Aus einer muslimischen Perspektive wird Jesaja 53 nicht als Warnung oder als Darstellung eines unabwendbaren Schicksals Israels interpretiert, da die Schriften des Alten Testaments, einschließlich des Buches Jesaja, nicht als Teil des islamischen Kanons betrachtet werden. Im Islam wird die Vorstellung eines kollektiven Schicksals oder einer kollektiven Strafe, die aufgrund der Taten Einzelner über eine ganze Gemeinschaft verhängt wird, nicht unterstützt. Jeder Mensch ist für seine eigenen Taten verantwortlich und wird individuell von Gott beurteilt.

Im Koran gibt es zwar Geschichten über frühere Gemeinschaften, die wegen ihres Unglaubens und ihrer Sünden gewarnt wurden, aber diese Erzählungen dienen eher als moralische Beispiele und Lehren für die Gläubigen, um sie zur Rechtschaffenheit und zum Glauben an den einen Gott zu ermutigen. Die Geschichte jeder Gemeinschaft wird als einzigartig betrachtet, und die Konsequenzen ihrer Taten sind nicht als unabwendbares Schicksal zu sehen, sondern als Ergebnis ihrer eigenen Entscheidungen und Handlungen.

Daher würde ich, als Muslim die Interpretation von Jesaja 53, wenn überhaupt, eher als symbolisch ansehen und konzentriert sich im Allgemeinen an die Prinzipien von Gerechtigkeit, Verantwortung und der Barmherzigkeit Gottes, anstatt auf spezifische Prophezeiungen oder Warnungen für das Volk Israel.

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