MTA oder BTA/Biologielaborant Ausbildung (+Weiterbildungsmöglichkeiten)?

Guten Tag.

Nachdem ich mich dagegen entschieden habe ein Biologiestudium anzufangen, weil der Arbeitsmarkt danach anscheinend sehr schlecht sein soll, habe ich mich für eine Ausbildung entschieden.

An sich würde ich gerne die Mta Ausbildung machen (Medizinisch technischer Assistent), weil es mich interessiert in diesen Bereich im Labor zu Arbeiten und die Ausbildung mir auch sehr Spaß machen wird.

Nun weiß ich aber nicht ob und welche Weiterbildungsmöglichkeiten man als Mta überhaupt hat, ich würde schon gerne hochsteigen und eventuell auch ein wenig mehr in der Zukunft verdienen. Ist es da Ratsamt nach den Ausbildung ein Biomedizin Studium ran zu hängen oder finde ich am Ende wieder keine Arbeit wegen Überqualifikation oder sowas. (Ich würde am liebsten gerne an Krankheit forschen/im labor da dran Arbeiten usw.)

Eine andere Möglichkeit die ich in Erwägung gezogen habe, wäre es eine Biolaboranten oder BTA (Biologisch technischer assistent) Ausbildung zu machen. Gibt es zwischen den zwei irgendwelche Unterschiede beim Arbeitsmarkt? Zur Zeit stehe ich eher zum Biolaboranten, weil man dort gleich im Betrieb ist und während der Ausbildung eine Vergütung bekommt, oder wäre es trotzdem besser doch eher die Bta Ausbildung zu machen? Ich habe gesehen, dass man sich dann zum Biotechniker fortbilden lassen kann, das hört sich auch ganz gut an.

Mir ist es eigentlich relativ wichtig nicht auf einer Position festzustecken, aber soweit ich weiß sind die Arbeitschancen in der Biologie ja sowieso relativ schwierig oder? Ist das bei der Biomedizin gleich? (Ich möchte echt lieber im Labor arbeiten :)

Sind hier vielleicht Leute unter euch, die Erfahrung damit haben und mir bei meiner Entscheidung vielleicht helfen könnten? Ich wäre euch auf jeden Fall dankbar, wenn es jemanden gibt der vielleicht aus Erfahrung oder so sprechen kann. LG

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Hallo Samantha,

ich bin Biologielaborantin und fand die Ausbildung super. Ich wurde am Institut übernommen und bin dadurch gut in die Arbeitswelt eingestiegen.

Ich glaube zwischen BTA und Biolaborant gibt es kaum Unterschiede in den Inhalten,

LABORANT: 3 1/2 Jahre Ausbildung mit Chance auf Verkürzung: 1/2 Jahr wenn man Abi hat und 1/2 Jahr wenn man gute Noten hat, also kann man bis zu einem Jahr verkürzen. Man bekommt Ausbildungsgehalt.

BTA: 2 Jahre schulische Ausbildung, kein Gehalt, evtl Schulgebühr.

MTA: richtet sich mehr auf die Medizin, man fokussiert sich mehr auf Diagnostik und den Umgang mit humanen Material.

In Forschungslaboren können alle drei Berufe arbeiten, in der Diagnostik sind MTAs bevorzugt. Leider werden MTAs auch oft im öffentlichen Dienst als die höchstqualifiziertesten angesehen, was sich teilweise auch in der Bezahlung wiederspiegelt.

Was die Einstellung der Leute angeht, würde ich heute eher eine BTA oder MTA Ausbildung machen, vom Lernen her aber wieder die Biolaborantenausbildung wählen. Ist einfach praktisch angelegt.

Ich finde es schwierig aufzusteigen. Man kann eine Ausbildung als leitende/r TA machen aber das war es so ziemlich, wenn man nicht ein Studium hinlegen möchte.
Auch werden den TAs wenig Fortbildungen bezahlt (vielleicht hatte ich bis jetzt aber nur Pech?) Ein Vergleich: ich fragte nach einem Kurs, der ca 120€ kosten sollte, der absolut mit unserem Thema und den Methoden zu tun hatte, welcher mir nicht genehmigt wurde. Einer Doktorandin wurde ein spezieller Mikroskopierkurs in Australien spendiert.

Ich liebe meinen Beruf aber das mit dem Aufsteigen ist ein bisschen schwierig.

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MTAs haben oft im Gegensatz zu BTAs die Erlaubnis in Diagnostiklaboren, die Diagnose vorzuschlagen, die dann nur vom Arzt abgesegnet werden muss, sie dürfen meines Wissens Blut abnehmen und die Ausbildung richtet sich mehr auf humane Medizin, also Umgang mit Blut, Urin etc.
Ich denke in Diagnostiklaboren sind MTAs oft eher gefragt als BTAs, aber in anderen Forschungslaboren können beide arbeiten.
In meiner 10ährigen Erfahrung in Forschungslaboren (nur öffentlicher Dienst) werden MTAs normalerweise als die "besten" angesehen, dann BTAs und das Schlusslicht machen die Laboranten. So auch in der Bezahlung. Ich finde, das ist absoluter Schwachsinn (wenn es nicht um Diagnostik geht). Warum sollen MTAs mehr verdienen, obwohl sie Dinge machen, die eher der BTA-/Biologielaboranten- Ausbildung entspricht oder obwohl sie viel weniger Erfahrung haben?

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Ich kann Jeannette bestätigen.

Ich bin auch gelernte Biologielaborantin. Die Ausbildung dauert normalerweise 3,5 Jahre, man kann mit Abitur ein halbes Jahr verkürzen und mit guten Noten noch mal ein halbes Jahr.
Ich muss leider immer wieder feststellen, dass im öffentlichen Dienst, die Laboranten als viel niedriger angesehen werden als BTAs oder natürlich MTAs. Ich habe schon Kommentare gehört wie: du bist Laborantin, eigentlich dürftest du gar nicht so viel verdienen. Gesagt von einer BTA, die gerade ausgelernt hat zu mir, die schon 10 Jahre Berufserfahrung hat. Der Begriff Laborant wird oft im öffentlichen Dienst auch für Laboraushilfskraft benutzt, also Personen, die Puffer ansetzen und Spüldienst machen. Es macht mich traurig und wütend, aber was soll's.

Ich finde, hier, im öffentlichen Dienst wird oft nach Abschlüssen/Zertifikaten geguckt und nicht nach Erfahrung oder wie gut jemand wirklich arbeitet.

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