Die Erbschaftssteuer sollte nicht abgeschafft, sondern drastisch erhöht werden. Wenn man das Thema durchdenkt, wäre das auch im Interesse eines jeden Einzelnen. Letztlich auch des Erben.
Das Problem ist einfach, dass unsere Gesellschaft immer ungleicher wird. Dazu tragen ganz zentral die unglaublichen Summen bei, die jedes Jahr vererbt werden und so die Startchancen einzelner Personen verbessern. Das ist ganz objektiv betrachtet ungerecht und zerstört im Endeffekt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft.
Das Argument, das Geld wäre bereits versteuert worden, ist insgesamt Unsinn. Alles Geld wurde bereits versteuert, das trifft nicht nur auf geerbtes Vermögen zu. Dieses Steuer-Argument entstammt irgendwelchen Stammtischen kann unter objektiver Betrachtung nicht standhalten.
Hinzu kommt der wohl wichtigste Punkt: Niemand baut ein Vermögen im luftleeren Raum auf. Wenn ich reich werde, habe ich das immer anderen Menschen, der Gesellschaft oder dem Staat und seinen Institutionen zu verdanken. Insofern ist es nur gerecht, wenn Staat und Gesellschaft dieses Vermögen zurückbekommen, wenn die Person die es angehäuft hat, zu Lebzeiten nicht ausgegeben hat.
zum Schluss das volkswirtschaftliche Argument: Geld muss zirkulieren, nur so kann die Wirtschaft funktionieren. Es ist also im Interesse des Staates, dass keine Anreize gesetzt werden , Geld auf dem Konto zu belassen und irgendwann zu vererben. Nur so kann sich eine Volkswirtschaft weiterentwickeln und davon profitiert letztlich jeder einzelne.
Der Witz an der Erbschaftssteuer ist doch am Ende, dass sie sowohl aus linker, als auch aus rechter/neoliberaler Perspektive absolut sinnvoll ist. Der einzige, der eine Erbschaftssteuer ablehnt ist der Egoist, der zu faul ist selbst zu arbeiten.