Lieber Fragensteller/in
Gott ist das, was wir erfahren, wenn wir uns über die Form erheben, wenn wir die Unwichtigkeit der materiellen Welt erkennen, wenn wir Erlösung erfahren. Gott ist jedoch nicht nur über aller Form, sondern auch in jeder Form, so auch im Menschen. Jesus von Nazareth hat das erkannt, und sich deshalb als Sohn des Vaters, als Teil des Großen und ganzen wahrgenommen.
Den göttlichen Teil jedes Menschen nennt man Christus. Dieser göttliche Teil wird bei den meisten Menschen von übermäßiger Verstandesaktivität verdeckt. Der Verstand sammelt Erfahrung, und bildet uns aus unserer Vergangenheit eine Identität. Er beurteilt jede Situation, und flieht sich meistens in die Vergangenheit oder Zukunft, was Leid erzeugt.
Den Verstand bekommt der Mensch in der Schöpfungsgeschichte (1.Mose 2,17), als er von dem "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst." Das raubt ihm die Erkenntnis der Einheit, das Paradies. Er bemerkt, dass er nackt war und fürchtete sich. Furcht kann nur ein Wesen empfinden, dass sich als alleine wahrnimmt und um seine Existenz fürchtet. Sie entspringt also dem Verstand. Wäre unsere göttliche Essenz nicht von unserem unablässigen denken verdeckt, so würden wir keine Sorgen kennen
Wenn also ein Christ Christus als göttlich verehrt, dann spricht er nicht nur von dem Christus, der in Jesus von Nazareth war, sondern von dem Christus, dem Sohn oder dem Teil Gottes, der in jedem von uns existiert.
Ich hoffe, man konnte mir einigermaßen folgen. Wenn nicht, dann tut mir das leid, ich habe versucht mich kurz zu fassen.