Vor einigen Jahren bin ich von der römisch-katholischen in die alt-katholische Kirche übergetreten. Seit meiner Jugend kannte ich die Hoffnungen und Erwartungen meiner rk-Mitchristen und die tiefe Enttäuschung, dass sich nichts von alldem verwirklichte.
Vor meinem Übertritt habe ich unzählige kritische Fragen gestellt und mir ak-Gemeinden in verschiedenen Städten angesehen. Sowohl in Nord- oder Süddeutschland spürte ich eine selbstverständliche Gastfreundschaft ohne auch nur den geringsten Druck, übertreten zu sollen. So gibt es in ak-Gemeinden neben den Altkatholiken immer auch evangelische und römisch-katholische Gäste.
Ich erfahre die altkatholische Kirche als alternativ-katholisch in gutem Sinn. In unserer Gemeinde habe ich erstmals eine Eucharistiefeier unter der Leitung einer Priesterin erlebt. Das habe ich als sehr sympathisch empfunden. In ak-Gemeinden habe ich sympathische Menschen kennengelernt, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben.
Bei aller Unterschiedlichkeit der Gemeinden (z.B. Durchschnittsalter, Modernität in Liedern und liturgischer Gestaltung) gilt, dass Altkatholiken jeden Menschen so annehmen, wie er ist. Da Jesus Christus zum gemeinsamen Mahl einlädt, maßt sich niemand an, wen auch immer auszuschließen. Das Urteilen und Verurteilen wird allein Gott überlassen.
Die alt-katholische Kirche bekennt sich zur menschlichen Fehlbarkeit. Bei meinen ak-Mitchristen spüre große innere Freiheit, einen tiefen Glauben und eine selbstverständliche Toleranz.
Siehe: http://www.alt-katholisch.de