Hey DrawingShadow,
gleich vorneweg, Melodien sind Emotionen. Die besten Melodien werden nicht auf Krampf entstehen, sondern wenn du in einem bestimmten Mood bist, den du eben mal besser, mal schlechter in eine Melodie übersetzen kannst.
- Lass dich inspirieren. Oft hört man in Liedern unterschiedlichster Genres eine Chordprogression, einen Melodie-Teil, oder auch einfach eine Atmosphäre, die einen extrem inspirieren können. Manchmal findet man sich aber auch einfach wieder wie man eine Melodie - eine Eigenkreation deines Kopfes - vor sich hersummt. Nimm sie einfach über eine Sprachmemo App auf deinem Smartphone auf.
- Versuche nicht auf Krampf zu produzieren. Wie oben gesagt, sind es Emotionen, die du in eine musikalische Hülle packst.
- Chords als Basis. Es gibt mehrere Wege eine Melodie zu bauen. Ich persönlich und viele andere nähern sich über das herumspielen mit Chords an. Am besten funktioniert das meiner Meinung nach über ein Piano Preset. Da werden für den Anfang die Emotionen am besten transportiert. Im Idealfall hast du ein paar Klavierkenntnisse und ein Midi Piano, auf welchem du direkt verschiedene Chorprogressions ausprobieren kannst. Ansonsten musst du eben in der Piano Roll herumspielen. Hierfür musst du ein Gespür für Akkorde entwickeln - welche Akkorde funktionieren mit welchen gut, welche Akkorde schaffen Dissonanzen, mit welchem Akkord kann ich diese Dissonanz wieder lösen. Spiele auch mit der Wechselwirkung von Dur und Moll herum. In der Regel besteht eine Hardstyle Melodie - dementsprechend auch die Chords - aus 4 oder 8 bars, wobei ein Chord im Normalfall 1 bar (also vier Beats) lang ist. Gerade durch Längenvariationen von einem Chord kannst du allerdings eine sehr lebendige und einzigartige Atmosphäre schaffen - also auch da ausprobieren!
- Benutze nicht für jede bar unterschiedliche Chords, sondern lass Chords auch mal wiederkehren, auch das fördert ein rundes Erscheinungsbild der Melodie.
- Nutze für die Melodie die Noten, die auch in dem jeweiligen Chord vorkommen. Dies ist eine Methode um sicher zu gehen, dass deine Melodie "in Key" ist. Allerdings wirst du merken, dass du wunderbar deine Melodien mit nicht im Chord gespielten Noten "auffüllen" kannst - Das macht sie spannender. Einzige Ausnahme in meiner Meinung: Die Note auf die die Melodie endet. Diese sollte immer "in Key" sein.
- Spiele mit den Tonhöhen. Verschiebe deine Gebaute Melodie oder Chordprogression als Ganzes auf der Notenskala. Je nach Tonart, können die Melodien dadurch an Energie gewinnen. Einschränkung für die Zukunft: Später wirst du deine Melodien auch nach deiner Kick ausrichten müssen, da dieses ebenfalls in einem gewissen Notenspektrum am besten zur Geltung kommen.
- Question - Answer Prinzip. Beim bauen der konkreten Melodie greifen die meisten Artists auf das Question - Answer Prinzip zurück. Der erste Part der Melodie klingt wie eine Frage, welche die Melodie als ganz klar unabgeschlossen erkennen lässt. der Zweite Teil greift Elemente des ersten Parts auf und variiert im Anfang oder Ende und schließt dadurch die Melodie harmonisch ab. Dies kannst du beispielsweise erreichen, indem der erste Part der Melodie auf einer höheren Note endet, und der zweite Part auf einer niedrigeren. Wenn du eine Frage stellst, dann erhöht sich deine Stimme auch, wo du bei einer Antwort deine Stimme senkst. Das Question, Answer Prinzip nutz Demi Kanon seinen eigenen Aussagen nach sehr gerne. Wie ich finde in seiner reinsten Form wie ich sie dir versucht habe zu erklären. Deswegen der Verweis zu ihm.
- Wichtig: Binde dich nicht an das Geschriebene, es soll nur eine Starthilfe sein. Bei Melodien gibt es eigentlich keine Regeln.
Das sind meine aktuellen Gedanken zu deiner Frage, ich hoffe sie helfen dir ein wenig weiter;)
Good luck!