Vor einigen Jahren bin ich von der römisch-katholischen in die alt-katholische Kirche übergetreten. Seit meiner Jugend kannte ich die Hoffnungen und Erwartungen meiner rk-Mitchristen und die tiefe Enttäuschung, dass sich nichts von alldem verwirklichte.

Vor meinem Übertritt habe ich unzählige kritische Fragen gestellt und mir ak-Gemeinden in verschiedenen Städten angesehen. Sowohl in Nord- oder Süddeutschland spürte ich eine selbstverständliche Gastfreundschaft ohne auch nur den geringsten Druck, übertreten zu sollen. So gibt es in ak-Gemeinden neben den Altkatholiken immer auch evangelische und römisch-katholische Gäste.

Ich erfahre die altkatholische Kirche als alternativ-katholisch in gutem Sinn. In unserer Gemeinde habe ich erstmals eine Eucharistiefeier unter der Leitung einer Priesterin erlebt. Das habe ich als sehr sympathisch empfunden. In ak-Gemeinden habe ich sympathische Menschen kennengelernt, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben. 

Bei aller Unterschiedlichkeit der Gemeinden (z.B. Durchschnittsalter, Modernität in Liedern und liturgischer Gestaltung) gilt, dass Altkatholiken jeden Menschen so annehmen, wie er ist. Da Jesus Christus zum gemeinsamen Mahl einlädt, maßt sich niemand an, wen auch immer auszuschließen. Das Urteilen und Verurteilen wird allein Gott überlassen.

Die alt-katholische Kirche bekennt sich zur menschlichen Fehlbarkeit. Bei meinen ak-Mitchristen spüre große innere Freiheit, einen tiefen Glauben und eine selbstverständliche Toleranz.

Siehe: http://www.alt-katholisch.de

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Mit diesen Sätzen will ich meine Beiträge an dieser Stelle abschließen:

Christen dürfen heute aufgeklärt und befreit aus selbstverschuldeter Unmündigkeit (Kant) ihren Glauben neu erkennen und leben.

Durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften wissen wir, dass wir nicht
Mittelpunkt des Kosmos sind, sondern Teil der Evolution (der
immerwährenden Schöpfung). Gott ist mitten in dieser unserer
Wirklichkeit.

Durch die Erkenntnisse der historisch-kritischen Exegese (und weiterer Studien) wissen wir, dass immer schon vorhandene Glaubensinhalte
christianisiert wurden, so auch der aus Ägypten stammende Gottessohn
Horus und die jungfräuliche Gottesmutter Isis, nicht zu vergessen
der griechische Heiland Aeskulap.

Wenn das Christus-Pantokrator-Bild von seinen unzähligen Übermalungen befreit wird, können Christen heute einen Jesus von Nazareth erkennen, dessen Worte und Taten Menschen menschlicher machen und damit Gott näher bringen. Seine Botschaft (entkleidet aller Dogmen und Vorschriften) ist mitten im postmodernen, digitalen Zeitalter anziehender und lebendiger denn je. Insofern lebt er unter uns als Gottes Sohn, der uns mehr und mehr Söhne und Töchter Gottes werden lässt.

Wenn Gott das Leben seiner Schöpfung (und damit auch aller Pflanzen und Tiere) liebt, bedarf es keiner Hierarchie, keiner Intoleranz, keiner Bevormundung, keiner Ausgrenzung. Denn  in ihm, ´dessen Gegenwart alles durchdringt,` leben wir, bestehen wir und sind wir.  (Apg 17,28)

Wer sich näher mit diesen Themen beschäftigen will, dem empfehle ich:

„Der Herr ist nicht im Himmel“ Hubertus Halbfas, Gütersloher
Verlagshaus

„Update für den Glauben“ Klaus-Peter Jörns, Gütersloher Verlagshaus

https://glaubensreform.de/pages/aktuelles.php

zur römisch-katholischen Kirche: „Der Traum des Königs Nebukadnezar – Das Ende einer mittelalterlichen Kirche“ von Roger Lenaers, edition anderswo

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Wo  ignoriert die Kirche was? - Hier nur ansatzweise:

A. Ob man den Urknall vor ca. 13,75 Milliarden Jahren für gegeben hält oder nicht: Unbestritten ist, dass lebende Zellen seit 3,5 Milliarden und menschliches Leben seit max. 200.000 Jahren existieren. Innerhalb der Evolutionsgeschichte ist der Mensch nach den Pflanzen und Tieren entstanden. Es gibt keinen Dualismus von Geist und Materie und außerhalb des Alls gibt es keine andere Welt.

Dagegen beharrt die römische Kirche auf dem Himmel (oben). Aus dieser "zweiten" Welt beherrscht Gott die sündigen Menschen (unten). Das sieht sie beglaubigt durch Bibel, Glaubensgeschichte und Dogmen. Auch in Gebeten und Liedern bleibt die Kirche im mittelalterlichen Weltbild: Gott ist „Vater“ im Rahmen patriarchaler Strukturen. Die (männliche) Hierarchie bestimmt, was "die" Kirche denkt und glaubt.

B. Die historisch-kritische Methode ist im 18./19. Jahrhundert entstanden. Sie arbeitet mit der Suche nach historischen Quellen, der Frage nach redaktionellen Überarbeitungen vorliegender Texte, der Frage nach der literarischen Gattung, beachtet die Kultur in der Entstehungszeit biblischer Texte u.v.m.

Diese Methode gilt heute als Standard der Bibelauslegung. - Die Bibel ist „Wahrnehmungsgeschichte Gottes durch Menschen in ihrer Zeit und in ihrer Kultur“. Das können orthodoxe Theologen nicht akzeptieren.

C. Zum heutigen Menschenbild (zumindest im Westen) gehören Freiheit und Demokratie, Mitbestimmung/Mitverantwortung, Frauenrechte, die Gleichheit von Mann und Frau, Selbstbestimmung/Selbstverantwortung - auch für neues Leben, Toleranz, u.v.m.








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Seit dem Beginn der Aufklärung gibt es in der römisch-katholischen Kirche eine immer größer werdende Spaltung zwischen Traditionalisten und der heutigen Gesellschaft, weil die Kirche unbeirrt kein demokratisches Denken zulässt, weil sie die Erkenntnisse der Naturwissenschaften, der historisch-kritischen Theologie und der heutigen Anthropologie ignoriert. Mit dem Verbot der Frauenordination (der Zulassung verheirateter Priester etc.) und der Verurteilung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften (hier geht es ja schlicht um Menschenrecht) bleibt sie unbeweglich in einer Welt, die sich längst weiter bewegt hat. 

Andere Kirchen, evangelische, auch andere katholische Kirchen (die gibt es!!) und ganze Länder haben sich bereits von der Bevormundung durch die römische Kurie befreit. Auch der mangelnde Priesternachwuchs und Austritte sind Folgen der Realitätsferne der römischen Kirchenleitung.

Vermutlich wird es analog zum Fall Galilei wieder Generationen dauern, bis die römische Kirche in der Wirklichkeit ankommt.

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Die Bitte "Führe uns nicht in Versuchung" wäre nur gerechtfertigt, wenn Gott der Versucher wäre. 

In der Rückübersetzung aus der Muttersprache Jesu, dem Aramäischen lautet es nach Günther Schwarz: "... und rette uns aus unserer Versuchung" oder "Lass uns retten aus unserer Versuchung."

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Schau bitte einmal nach, ob du die Tasten "setting" oder "other setting" findest. Wenn du diese mehrfach drückst, kannst du u.a. finden: "Touch Response" und dazu die Einstellungen: "Light", "Medium" oder "Heavy". Versuch es mit "Light".

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Wenn du als Laie eine Violine kaufen willst, suche dir unbedingt Rat bei jemandem, der/die selbst Violine spielt, eine Geigenlehrerin oder einen Musiklehrer und suche dir dann einen Geigenbauer. Kaufe keinesfalls blind bei einem Internet-Händler. Das kann nur zu großer Enttäuschung führen.

Eine Violine muss vor dem Kauf angespielt werden, man muss den Klang verschiedener Instrumente gehört haben und die Größe der Geige muss den Händen und dem Körper des/der Spieler/in angepasst sein.

Ich kann dir auch Leihinstrumente der Musikschulen empfehlen. Die Geigenlehrer/innen prüfen in den Anfangsstunden, ob das Instrument passend ist, ggf. kannst du die Ausleihe beenden ohne gleich viel Geld verloren zu haben.

Geigenbauer verkaufen auch günstige Violinen für Anfänger und nehmen diese dann bei dem Ankauf wertvollerer Instrumente in Zahlung. Auch dieser Weg lohnt sich, weil du nur fachmännisch geprüfte Geigen mit ordentlicher Saitenbespannung, sauber justierter Stimme (Stäbchen zwischen Decke und Boden), passendem Saitenhalter und Kinnstütze bekommst.

Ich stehe dir gern für weitere Fragen zur Verfügung.


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Du hörst in einer Ouvertüre bereits musikalische Themen, die später wieder zu hören sind in Verbindung mit in der Oper vorkommenden Personen. Vielleicht kennst du aus der Filmmusik die Melodie zu "Spiel mir das Lied vom Tod". Die Mundharmonika-Melodie erklingt immer dann, wenn der Mörder erscheint und eine andere, wenn die weibliche Person "Jill" zu sehen ist. So werden auch in der Oper handelnde Personen und ihre Charakterzüge mit musikalischen Themen verknüpft. Als Tenor bezeichnet man in diesem Zusammenhang die Hauptstimme.

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Ich versuche einmal die klingenden Töne dreistimmig so darzustellen:

-   a    a     f        e

d  d   cis  cis      h

f   f    a     a       gis   

Sich wiederholende Töne werden einfach gebunden. Dann hättest du klingend deine Abfolge d a cis f, im Dreiklang wäre d ein Vorhalt zu cis, und f ein tief alteriertes fis, dass zum e strebt. So ergibt sich die Auflösung nach E-Dur. Das klingt recht gut und wäre musikalisch sinnvoll. Was meinst du?

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Gern würde ich deine Frage besser verstehen: Die Paralleltonart von cis-moll ist E-Dur (also hat cis-moll 4 Kreuze: fis, cis, gis, dis). Von E-Dur die Dominante wäre H-Dur, nicht A-Dur. A-Dur ist die Subdominante von E-Dur.

Kommen die Töne d, a und cis hintereinander vor? Wenn d-a-cis ein Akkord wäre mit d im Bass, wäre das der Subdominantseptakkord von A-Dur (d-fis-a-cis ohne die Terz fis). Das wäre schon recht eigenartig in cis-moll.

Kannst du bitte deine Frage präzisieren?

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