Weder das Dumenlutschen, noch der Schnuller "machen die Zähne kaputt". Sowohl beim Daumenlutschen, als auch bei der Anwendung eines Schnullers befindet sich zwischen den Zahnreihen im Schneidezahngebiet ein Fremdkörper (Daumen oder Schnuller). Durch diesen Fremdkörper wird die Stellung der Schneidezähne verändert (die Schneidezähne des Oberkiefers werden in der Regel nach vorne zur Oberlippe geneigt; die Schneidezähne des Unterkiefers in das Mundinnere geneigt). Der Fremdkörper wirkt nach dem gleichen Prinzip wie eine kieferorthopädisches Gerät, allerdings wird ein unerwünschtes Ergebnis erzielt: eine Fehlstellung der Schneidezähne. Ohne eine kieferorthopädische Behandlung wird ein Mensch mit dieser Fehlstellung der Schneidezähne nicht mit den Schneidezähnen abbeißen können. Die Särke der Fehlstellung ist abhängig von der Einwirkungsdauer. Wenn das Daumenluschen, beziehungsweise die Anwendung des Schnullers rechtzeitig beendet wird (in etwa bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres), reguliert sich die Fehlstellung der Schneidezähne meist von selbst. Bleibt die Unart des Daumenlutschens, die Anwendung des Schnullers bis in das Alter von 6 bis 7 Jahren bestehen, so bleibt die Fehlstellung der Schneidezähne auch im bleibenden Gebiß erhalten. Die Folge ist dann eine kieferorthopädische Behandlung.
Hallo Timmey, ich verstehe, daß Du mit dieser Übung ein Problem hast. Welches genau, das kann ich leider nicht verstehen. Habe diese Übung bis heute noch nie gemacht. Nach Deiner Beschreibung habe ich es versucht. Bei mir hat es sofort geklappt. Ich glaube, ich könnte diese Übung auch eine Stunde lang machen, wenn es erforderlich sein sollte. Da wir Menschen aber alle sehr verschieden sind, hat auch jeder Mensch seine eigenen Probleme. Ich nehme an, daß Du diese Übung als Aufgabe erhalten hast, weil sie für Dich ein Problem darstellt. Ich wünsche Dir die Kraft und das Durchhaltevermögen, diese Aufgabe zu bewältigen.
Aus einem antiken Textkorpus, das mit dem Arzt Hippokrates (ca 460-370 vor Christus) in Verbindung gebracht wird, stammt der Ausspruch: "Medicus curat, natura sanat". Sinngemäß bedeutet der Ausspruch: "Der Arzt behandelt, die Natur heilt". Der Aphorismus sollte Folgendes deutlich machen: "Die eigentliche Heilung geschieht im Patienten. Die therapeutischen Maßnahmen sollen lediglich die Fähigkeiten des Patienten und seinen Willen zu gesunden unterstützen". Es gibt einen natürlichen Verlauf einer Entzündung, auch einer Etzündung an der Wurzelspitze eines Zahnes. Bevor es Antibiotika gab, brach der Abszeß (eine durch die Entzündung entstandene Eiteransammlung) unter Bildung eines Fistelkanales entweder in die Mundhöhle oder das Gesicht durch. Dadurch wurde aus der akuten (heftigen) Entzündung eine chronische (schleichende, von langer Dauer). Jahre lang gingen die Menschen durh das Leben mit solchen chronischen Entzündungen und persistierenden (fortbestehenden) Fistelgängen, aus denen Eiter austrat. Die einzige Alternative war, den vereiterten Zahn ohne Betäubung von einem Bader oder Zahnbrecher entfernen zu lassen. Dadurch war dann die Ursache der Entzündung beseitigt, die Fistelgänge konnten heilen. Heute strebt der Arzt danach, die Eiteransammlung zu entlasten. Dabei handelt der Arzt nach dem Leitsatz: "Ubi pus, ibi evacua", der ebenfalls Hippokrates zugeschrieben wird. Der Leitsatz bedeutet in etwa: "Wo Eiter ist, muß eine Entleerung stattfinden" oder "Wo Eiter ist, dort entleere ihn". Das hat Ihr Zahnarzt getan, indem er den Zahn aufbohrte. Allerdings wollte Ihr Zahnarzt wohl auf Nummer sicher gehen und verordnete Ihnen das Antibiotikum (Clinda-saar). Wenn Ihr Zahnarzt ein Hellseher Wäre, könnte er vorhersagen, ob das Aufbohren des Zahnes allein genügt, oder ob es erforderlich ist, zusätzlich ein Antibiotikum zu nehmen. Wenn der Zahn entsprechend behandelt wird (Trepanation = Aufbohren des Zahnes mit anschließender korrekter Wurzelbehandlung; oder, falls erforderlich, eine Wurzelspitzenresektion des Zahnes; oder im Extremfall eine Extraktion des Zahnes), kann eine Heilung ohne Einsatz eines Antibiotikums stattfinden. Der Kamillentee wird in diesem Bereich wohl keine Wirkung haben. Bei entzündettem Zahnfleisch kann er aber durchaus eine Hilfe sein. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang sind die natürlichen Heilkräfte des Patienten. Ein Arzt sollte mit seinem Handeln die natürlichen Selbstheilungskräfte des Patienten unterstützen. Dann wird die Heilung wohl gelingen. Allerdings kann die Einnahme eines Antibiotikums durchaus lebensrettend sein. Als es noch keine Antibiotika gab, konnte ein entzündeter Weisheitszahn den Tod des Patienten bedeuten.
Hallo, ich glaube, daß kein Mensch voll hässliche Zähne hat. Wenn zwischen den einzelnen Zähnen kleine Lücken sind, dann ist der Kiefer zu groß. Wenn Zähne gezogen (extrahiert) werden, dann ist die Ursache ein zu kleiner Kiefer und ein dadurch verursachter Platzmangel. Nach der Extraktion hat jeder als Ergebnis eine Zahnlücke (Nach der Extraktion von zwei Zähnen-zwei Zahnlücken). Die Aufgabe der Zahnspange ist es, den vorhandenen Platz auf die vorhandenen Zähne gleichmäßig zu verteilen. Wenn die kieferorthopädische Behandlung dann erfolgreich abgeschlossen ist, sind die Zahnlücken verschwunden und die Zähne stehen richtig (sehen gut aus). Vielleicht hat die Kieferorthopädin auch gemeint, daß der Oberkiefer zu groß ist im Verhältnis zum Unterkiefer. Aber das sind Fragen, die dem behandelnden Zahnarzt / Kieferorthopäden gestellt werden sollten. Ich wünsche eine erfolgreiche Behandlung.
Hallo, Behandlungen mit einer festen Spange sind möglich solange ein Mensch Zähne hat. Einen Überbiss hat fast jeder, Ausnahmen sind Menschen mit Zangenbiss (Oberkieferschneidezähne beißen genau auf die Unterkieferschneidezähne). Den Zangenbiss hat von Natur aus in etwa jeder hundertste Mensch. Ich vermute, dass ein tiefer Biss gemeint ist. Ein Überbiss ist koreckt, wenn er nicht zu tief oder verkehrt (die Unterkieferschneidezähne beißen vor die Oberkieferschneidezähne) ist. Dass eine Siebzehnjährige eine bessere Mundhygiene hat als eine Zehnjährige, halte ich für sehr wahrscheinlich. Wenn ein Zahn gewachsen ist, dann vermehrt sich der Zahnschmelz nie!!! In Amerika ist es die Regel, dass kieferothopädische Behandlungen (Zahnregulierungen) erst dann gemacht werden, wenn der Patient selbst Geld verdient und seine Behandlung selbst bezahlen kann. Das ist meistens nach dem zwanzigsten Lebensjahr. In Amerika bedeutet das Tragen einer Zahnspange: Ich kann es mir leisten. Die größte Gefahr einer kieferorthpädischen Behandlung ist eine schlechte Mundhygiene. Ich weiß nicht, was Sie mit der Bezeichnung wenig Zahnschmelz meinen. Ist der Zahnschmelz fehl- oder mißgebildet? Gibt es vielleicht eine Diagnose? Unabhängig davon wie Sie sich entscheiden, wünsche ich Ihnen viel Erfolg und gutes Gelingen.
Es ist unmöglich, alle Medikamente zu kennen! Es ist auch keine Schande, etwas nicht zu wissen. Wenn ein Arzt ein Medikament (ob nun Originalpräparat oder Generikum) verordnet, muß er den Wirkstoff, die Wirkungsweise, die Nebenwikungen und eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kennen, weil er im Augenblick der Verordnung Verantwortung übernimmt. Wenn der Arzt korrekt gehandelt hätte, hätte er in der Roten Liste (Arzeimittelverzeichnis) nachgesehen. Sicher war es unklug, seine Unwissenheit dem Patienten gegenüber einzugestehen und sich nicht zu informieren. Die Rote Liste ist ein sehr umfangreiches Buch, das jedes Jahr neu herausgegeben wird. Und Jahr für Jahr wird es umfangreicher. Ich glaube, dass es keinen Menschen gibt, der den gesamten Inhalt der Roten Liste kennt. Auch wenn ein Mensch das ganze Jahr nur eines tun würde: den Inhalt der Roten Liste erlernen, so würde er es nicht schaffen. Kein Patient kann erwarten, dass ein Arzt jedes Medikament kennt, alerdings sollte jeder Patient erwarten können, dass der Arzt sich informiert, bevor er das Medikament verordnet. Wenn der Hausarzt Sie nicht aufgeklärt hat beziehungsweise Sie nicht aufklären konnte oder wollte, so gibt es noch den Apotheker und den Beipackzettel. Ich finde: Worte sind flüchtig, aber auf dem Beipackzettel habe ich alles schriftlich. Ich selbst nehme am liebsten keine Medikamente, weder Originalpräparate noch Generika. Selbstverständlich gibt es im Leben ausweglose Situationen, in denen wohl jeder froh darüber ist, dass Arzneien gibt. Wenn ich mir Statistiken über den Verbrauch von Medikamenten ansehe, dann bin ich sprachlos.