Ich befinde mich nun seit etwa 3 in Therapie bei einem Psychiater, welcher vorerst eine Bipolare-Persönlichkeitsstörung in Kombination mit einer Zwangsstörung bei mir diagnostifiziert hat. Vorerst, weil ich noch nicht viele Gespräche bei ihm hatte - und weil ich über einige Dinge geschwiegen habe. Ich erzählte ihm bereits, dass ich einiges wohl nicht erzählen kann, da ich nach wie vor die Angst in mir trage, erneut gegen meinen Willen eingewiesen zu werden.
Früher waren es bloß die Selbstmordgedanken, die mittlerweile keine mehr sind - sondern eher ein Wille zum Nichtexistieren, falls mich Situationen zu stark belasten. Darüber weiß mein Psychiater bescheid. Außerdem hatte ich immer Probleme mit starken Stimmungsschwankungen.
Meine Gedanken kommen mir fremd vor, ich könnte sogar meinen von anderen kontrolliert. Ich denke oft Dinge, die ich nicht denken will. Sehe Dinge - nicht im Form einer Halluzination, viel mehr als eine Art Tagtraum - die ich nicht sehen will. Schlimme Dinge. Unfälle, geliebte Menschen sterben. Es fühlt sich unwahr an, aber danach geht es mir meistens ziemlich schlecht, weil es sich anfühlt, als hätte ich es erlebt.
Ich kann nicht alleine raus gehen, da ich immer Angst davor habe, von jemandem angegriffen und verfolgt zu werden. Fühle mich beobachtet. Denke, dass alle über mich reden, als wäre ich das Hauptthema. Wenn ich leise Unterhaltungen anderer mitbekomme, höre ich manchmal Worte raus, die ich auf mich beziehe. Negative Schilderungen, wo ich mir wohl den Rest dazu einbilde und mich angesprochen fühle. Das führte schon früher dazu, dass ich nicht mehr zur Schule wollte.
Mir wird oft gesagt, ich wär abweisend und abwesend. Würde mich isolieren. Tagträumen. Ich habe mittlerweile sogut wie keine Freunde mehr, da ich mich von allen getrennt habe. Unter anderem, weil ich mich ausgenutzt gefühlt habe. Ich war und bin überzeugt, sie haben mich ausgenutzt. Bei einer Freundin entwickelte ich sogar starke Angst, dass sie mich eines Tages besucht und umbringt, weil ich sie oft schlecht behandelt habe. Ich war so überzeugt davon, dass ich mich bei jemand anderem ausgeheult habe, weil meine Angst so groß war.
Außerdem werde ich begleitet von starken Schlafstörungen und Albträumen und bin oft mehrere Tage wach, vernachlässige meine Hygiene, obwohl das gar nicht zu mir passt. Es ist, als wären es Schübe. Manchmal verdecke ich im Badezimmer sämtliche verdächtige Ecken, denn eventuell sind dort ja Kameras. Das hält jenachdem wie stark es wird ein paar Tage an, dieser Wahn. Manchmal ist er auch ganz weg und ich denke nicht dran. Dafür kommt er um so stärker zurück.
Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, bin absolut nicht mehr Belastungsfähig. Grob gesagt kann ich dem Leben nicht vernünftig nachgehen und sämtliche Antidepressivas haben bei mir versagt, weil ich jeden Tag anders denke und laut anderen oft überzeugt bin, ich brauche keine Hilfe und wäre kern gesund.
Hat jemand Erfahrungen in dem Thema? Wäre dankbar.