Das Problem ist nicht mangelnde Beweiskraft gegen Gott, sondern die Unvernunft des Glaubens. Die Gläubigen würden auch dann noch glauben, wenn es tatsächlich eine lückenlose Beweiskette gegen die Existenz Gottes gäbe, dafür haben die Kleriker gesorgt, indem sie ihre Schäfchen von Kind an indoktrinieren, dass der Glaube eine von Gott geforderte Tugend ist, die belohnt wird,(selig, die nicht sehen und doch glauben). Besonders belohnenswert ist der Glaube entgegen aller Vernunft. Dagegen wird der Zweifler bestraft "(der Zweifler empfängt nichts". Und" Johannes der Täufer ist der größte aller vom Weibe Geborenen, aber der Kleinste im Himmelreich ist größer als er" - wegen seines Zweifels an Jesus angeblich). Je fundamentalistischer die Kirche, desto sündiger wird das Hinterfragen des Glaubens und der Kirche angesehen, sodass die Gläubigen sich gar nicht erst gestatten, einen Zweifelgedanken zu Ende zu führen oder ein bibelkritisches Werk zu lesen, aus Angst vor der göttlichen Strafe.
Für einen unbefangenen Menschen aber, der sich anhand von Anhaltspunkten ein Bild machen möchte, werden die Indizien und vielen kleinen Beweisen und Belegen gegen die Existenz des biblischen Gottes überwältigend sein, so dass er sich ein Urteil bilden kann. Anhand meiner eigenen Informationen würde ich die Wahrscheinlichkeit, dass es den biblischen Gott nicht gibt, auf ungefähr 99,9% schätzen. Das ist für mich Beweiskraft genug, dass es den biblischen Gott nicht gibt.
Ich habe extra "den biblischen Gott" geschrieben, da ich mich am meisten damit befasst habe. Außerdem weiß ich, dass z. B. das buddhistische Weltbild nicht im Widerspruch ist mit den Naturwissenschaften, weder mit der Evolution, noch mit der Quantenphysik . Und eine Religiosität nach Art derjenigen von Einstein und Spinozza lässt die Naturwissenschaft ebenfalls zu - im Gegensatz zu dem persönlichen, belohnenden und bestrafenden biblischen Gott der Juden und Christen oder des Islam.
Deshalb müsste man den Begriff "Gott" erst definieren, um Argumente, Anhaltspunkte, Indizien und Belege gegen ihn aufzuzählen.
Gegen den biblischen Gott der Christen gibt es soviel Anhaltspunkte und Belege, dass sie Bücher füllen. Man kann nur ein paar aufzählen, für mehr reicht hier gar nicht der Platz. Ich empfehle das Buch "Abermals krähte der Hahn" von Karlheinz Deschner, der jede Menge Beweise darin erbringt, dass die Bibel in größerem Umfang unwahr und falsch ist, dass sie vielfach bearbeitet und "verbessert" wude, dass sich die Geschichten selbst widersprechen und sich gegenseitig widerlegen. Dass Briefe Aposteln zugesprochen wurden, die längst tot waren, als sie entstanden, dass Evangelien als Augenzeugenberichte bezeichnet wurden, obwohl auch das nicht stimmt, usw.
Anhand all dieser von Deschner beschriebenen, belegten Fakten allein müsste das Christentum schon ausgestorben sein. Das sind schon Beweise genug gegen das Christentum und dem in der Bibel beschriebenen und von den Klerikern gepredigten Gott.
Die Evolutionstheorie ist mit jeder Menge Fossilien und anderer Indizien belegt. Und die Beweiskraft ist immerhin stark genug, dass die Mehrheit aller Theologen und selbst der Papst sie nicht mehr anzweifeln. Dagegen gibt es keinen einzigen Gegenbeweis und keinen gleichwertigen Hinweis auf die Schöpfungstheorie. Wenn auch die Beweiskette nicht lückenlos ist, zeigt sie doch die ungleich höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Universum und alle Lebewesen ohne einen Schöpfergott entstanden sind. Damit ist die Schöpfungsgeschichte als Mythos oder Märchen entlarvt.
Das bedeutet, dass die höheren, komplexen Lebewesen sich unendlich langsam aus Einzellern entwickelt haben und der Übergang vom Tier zum Menschen nicht eindeutig war über einen langen Zeitraum hinweg. Damit ist auch die in der Genesis enthaltene Geschichte von Adam und Eva im Paradies als Mythos entlarvt. Seit langem zerbrechen sich Kleriker den Kopf, wie sie jetzt die Geschichte anstatt wörtlich, allegorisch deuten sollen. Die Frage ist: Teilen die Theologen das den Gläubigen in den Gottesdiensten mit? Oder lehren sie weiterhin die Geschichte von Adam und Eva und der Erschaffung Himmels und der Erden als wörtlich zu glaubende "Fakten"?
Damit haben wir schon einen Teil der Bibel als nicht wahr entlarvt. Wenn nun aber nicht die ganze Bibel wahr ist, kann sie auch kein Kriterium sein für den Glauben an Gott. Entweder ist die Bibel Gottes Wort und durch und durch wahr - oder sie ist in Teilen unwahr (wenn man all das, was nachweislich falsch ist in der Bibel herausnehmen würde, bliebe wahrscheinlich nur noch ein dünnes Heftchen übrig, das wahr, aber auch falsch sein kann. Warum sollte man diesen Rest denn glauben, wenn sich all das, was man nachweisen kann, als falsch herausgestellt hat, dann ist wahrscheinlich das, was man nicht nachweisen kann, erst recht falsch.). Wenn die Bibel unwahr ist, wer sagt uns dann, was wahr ist? Es gibt ja kein Kriterium mehr, nach dem man sich richten kann.