Naja, ich hab während einer persönlichen Krise ein Bibelstudium besucht und dabei gemischte Erfahrungen gemacht. Nach aussen sind das eigentlich ganz freundliche Menschen. Im Umgang mit sogenannten "Abtrünnigen" sieht es dann aber ganz anders aus!
Auch wenn man ihre Lehren genauer betrachtet, dann wird man als kritischer Mensch wohl eher enttäuscht werden. Man muss zwar sagen, dass sie auf bibelspezifische Fragen immer die passende Antwort bereit hielten (ich konnte den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen aber auch nicht prüfen, da ich praktisch keine Bibelkenntnisse hatte).
Bei kritischen Fragen in Bezug auf Intelligent Design und die Evolutionstheorie war der Bibellehrer aber schnell mit seinem Latein am Ende. Als ich schliesslich kritische Medienberichte ansprach, spürte ich schnell eine gewisse Nervosität. Irgendwie war an allem, was gegen die Zeugen gesagt wurde, der Teufel schuld. Wenn die Medien über sexuellen Missbrauch bei den Zeugen berichteten, waren dies natürlich von Satan verbreitete Lügen. Wenn es aber darum geht, Beweise für ein bevorstehendes Harmagedon zu finden, dann sind reisserische Medienberichte selbstverständlich wieder gut genug. Ich stellte eine ähnliche Argumentationslogik wie bei Verschwörungstheoretikern fest: Alles ist irgendwie eine grosse Verschwörung und jeder, der dies in Frage stellt, ist natürlich selbst Teil dieser Verschwörung. Alles wird immer gerade so gedreht und gewendet, wie es einem gerade passt.
Ich habe mich dann wieder von ihnen abgewendet. Für mich war das nix! Ich hab mich entschieden Atheist zu bleiben. Sie konnten mich nicht von der Existenz eines Gottes überzeugen ;). Aber so als Experiment war es mal ganz spannend.