Ich habe Angst, wieder hinein zu rutschen.

Hallo,

ich bin weiblich und 16 Jahre alt. Wie einige wissen, habe ich mich selbst verletzt. Ich bin seit etwa 2 Monaten clean und sehr stolz drauf...

Jedenfalls habe ich trotzdem noch anscheinend Probleme, die mich wieder immer mehr belasten und ich werde damit nicht fertig. Nun, meine Eltern unterstützen mich sehr, da wieder raus zu kommen und suchen schon nach einer Therapeutin, was sich allerdings nicht als allzu einfach herausstellt. Mit meiner "Vertrauenslehrerin" kann ich nicht mehr reden. Das Problem ist nämlich, dass die mich immer mehr drängt, eine Therapeutin zu finden, weil sie nichts mehr tun kann. Allerdings macht mich dieses "nun finde mal endlich nen Therapeuten!" (so sagt sie es nicht, aber dieses Gefühl habe ich) total irre, ich hab ihr auch schon oft gesagt, dass das halt dauert.

Mit meiner Klassenlehrerin habe ich ebf. darüber gesprochen. Sie ist da eher der Meinung meiner Eltern, was ich gut so finde. Ich habe die "Chance" verpasst, gestern bzw. heute mit ihr zu reden...tja. Über Email anschreiben will ich sie nicht, weil sie, glaube ich, genervt davon ist (obwohl ich sie schon lange nicht mehr deshalb angesprochen habe, nen Monat oder so). Nun meinte sie gestern, dass sie glaubt, dass ich auf einem guten Weg sei. In der Klasse verhalte ich mich wie sonst auch, ganz normal halt...nur zu Hause ziehe ich mich zurück. Sprich: Sie denkt, dass es mir super geht. Und wenn ich ihr diese Illusion raube, glaubt sie das eventuell nicht...

Allerdings werde ich von einem Mädchen beleidigt und meine sozialen Defizite lassen grüßen, genau wie meine Selbstzweifel. Das beste: Eigentlich ist alles super! Schulisch ist meist alles gut, in letzter Zeit nur 1en und 2en. Ich bin aber enorm von meiner Drei in Geschichte enttäuscht, die ich zum Halbjahr erhalte. Obwohl sie berechtigt ist :(
Ich setzt mir sehr hohe Maßstäbe, vor allem in Mathe (momentan 0,9) und Chemie (momentan 1,0)...ich habe mich allen Ernstes aufgeregt, dass mir ein halber Punkt zur 1+ in Chemie gefehlt hat.

Auch ein Problem: Ich werde sehr sehr schnell mega arrogant. Ich kann mir das null erklären, denn wenn ich vor dem Spiegel stehe, dann kriege ich Augenkrebs...das ist dann zum Leidwesen anderer. Zum Beispiel habe ich gestern die schlampige Schrift der Nachbarstochter meiner Tante kritisiert. Meine Tante war mega sauer auf mich.

Ich habe sogar einen Freund. Allerdings habe ich sehr starke Berührungsängste oder wie man das nennen soll. Ich habe mich am Dienstag mit ihm getroffen. Wir saßen auf dem Bett, er hat den Arm um mich gelegt und versucht mich zu küssen - ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Als ich dann sagte "nimm deinen Arm da weg", er fragte "warum" und ich erwiderte "ich will das nicht", bin ich aufgestanden, habe mich in den Chefsessel gesetzt, Beine angezogen, Abstand von ihm gehalten und geschwiegen. Ich weiß nicht, was mit mir los war, aber so bin ich immer.

Hab Angst wieder rein zu rutschen, was tun?
Sorry für den langen Text.

lg ShD

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Die Frage ist schon etwas älter, aber ich gebe mal meinen Senf dazu. Ich bin vor kurzem zu einer Einsicht gelangt, die ich mitteilen möchte: Eine psychische Erkrankung ist eine Reaktion auf die Umwelt. D.h. dass man eigentlich nicht den "Kranken" behandeln sollte, sondern die Umwelt so gestalten sollte, dass der "Kranke" wieder gesund wird. Vielleicht wirds ja von selber besser, wenn Du die Schule hinter Dich gebracht hast.

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http://www.kompetenznetz-schizophrenie.info/forum/index.php?action=vthread&forum=3&topic=10483

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Hier kannst Du Dir ein Bild vom Alltag des Psychologen machen:

http://www.youtube.com/watch?v=-LBazcp3erg

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