Hallo Community, zurzeit geht es mir einfach nicht wieder so gut, wie ich das von mir kenne. Ich weiss nicht, wie ich mich selbst wieder auf die Beine stellen kann. Momentan bin ich sehr unzufrieden mit meinem Leben, besonders wenn ich daran denke, dass ich mir früher mein Leben mit 20 ziemlich anders vorgestellt habe... Ich dachte, mit 18 wäre ich endlich hier raus und von diesem Dorf weggezogen. Es ist nicht so, dass ich meine Familie nicht gern habe, und natürlich verläuft kein Familienleben reibungslos, aber speziell meinetwegen oder auf mich bezogen gab und gibt es auch nach all den Jahren noch so viele Konflikte. Und in diesem Dorf fühlte ich mich noch nie aufgenommen, meine echten Freunde habe ich weiter weg gefunden. Wie gesagt, ich dachte also, in meinem jetzigen Alter wäre ich ausgezogen, hätte meinen Traum von einer eigenen Wohnung erfüllt und vllt noch den Führerschein und ein Auto. Und einen Freund, aber das ich mit dem Thema genug Probleme habe, sieht man an anderen meiner Fragen...
Nun bin ich aber als Studentin, die ihr Leben (Studiengebühren, Material, Zugabo usw.) selbst finanzieren muss, noch bis Studienabschluß "Zuhause" sozusagen gefangen. Denn ich werde mir mit meinen Nebenjobs nicht das Studium und eine Wohnung oder so leisten können. Auch das Studium läuft teilweise nicht so wie geplant, habe zwei Prüfungen nicht bestanden, und ich fürchte mich vor den Wiederholungsprüfungen, weil ich nicht weiss, ob ich die mit der Arbeit nebenher bewältigen kann. Wiederholen möchte ich die Fächer aber auch nicht, denn dann verliere ich wieder ein Jahr, was mir Panik bereitet, schließlich will ich ja irgendwann mit dem Studium fertig sein.
Es ist nicht so, dass ich gar nicht studieren will, ich mache schon das, was ich gerne mache, ausserdem habe ich diesen Weg eingeschlagen, den werde ich auch durchziehen. (Naja, wenn ich mich nochmal entscheiden könnte, würde ich es vllt nicht mehr so machen... Hoffentlich danke ich mir irgendwann dafür, dass ich ans Gymnasium gegangen bin...) Trotzdem fühle ich mich momentan völlig unter Druck und sehe meine Zukunft nicht, weiss nicht, was ich eigentlich vom Leben will. Ich stürze mich in meinen geistig nicht allzu fordernden Servicejob und bin nur mal froh über das Geld dadurch. Immerhin da bin ich gut.
Entschuldigt, das klingt so dramatisch, aber ich meine es ernst. Als ob ich eine midlife-crisis mit 20 hätte (naja, vllt werd' ich ja auch nur 40?). Was soll ich bloss tun? Ich bin eigentlich immer so zuversichtlich gewesen, aber wenn ich jetzt sowas wie "Wir haben nur dieses eine Leben, eine Chance" höre, denke ich nicht "yay, carpe diem!", sondern fühle, wie mir die Zeit unaufhaltsam zwischen den Fingern durchrinnt, wenn ihr versteht.