Ich kenne dieses Gefühl gut, leider..
vor gut 2 Jahren habe ich das selbe durchgemacht, wie du im Moment. Ich war grundlos traurig, konnte immer anfangen zu weinen, wollte nichts mehr unternehmen, da ich Angst hatte, es könnte nicht schön werden, oder ich würde mich unwohl fühlen. Erklären konnte ich mir das auch nicht, da ich eine wunderbare Familie habe, die besten Freunde und schlecht in der Schule war ich auch nicht. Keiner meiner Freunde hat etwas bemerkt.. Irgendwann hab ich mich meinen Eltern anvertraut, die sind mit mir zu einem "Therapeuten" gegangen, doch der war der festen Überzeugung, mir würde nichts fehlen.. Langsam wurde das Thema wieder vergessen, doch nicht bei mir. Ich habe mich jeden Tag trauriger gefühlt, letztendlich hatte ich sogar Selbstmordgedanken. Es hat mich viel Kraft gekostet mich zu überwinden, aber zum Glück habe ich meinen Eltern alles erzählt und sie waren sehr besorgt. Mein Papa ist mit mir zur Heckscherklinik in München gefahren, wo wir Gespräche mit Ärzten führten.. Sie wollten mich in der Offenen Psychatrie haben, damit sie langsam erkennen können, was ich habe. (Hört sich Böse an, ich weis.. Aber es war echt schön dort und Kinder total lieb) Aber hartnäckig wie ich bin, habe ich mich strikt dagegen geweigert (Ich wollte nicht weg von daheim) das haben sie auch akzeptiert, da keine akute Selbstmordgefahr bestand. Jedoch musste ich ihnen versprechen mir nichts an zu tun und in eine Therapie zu gehen. Und das war das Beste das ich machen konnte. Mir hat das sogar richtig Spaß gemacht, weil ich einfach mal über ALLES in meinem Leben reden konnte. Ich war dort anfangs jeden Mittwoch dort, bald nur noch alle 2 Wochen. ich konnte selbst bestimmen wie oft ich zu meine Therapeutin gehen wollte, und wenn es mir schlecht ging durfte ich sie anrufen. Aber irgendwann hab ich mich so gut gefühlt wie noch nie. Ich musste keine Therapie mehr machen und hatte wieder Spaß am Leben.
Ich will dir damit zeigen, dass du dich jemandem anvertrauen musst, am besten deinen Eltern, die werden dich bestimmt verstehen und unterstützen! Außerdem muss dir das nicht peinlich sein, jeder macht mal eine schwierige Phase durch! :-)
Ich kann dir nur sagen, die Therapie war das beste, was mir passieren konnte. Ich fahre gerne weg, unternehme was mit Freunden, mache Musik, usw.. Als das bei mir aufgehört hat, war ich wie ausgetauscht. Ich war plötzlich sehr selbstbesusst, nicht mehr so schüchtern und darauf bin ich echt stolz, weil mich alle deswegen bewundern.
PS. Die meisten Kliniken für Jugendliche und Kinder bieten auch Aggressionstherapien an.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Mut und Überwindung. Ich weiß, dass du es schaffen kannst.
Deine Nelly