Die Pest gibts auch heute noch... Von 1979 bis 1992 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1451 Todesfälle in 21 Ländern. In den USA gab es beispielsweise 1992 dreizehn Infektionen und zwei Todesfälle.
Die letzte größere Pestepidemie ereignete sich von August bis Oktober 1994 im indischen Surat. Die WHO zählte 6344 vermutete und 234 erwiesene Pestfälle mit 56 Toten. Der dort festgestellte Pesterreger wies dabei bislang noch nicht beobachtete Eigenschaften auf. Er zeichnete sich durch eine schwache Virulenz aus und gilt aufgrund einiger molekularbiologischer Besonderheiten als neuartiger Erregerstamm.
Im Jahr 2003 kam es in Algerien nach 50 Jahren wieder zu einem Pestausbruch.[35]
Im Februar 2005 breitete sich die Lungenpest in Bas-Uele im Nordwesten Kongos aus. Nach Berichten der WHO gab es 61 Tote. Durch das Eingreifen der Organisation Ärzte ohne Grenzen konnte eine weitere Verbreitung verhindert werden.[36]
Laut WHO-Berichten wurden am 14. Juni 2006 in der Demokratischen Republik Kongo 100 Pesttote gemeldet. Die am stärksten betroffene Region ist dabei die Provinz Ituri mit bis zu 1000 Fällen pro Jahr, sowohl Lungenpest als auch Beulenpest [37].
Anfang 2008 brach auch in Madagaskar die Pest aus, 18 Menschen fanden dabei den Tod.
Im November 2008 wurde ein erneuter Ausbruch der Erkrankung in Uganda [38] von den lokalen Zeitungen gemeldet. Betroffen waren insgesamt 12 Menschen, von denen drei starben.
In den südwestlichen US-amerikanischen Bundesstaaten treten immer wieder Pestfälle auf. Das sylvatische Erregerreservoir bilden hier Präriehunde. Werden erkrankte Präriehunde von Hauskatzen erbeutet, so erkranken diese in 10 % der Fälle an Lungenpest und scheiden große Mengen des Erregers aus. Sie sind dann eine Infektionsquelle für den Tierbesitzer und andere Kontaktpersonen.[39]
Anfang August 2009 wurde in Ziketan in der tibetisch geprägten Provinz Qinghai im Nordwesten Chinas bei 11 Menschen die Infektion mit Lungenpest festgestellt, 1 Mensch starb.
Zur Übertragung: Die Pest kann auf verschiedene Weise übertragen werden: Zum einen durch den Biss von mit Krankheitserregern verseuchten Insekten, vorwiegend Flöhen, zum anderen durch Tröpfcheninfektion. Letztere Übertragungsart führt zur primären Lungenpest.
Es hat sich gezeigt, dass die Pest über 200 Säugetierarten befallen kann, also nicht auf Ratten beschränkt ist. Sie wurde auch bei Hunden und Katzen festgestellt.
LG :)