Man stellt keinen Antrag auf ein Pflegekind! Wenn man sich für den Gedanken, eine Pflegefamilie zu werden, eine öffentliche (!) Familie, interessiert, sucht man das Gespräch mit dem Jugendamt (oder einem entsprechenden Träger der Kinder- und Jugendhilfe) und informiert sich. Man muss sich dafür absolut nackt machen, dass sollte euch klar sein.
Damit meine ich nicht nur finanzielle Gegebenheite, eure Wohnsituation, nein, auch solch eventuell unangenehme Dinge wie die eigene Kindheit, wie läuft die Ehe, hat jemand von euch Krankheiten, wie ist der Kinderwunsch etc. pp.
Einer von euch wird nicht mehr arbeiten gehen können einige Zeit ohne finanziellen Ausgleich..
Hält man euch für geeignet, werdet ihr einige Seminare machen müssen und wenn IHR euch danach immer noch für potentielle Pflegeeltern haltet, kommt ihr in einen Wartepool, bis ein Kind auf Vermittlung wartet, für das ihr passende Pflegeeltern sein könntet....ihr werdet also passend zum Kind vermittelt, nicht umgekehrt.
Das kann ein paar Monate dauern oder eben Jahre, so lange, bis es halt passt. Nichts ist schlimmer für ein Kind als eine falsche Vermittlung und ein erneuter Abbruch!
Das ihr Kinder eines "bekannten" Paares aufnehmen könnt, ist ausgeschlossen.
Es werden auch seltenst mehrere Kinder (Geschwister) aus einer Inobhutnahme gemeinsam in eine Pflegefamilie vermittelt.
Diese Kinder sind hoch traumatisiert und werden ihren Rucksack auspacken!
Wie stehen eure Kinder dazu? Diese Entscheidung wird sie schwer beeinflussen und sollte nicht an ihnen vorbei getroffen werden.
Auch eure Ehe wird belastet, wenigstens eine Zeitlang.