Vermutlich, weil es alles, was man neu erfinden konnte, vor 2000 schon mal gegeben hatte.
In meiner MP3-Musiksammlung werden Pop-Songs nach 1990 nicht mehr in Jahrzehntordnern sortiert – mir wurde es schon in den 90ern zu dünn.
Die Dichte an tauglichen Songs war in den 90ern aber noch deutlich höher, als von den 2000ern bis heute.
Ich würde mal sagen, dass Musik früher erstens bewusster "konsumiert" wurde (Platten/CDs) und man nicht so viele elektronische Hilfsmittel hatte, die Schrott zu etwas geradem gebogen haben (Autotune, KI usw.) – die Musiker mussten noch etwas können und die Produzenten auch.
Die junge Whitney Houston z.B. konnte (noch ohne Autotune) so messerscharf präzise singen, sowas kommt halt nie wieder. Die Plattenfirmen haben sich damals auch mehr getraut, seit den 2000ern müssen sich Nachwuchskünstler vor allem selbst promoten. Und das jüngere Publikum kann sich auf komplexere oder längere Songs gar nicht mehr konzentrieren – je primitiver, desto besser.
Wer dagegen gehen will, der schwenkt um auf Jazz oder Retro, oder macht‘s am besten selbst...