Nein, sie ist nicht ökologisch notwendig. Jedoch kann sie durchaus wirtschaftlich notwendig sein.
Ein Förster kann kaum was mit einem "buschartigen" Baum anfangen und ein Bauer nichts mit einem zertretenem Feld.
Dass es durch die Veränderung der Landschaft und dem Ausrotten natürlicher Feinde zu einem so großen tatsächlichen ökologischem Ungleichgewicht gekommen ist, dass wir jagen müssten, um es wiederherzustellen, stimmt jedoch nicht.
Ein Baum mit Verbiss wächst übrigens langsamer, aber später ist er einer der bedeutsamsten für ein Ökosystem, da solche buschartigen Bäume voller seltenen Mikrohabitaten sind, die ebenfalls von einigen seltenen Organismen gebraucht werden.
Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass eine (heimische) Population sich nicht "unkontrolliert" vermehrt. Auch Neozoen werden sich nicht bis ins unendliche vermehren. Jede Population hat ihre Kapazitäten und wenn diese erreicht sind, sind diese eben erreicht. Nicht nur natürliche Feinde sind daran beteiligt, dass eine Population ein gewisses Maß nicht überschreitet, sondern ebenso Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten.
Dass es von manchen Tieren sehr viele gibt und von einigen kaum bis gar keine mehr, kann nicht ausreichend durch Jagd verändert werden. So steigen die Zahlen von Wildschweinen trotzdem an, während sich Rebhuhn und Co. kaum erholen.
Die einzigen Maßnahmen, die man ergreifen könnte, um ein Maß ungefähr wie "früher" wieder herzustellen wäre eine Extensivierung der Landwirtschaft. Dies würde aber gleichzeitig einen Rückgang in unserer Wirtschaft bedeuten.
Mit Klimawandel und generell veränderten Umweltbedingungen ist die tatsächliche Natur unmöglich wiederherzustellen.