Ich finde nicht, das Du Dich beschissen verhältst. Du stehst halt auf ihn - ist halt so. Du bist auch nicht diejenige gewesen, die ihn ins Bett gezerrt hat, also brauchst Du auch kein schlechtes Gewissen seiner Frau gegenüber haben. Das muss allenfalls er. Du mußt Dir aber in Deinem Interesse überlegen, wie Du weiter machen willst. Es gibt Affären, die laufen jahrelang. Kannst Du damit leben, die Zweitfrau zu sein, die nur das abkriegt, was er grade so meint? Die nie Ansprüche stellen kann und keine gemeinsamen Urlaube oder Feiertage mit dem Mann verbringen kann? Denk es einfach mal aus dieser Warte durch. Was bringt es Dir im Moment, gefällt es dir gut? Oder bist du dir nicht so sicher und Du brauchst seine Frau genauso als Ausrede wie er? Kann doch für beide Seiten auch sehr streßfrei sein, wenn beide nur genießen und nicht gleich gemeinsam leben wollen. Entscheide Dich für das, was Dir guttut und laß dir keine Schuldgefühle einreden.
Es gibt ein gutes Buch über Männerverhalten - "männerseelen" von Bernd Süfke oder so. Männer werden ja schon als kleine Jungs zu männlichem Verhalten erzogen - Zärtlichkeiten bekommen sie selber dann nicht mehr und können dann als Erwachsene nicht einfach wieder umschalten. Vielleicht liest du dich mal ein, du bekommst dann einfach einen Einblick und verstehst ihn dann besser. Im Endeffekte wird euch nichts Anderes übrig bleiben, als euch mal zusammen zu setzen und darüber zu reden, was du gerne hättest und das müßt ihr dann halt auch probieren und üben.
Ich habe alle Antworten gelesen oder überflogen, eine Anleitung zum Glücklichsein von mir brauchst du also nicht mehr. Aber ich möchte eine Querfrage in den Raum stellen: Du hast alles in deinem Leben nur positiv hingestellt vor uns und dir. Dein Bauchgefühl sagt dir aber immer wieder, das etwas fehlt oder irgendwas da sein muss, was in dir arbeitet. Vielleicht ist es nicht richtig, dir weiter alles schön zu reden, sondern vielleicht solltest du dein Leben mal abklopfen, ob es nicht doch einen Punkt gibt, der eben nicht so toll ist und der dich dazu bringt, auch die Sachen, die nach außen gut laufen, in einem negativen Licht zu sehen. Positives Denken ist gut und schön, aber wenn du mit einer rosa Brille auch einen Mangel oder ein ungutes Gefühl überdecken willst, statt eine Änderung oder Besserung anzustreben, dann belügst du dich eigentlich selber.Mach dir doch eine Liste mit allem was dir einfällt und such dazu positive und negative Argumente und Gefühle. Oder gehe in Gedanken durch deinen Tag und schau, ob du nicht bei einer Tätigkeit, einem Mensch oder einer Sache ein mulmiges Gefühl bekommst. Vielleicht bist du auch schlicht überarbeitet und driftest auf einen Burnout zu - dann kannst du vor Erschöpfung nicht mehr viel geniessen und siehst immer mehr Schwierigkeiten, als Gutes. Vielleicht brauchst du einfach mehr Luft, mehr Freizeit für dich damit du wieder durchatmen kannst. Alles Gute!