Das ist mir auch sehr oft passiert, vor allem während der Ausbildung zur Fachschwester für Anaesthesie und Intensivpflege. Es waren viele Ablenkungen aller Art da und ich nahm sie auch gern an. Alles war gern wichtiger als das Lernen.

Ich habe dann angefangen, mir aus dem zu lernenden Stoff Fragen aufzuschreiben und dann nach ca 10 Fragen die jeweiligen Antworten im Buch wieder gesucht und in der Reihenfolge der Fragen notiert. Dann versuchte ich die Fragen ohne Buch auswendig zu beantworten. Ich wusste 10 Antworten müssen es sein. Die Fragen, die ich immer wieder nicht beantworten konnte, stellte ich schließlich an den Anfang.

Dann nahm ich mir das Blatt und las mir die zusammengefassten Antworten immer wieder durch. Danach begann ich wieder mir selbst die Fragen zu stellen.

Irgendwann entwickelt man so eine Möglichkeit sich im Kopf Eselsbrücken zu bauen.

So habe ich Lernen gelernt und bin recht gut damit gefahren. Die Unlust zu lernen konnte ich am Besten mit einem Kaffee als Belohnung überbrücken.

Versuchs mal. Vielleicht hilft dir meine Methode. Würde mich sehr freuen.

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Vor einigen Jahren haben meine Eltern und ich ein Spatzenküken, das aus dem Nest gefallen war großgezogen. Es war eine "Spätzin" und hörte auf den Namen "Felix". Als wir das Küken fanden, war es uns nicht ersichtlich, welchen Geschlechtes es war, deshalb die männliche Variante. Wir hatten viel Spaß mit dem Vogel. Er begleitete uns unter dem Kragen der Bluse sitzend in den Wald, suchte dort auch nach Futter und ließ sich genauso wieder heim tragen. Wir brachten ihm bei zu fliegen, indem wir ihn zunächst vom Stuhl aus zu uns lockten, bis dahin, dass wir ihn auf dem Balkon auf der Hand hielten und ihm überließen, ob er fliegen wollte oder nicht. Als er das erste Mal losflog, blieb uns das Herz stehen, so taumelte das Vögelchen in der Luft herum. Dann aber klappte es sehr gut. Manchmal kam Felix erst nach Stunden wieder zurück, aber er kam immer wieder heim, um bei uns in der Küche in einer eigens für ihn unter der Gardine angebrachten Kartonrolle zu übernachten.

Es war eine sehr schöne Zeit mit dem Spatz und noch heute kann ich kein Insekt tottreten, weil ich es war, die versehentlich auf Felix trat und ihn somit tötete. Mein Herz blutete und ich konnte mir lange Zeit selbst nicht verzeihen. Felix war "nur" ein Spatz, aber er war mein Freund und eine Bereicherung in unserem Leben. Wir haben viel Freude mit ihm gehabt und viel gelacht. Kein Tier ist "nur" - jedes hat eine spezielle Art, einen speziellen Charakter, man muss sich nur die Zeit nehmen es zu beobachten und mit seinen Gedanken ganz bei ihm zu sein.

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