Macht an sich ist weder positiv noch negativ – sie ist ein Werkzeug, dessen Wirkung vom Kontext und der Absicht der Handelnden abhängt. Das Streben nach Macht kann problematisch sein, wenn es von Egoismus, Gier oder dem Wunsch nach Kontrolle über andere getrieben wird. Solche Motive führen oft zu Missbrauch, Ungleichheit oder Unterdrückung, wie man es in autoritären Systemen oder korrupten Strukturen sieht.
Allerdings kann Macht auch konstruktiv genutzt werden. Wenn jemand Macht anstrebt, um positive Veränderungen zu bewirken – etwa durch soziale Gerechtigkeit, Bildungsförderung oder den Schutz Schwächerer –, kann das gesellschaftlich förderlich sein. Beispiele wie Nelson Mandela oder moderne Bewegungen für Klimaschutz zeigen, wie Macht (politisch, sozial oder wirtschaftlich) genutzt werden kann, um Fortschritt zu treiben. Entscheidend ist die Absicht: Dient Macht dem Gemeinwohl oder nur dem Eigeninteresse?
Ein kritischer Punkt ist, dass Macht oft korrumpiert. Studien, wie die von Lord Acton inspirierte Forschung, deuten darauf hin, dass Macht die Empathie verringern und egozentrisches Verhalten fördern kann (z. B. Keltner et al., 2003). Doch das ist kein Automatismus – Selbstdisziplin, Werte und Rechenschaftspflicht können dies ausgleichen.
Zusammengefasst: Das Streben nach Macht ist nicht per se negativ. Es kommt darauf an, wie und warum sie angestrebt wird und ob die Ausübung transparent und verantwortungsvoll bleibt.