansässigen Hospizverein wenden, an den Palliativstützpunkt usw.
Es gibt kein Patentrezept, mit einer solchen Ausnahmesituation umzugehen. Wie geht denn Dein Opa damit um? Weiß er um seinen aktuellen Zustand? Ist er daheim?
Ich habe bei verschiedenen Gelegenheiten die Erfahrung machen können, das es für die Angehörigen noch viel schwerer zu ertragen ist, als für den Betroffenen selbst und die Sterbephasen werden ganz unterschiedlich ausgelebt. Viele bekommen das Bedürfnis zu beten, sich aus der Bibel vorlesen zu lassen, obwohl sie Zeit Lebens nie besonders Gläubig waren. Ganz gleich wie er seine letzte Zeit gestalten will: Gönnt ihm alles, was möglich und machbar ist.
Es wird womöglich eine Zeit kommen, in der er alle "wegstösst" auch das müsst ihr akzeptieren: Das gehört häufig zu diesem Weg dazu und es hat nichts damit zu tun, das er Euch nicht liebt, sondern nur damit, das er Zeit für sich ganz allein braucht. Seid für ihn da- unaufdringlich, aber da. Akzeptiert Schlafen, Schweigen, Reden, Fluchen usw. und vergesst eines nie: Nichts davon richtet sich gegen Euch, auch wenn es so wirken mag.
Für Euch wäre sein Tod ein Schock- trotz des Krankheitsbildes ist es das irgendwie doch immer- für ihn ist er eine Erlösung. Ich weiss, das das total abgedroschen klingt, aber es ist wirklich so.
Nehmt jede Hilfe an, die ihr bekommen könnt!