Mal ein Versuch.. Ich glaube, daß ich herausgelesen habe, daß du bisher vor allem auf zwei Arten mit dem Problem umgegangen bist:
- Das Feld räumen und schweigen, abwarten
- Entweder-Oder Drohungen aussprechen oder andeuten
Außerdem hast du wohl versucht, dich mit dem Jungen zu einigen, was ich schonmal für einen guten Anfang halte. Glaube aber, daß du tatsächlich eher bei der Mutter ansetzen solltest, denn sie ist der Fokus für euch beide und auch die Erwachsene, diejenige, die deutliche Entscheidungen treffen und Ansagen machen muß, die sie dann wieder ihrem Sohn vermitteln kann.
Ich frage mich allerdings, in wie weit du deiner Partnerin deine Wahrnehmung der Situation und deine Gefühle geschildert hast, ohne mit Konsequenzen zu drohen (denn die Situation wird von euch dreien naturgemäß unterschiedlich wahrgenommen).
Vorschlag, versuchs mal so, eventuell schriftlich:
- Situation aus deiner Sicht beschreiben. Sei konkret, schreib nicht immer oder oft sondern wann genau und wie oft genau die Situation auftritt (Schreib so viel wie möglich 'Ich' und so selten wie möglich 'Du')
- Beschreib deine Gedanken dazu aus der Ich-Perspektive. 'Ich finde..' 'Ich denke', nicht 'DU machst'. Dann wirkt es neutraler, nicht anklagend und sie kann sich besser in dich hineinversetzen
- Beschreib ihr deine Gefühle und Bedürfnisse. Fühlst du dich zB ausgeschlossen etc etc, gehört für dich mehr Intimität zu einer Partnerschaft. Auch wenn du über die Situation wütend bist, dann solltest du das hier schreiben.
- Mach Lösungsvorschläge und bitte um ihre Sicht der Dinge, Frag sie nach ihren Motivationen (möglichst neutral, damit sie auch das gefühl bekommt, dir diese ehrlich und offen schildern zu können)
Wichtig wäre auch der wahre Grund, warum der Junge bei der Mutter schlafen will. Vielleicht liegt es nur an Eifersucht, vielleicht kommen aber auch Ängste und Alpträume hinzu. Wenn das so sein sollte und diese sehr stark sind, wäre es eine Idee, mit ihm zum Kinder- und Jugendtherapeuten zu gehen. Vielleicht hat er auch Probleme wie Mobbing in der Schule und hat darum so viel Bedürfnis nach Nähe... Wahrscheinlich wirst du diese Gründe aber nicht aus ihm herausbekommen sondern eher sie, also versuch es lieber nicht, damit er nicht dicht macht.
Zuguterletzt kommt der Junge sicher bald in die Pubertät und wird sich dann wahrscheinlich umgehend schämen, bis vor kurzem noch bei seiner Mutter geschlafen zu haben. Dann hat sich das Problem gelöst.