Ohne den punt volat müsstest Du "millennis" wie "miyennis" sprechen. Mit punt volat "stoppt" man die Aussprache nach dem ersten l und setzt sie mit dem zweiten l fort, was einem deutschen "Doppel-L" entspricht.
Guckst Du auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Gemeinschaften_Spaniens
Zwei Gründe: 1. Katalanen haben nicht nur eine eigene Sprache, eine erhebliche ältere als Spanisch und dem Vulgärlatein des Mittelalters erheblich näher, sondern auch eine eigene Historie, Mentalität und Brauchtum als der Rest der Spanier. Dazu kommt, dass Spanien nie "nur eine Sprache" hatte, neben dem Spanisch (Kastillisch) in der Mitte mit dem sehr unterschiedlichen Dialekt im Süden gibt es bis heute eindeutig andere Sprachen, wie das Katalanisch (das dem Französischen näher steht), das Galizisch (das dem Portugiesisch näher steht) sowie das Baskisch, das eine komplett eigenen Sprache ist. - 2. Franko versuchte, Kastillisch überall durch zu setzen. Etwas anderes als Kastillisch zu sprechen war zu seiner Zeit verboten und es drohten harte Strafen. Natürlich förderte das einen "Untergrund", der zumindest zuhause die eigene Tradition bewährte. In den 80ern galt Katalanisch beinahe daher als ausgestorben, doch setzten Bemühungen der autonomen Regionalregierungen ein, die alten Sprachen vor dem Aussterben zumindest zu bewahren. Die dritten Fernsehprogramme (die ähnlich wie in Deutschland regional sind) strahlten seitdem ihre Programme in diesen Regionalsprachen aus. Das fördert die erneute Wiederbelebung nach der Ära Franko und insbesondere Katalonien bemühte sich besonders die "Spanisierung" von Orts und Straßennamen wieder zurück zu nehmen. Das Fernsehen in Katalonien (TV3 de Catalunya) produziert überdies das erheblich bessere Fernsehprogramm und die erheblich besseren Nachrichten, die auch über das Kerngebiet Kataloniens hinaus gesehen werden können. Katalanisch hat mehrere Dialekte, Valenzisch und Mallorkanisch sind zwei davon. Die Menschen auf den Balearen haben auch zu Franko nie ganz aufgehört, ihren katalanischen Dialekt zu sprechen und auch in Valencia erstarkte gerade bei jungen Menschen wieder die eigene Kultur und Sprache.
Diese Frage ist tatsächlich sehr komplex, die selbst bei Katalanen sehr unterschiedlich diskutiert wird. Daher ich will mich auf ein paar der wichtigsten Punkte deswegen beschränken: Einmal sind Katalanen von Sprache und Mentalität viel näher an den Franzosen und (bis zu einem gewissen grad) Italienern. Katalanisch ist KEIN Dialekt des Spanischen (kastillisch in Spanien auch genannt). In der Sprache selbst schwingt zB viel von der Mentalität der Katalanen mit. Die Katalanen nutzen SEHR oft den Ausdruck "ara mateix" ("jetzt gleich"). Sie sind verglichen mit vielen Spaniern viel "preußischer" und arbeitssamer, Kastillen neigen da eher zu einem "na mal schauen, morgen vielleicht. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Wirtschaft. Kataloniens Ministerprasident Artur Mas hat kürzlich im Parlament von Spanien in Madrid gewettert (nicht zu unrecht): wir MACHEN halt in Katalonien, während der Rest Spaniens gern mal die Füße lang streckt. Das ist nicht nur Polemik. Der erhebliche Großteil der spanischen Steuereinnahmen stammt aus Katalonien, vor allem dem Großraum von Barcelona. Die restlichen Länder stehen dabei eher vergleichsweise mit Deutschland auf dem Stand des Saarlandes. Katalanen erwirtschaften, müssen die Steuergelder aber nach Madrid abführen, womit Madrid den Rest des Landes stützt, bekommen aus diesem Topf selbst aber nur wenig zurück. Würde Katalonien ein unabhängiger Staat, hätte er auf einen Schlag das wirtschaftliche Standing Österreichs, wie kürzlich eine Studie belegte. Der Rest Spaniens stünde dann jedoch vor einem wirtschaftlichen Kollaps. Daher ist die Frage nach der Unabhängigkeit selbst in Katalonien umstritten. Zwar stünde man gut da, aber im europäischen Kontext wäre das nicht ganz unproblematisch. Madrid lehnt daher auch die Unabhängigkeit kategorisch natürlich ab. Allen wäre klar, dass das restliche Spanien dann "den Bach herunter ginge".
Tatsächlich ist Katalanisch dem Italienischen und Französischen viel näher als dem Kastilischen (Spanisch). Ein spanischer Muttersprachler versteht wohl brockenhaft etwas Italienisch, ein Katalane hingegen so gut wie wirklich JEDES Wort und Formulierung. So ist es für einen Katalanen erheblich einfacher Italienisch gut und fließend zu lernen, und sogar Französisch. Auch war historisch die Verbindung zu Italien durch Europas älteste Monastie, das Königreich Aragon, extrem hoch.
Katalanisch ist kein "Dialekt des Spanischen", dazu sind die Unterschiede in Vokabular, Grammatik, Betonung, Wortwahl, und kulturellem Hintergrund viel zu groß. Katalanisch ist stärker mit dem französischen verwandt was manchem Kastilien (Muttersprachler Spanisch) oft große Probleme bereitet, da es viel im Katalanischen gibt, dass Spanisch gar nicht kennt, wohl aber einem Franzosen schon vertrauter ist. Eine der Besonderheiten ist zB die Verwendung so genannter " Pronoms Febles", die wir auch im Deutschen gern nutzen: "ich mache ES" oder "Ich habe ES IHM gesagt". Eine andere deutlich unterschiedliche Sache zu allen anderen romanischen Sprachen ist, dass die Vergangenheit mit dem Verb "gehen" gebildet wird, was in allen anderen romanischen Sprachen für die Zukunftsform verwendet wird. Und zuletzt: schon historisch bedingt ist die Mentalität der Katalanen ganz anders als die der Kastillen. Ein schönes Beispiel dazu ist die Verliebtheit in den Ausdruck "ara mateix" (jetzt gleich). Im Kastilischen "ahora mismo". Nicht nur kann man das auf katalanisch schneller und Mut mehr Nachdruck sagen, es ist auch ein guter kultureller Unterschied, den man sprachlich hört. Katalanen sind da eher: wenn es was zu tun gibt, macht man's GLEICH wohingegen die restlichen Spanier gern zu einem " morgen vielleicht" neigen. Ein sehr guter Überblick über die Sprache biete übrigens Wikipedia.