Vielleicht so:

Ohne das Einverständnis des Grundherren (und dessen Erben) darf er (der Leibeigene) sich keinem anderen Herren unterstellen. Auf gar keinen Fall darf er (der Leibeigene) in einer Stadt oder anderswo um Schutz bitten, wenn sein Grundherr davon keine Kenntnis hat. Sollte er (der Leibeigene) in Streit mit seinem Grundherren geraten, bleibt der Gerichtsstand der Ort an dem der Grundherr ortsansässig ist (Haunsheim). Seine (des Leibeigenen) Rechte verbleiben immer auf dem Stand, den er ursprünglich einmal hatte.

...zur Antwort

Möglich ist auch:

a) Mimesis: D.h. du gleichst dich in deinem Handeln dem Handeln der anderen an. Die anderen haben dir etwas gezeigt, was du dann nachahmst. Du verbindest dich also mit den anderen, du realisierst für dich eine soziale Teilhabe. Ohne die Fähigkeit zur Mimesis könnten wir vieles nicht lernen.

b) Deduktion: D.h., das was bei den anderen funktioniert, überträgst du auf dein eigenes Denken. Du beobachtest bspw. einen logischen Schluss und realisierst diesen logischen Schluss augenblicklich als eine Möglichkeit, die auch dir zur Verfügung steht. Deduktion (von lat. deductio "Abführen, Fortführen, Ableitung" laut Wikipedia) ist eine Form der logischen Beweisführung. Vernünftiges Denken erkennt eine logische Beweisführung als gültigen Schluss an. Allerdings darf man in diesem Zusammenhang den Begriff der Logik nicht zu hoch hängen. Logik bedeutet hier nicht zwingend absolute Gültigkeit.

...zur Antwort

Deine Frage ist es schon, die den Prozess des Verstehens (die Sinnsuche) in Gang setzt. Alles fragen nach dem Sinn von ("Sein" bei Heidegger oder "Gespräch" bei Gadamer - um nur zwei aktuelle moderne Hermeneutiker zu nennen) dem also, was ein Zeichen für etwas oder ein Bild von etwas sein könnte, alles Fragen verlangt nach einer verstehenden Antwort. Das Verständnis zielt auf den Kern einer Sache, den springenden Punkt. Ist man dem Kern einer Sache auf der Spur, lernt man sie auch kennen, kann sie vielleicht einordnen und vielleicht auch verstehen. Wo ist dieses Verständnis zu finden? Und wie? In einem Wort, in einem Satz oder gar im Artikel der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermeneutik ?

Die Fragen: "Was ist es?" - "Was ist der Kern einer Sache?" tauchen u.a. schon bei Sokrates auf. Fragend nähert er sich dem, was das Wesen einer Sache ist. Die Frage nach dem Wesen von etwas, der quiditas (der Washeit), weist die Richtung für ein Verständnis. Platon sieht in der Idee (dem Urbild) als einem ungegenständlichem, unseren Sinnen nicht zugänglichen Wesen allen Seins den unsichtbaren Hintergrund und den Ausgangspunkt für das Verstehen. Wir tragen nach Sokrates diese ewigen Ideen in uns, können sie aber nur indirekt durch Wiedererinnerung uns vor unser geistiges Auge stellen und dort erkennen. Kennen wir unseren geistigen Hintergrund (Sind wir gebildet!, benutzen wir den gesunden Menschenverstand!) können wir das Unverständliche im Lichte vollkommenen Verstehens seines Wesens erkennen. Verstehen heißt also nach Platon hauptsächlich: Sich selbst verstehen, Sich selbst erkennen. Leider ist dieser Prozess des Verstehens nur für philosophisch Interessierte geeignet. Dennoch ist die Aussage: "Verstehen heißt sich selbst verstehen" die Grundlage für alles Weitere und ist deshalb unverzichtbar.

Man kann das Verstehen durch Lesen von Büchern lernen:

  • indem man sich während des Lesens eines Textes durch hanschriftliche Notizen verdeutlicht, was der Sinn des Textes ist, was die Absicht des Autors gewesen sein könnte, als er den Text schrieb
  • neben dem abschnittsweisen Zusammenfassen eines Textes durch Zwischenüberschriften befördert man das Verstehen, wenn man mit anderen Menschen über das Gelesene spricht.
  • Man fragt andere Menschen im Gespräch:"Wie darf ich das verstehen?"
  • Man fragt sich selbst: Warum habe ich die Beziehung beendet, warum habe ich die Ausbildungsstelle gewechselt?
  • Man lernt eine Fremdsprache
...zur Antwort
Ich und meine Maske...

Jetzt mal ganz blöd gefragt: wie kann ich meine Maske ablegen? Ich kann das kaum noch. Ich habe es mir abgewöhnt mich so zu verhalten wie mein Grundcharakter ist, denn er war, den anderen nie wirklich sympathisch, so habe ich mir die Fasade aufgebaut immer nett, höflich still, zurückhaltend, überhilfsbereit, immer sehr gut gelaunt und was interesse an den anderen zeigt oder auch jemand der arschig ist und immer ein bissiges Kommentar auf der Zunge hat, aber auch sehr gut gelaunt(wobei die zweite Fasade nur bei den wenigen Menschen die so etwas aushalten "angewendet" wird). Eine gute Freundin meint ich soll doch mal meine Maske ablegen und mich so präsentieren, doch ich kann das nicht bzw auch wenn ich meine Maske ablegen will kann ich das nicht, denn kein Mensch mag jemanden, der teilweise so emotionskühl ist, denn ich kann in Wahrheit nur schwer Freude zeigen, also muss ich das vorspielen, da sonst viele beleidigt wären (das ist jetzt nur ein beispiel von vielen...). So bin ich kein sehr empathischer Mensch, aber ich kümmere mich trotzdem irgendwie gerne um das wohlbefinden anderer Menschen, auch wenn ich für manche sachen nicht gang ein verständnis besitze(z.B.: wenn ein mädchen einem unerreichbarem Jungen hinterher weint, weil sie sich zu viel erhofft hat [wobei ich, wenn sie es nur einmal tut ein kleinwenig verständnis aufbringern kann]) Hat jemand einen Rat für mich? Ich bitte erneut um hilfreiche antworten und ein minimales Verständnis, obwohl es von mir eine Frechheit ist darum zu bitte, aber ich bitte dennoch darum... LG vally

...zum Beitrag

Lies Bücher und schlüpf so in die Rolle von anderen Personen. Im Gegensatz zu gepixelten Bildern bilden Bücher ein inneres seelisches Erleben aus, das den Kontakt mit sich selbst zur Voraussetzung hat, so dass man sich auf lange Sicht selbst besser kennen lernt. Bücher bilden das perspektivische Sehen.

Dein Blick ruht allein auf deinem Mangel. Wer sich aber so differenziert selbst beschreibt wie du (nur dafür ein chapeau!), der besitzt eine Fülle von Worten, die Ihm helfen mit anderen zusammenzuleben. Wenn du das Gefühl hast seelisch unreif zu sein, dich aber keinem anvertrauen möchtest, schreib Tagebuch. Schreib über das, was du an dir magst, was nicht. Wie gesagt: Schau nicht auf deinen Mangel, sondern schau auf die Fülle deiner Worte. Darin bist du gut.

Du machst nicht den Eindruck unephatisch zu sein, nur eben sehr schüchtern.

...zur Antwort

Neben der Bindungstheorie (Bowlby und Ainsworth), die aus der wissenschaftlichen psychologischen Forschung hervorging, ist der soziologische Aspekt von Bindung wichtig. Unbedingt gehört zum soziologischen Aspekt von Bindung auch der Konflikt (Streit).

Die Regeln und Normen, die sich die Gesellschaft gibt, bieten immer auch eine Quelle für Konflikte: Nämlich zwischen denen, die die Normen besonders gut erfüllen (und deshalb gern an die Fleischtöpfe möchten) und denen, die gegen die Normen protestieren und sie ändern möchten (weil sie aus einer machtlosen Position heraus im Nachteil sind). Wechselseitige gesellschaftliche Bindung der Menschen untereinander und gesellschaftlicher Konflikt sind ein Paar Schuhe.

Nur Streit eröffnet jedem einen Weg zu einer distantierten, freieren, modifizierten Selbstwahl. Streiten-Können ist (wie Denken-Können) wesentlich für die Aufrechterhaltung einer relativ widerspruchsfreien selbstbewußten Identität auch in asymetrischen, ungleichen gesellschaftlichen Bindungsverhältnissen. Seine Persönlichkeit im Streit zu entfalten, basiert auf dem privaten Entschluss sich selbst zu achten, bzw. mit sich selbst in einer guten Verbindung zu stehen (Im Ggs. bspw. zum alles demütig ertragenden Sklaven Tom - in "Onkel Toms Hütte"). Ein abgezirkelter privater Persönlichkeitsbereich (die Raummetapher ist hier wichtig) ist dafür die Voraussetzung. Eine Internet-DSL-Verbindung benötigt dagegen keinen Raum.

Die Bindung der Zukunft wird in ihrer Qualität davon abhängen, ob die zerbröselnde Privatheit des einzelnen Menschen (das öffentliche Internet lässt es zu, sich für etwas schämen, was man vor fünf Jahren getan hat) durch dominante oberfächliche gesellschaftliche Normen (sechsiness, Vorurteile usw.) kaschiert oder ersetzt wird. Die Bilder zerbröselnder Privatheit wirken dadurch, dass sie an der gesellschaftlichen Norm gemesen werden und Sebstbesinnung und Distanz (als Voraussetzung von Privatheit) im Wirkmechanismus der Bilder obsolet werden.

...zur Antwort

Von Georg Orwell gibt es einen hilfreichen Aufatz aus dem gleichnamigen Buch: "Rache ist sauer". - Rache verfehlt prinzipiell ihr Ziel: Sie kommt immer zu spät, das Leben ist schon vorangeschritten.

...zur Antwort

Wenn du die paläolithische Kunst der Höhlenmalerei zur Orientierung für eine erste recht oberflächliche philosophische Analyse nimmst ist zunächst zu konstatieren, dass die Handlungen der Menschen, die damals lebten auf das Überleben in ihrer ständig von außen bedrohten Lebenswelt gerichtet waren. Z.B. ist in den Zeichnungen auf den Höhlenwänden zu sehen, dass es um das erfolgreiche Erbeuten von Nahrung mit Waffen (Speeren) geht.

Auch spielt in vielen Höhlenzeichnungen/malereien eine erflehte Fruchtbarkeit für die angebauten Feldfrüchte oder zur Erzeugung einer Nachkommenschaft („phallischer Tanz“- http://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtbarkeitskult) eine bedeutende Rolle. Nachkommenschaft ist wichtig, weil ein Single essentiell mehr Risiken im Lebenskampf zu tragen hat als eine Familie, bzw. ein Clan. Hier entsteht Moral, Familienmoral. Eine Familie mit einer gemeinsamen Moral ist wehrhafter als eine unsolidarische Gruppe.

Für das ethische Handeln bedeutsam ist, dass eher die Folgen einer Handlung (konsequenzialistische Moral) geschätzt werden. Ein „Warum … ist es gut (, dass der Feind getötet wird?“, „Warum habe ich so gehandelt?“ (deontologisch Moral) stellt sich nicht als Frage. Nicht Selbsterkenntnis, als vielmehr erfolgreiches Handeln ist entscheidend.

Alles Tun ist religiös fundiert, vielem wohnt eine Seele inne, auch den Toten. Die selbstständige Seele der Toten muss gebannt, besänftigt, abgelenkt werden.

Es gibt keine „alten“ Menschen (Lebenserwartung ca. 30 Jahre), weil es zu viele Krankheiten, Feinde oder allgemein: Lebensrisiken gibt.

Philosophische Fragestellungen könnten sein:

  • Was bestimmt das Überleben der Menschen damals und heute?
  • Wie individualistisch waren die Menschen damals und heute?
  • Wie bestimmte sich ihre Moral?
  • Welche Rolle spielte die Lebenserfahrung?
  • Welche Rolle spielt(e) der Tod, die Sexualität, die Kunst (das Bild), die Seele damals und heute?
...zur Antwort

Es gibt viele. Ich erläutere einen Fehler näher, den sog. Halo-Effekt (spielt in der Sozialpsychologie eine große Rolle). Wenn jemant nich richtich schreipt, bzw. die Rechtschreibung in einem Internet -Forum nicht beherrscht, kann dieser Eindruck für den Leser so prägend sein, dass er alles andere überlagert. Denn: Man sieht, hört den Schreiber nicht, bzw. vier Sinne bleiben untätig. Die falsche Rechtschreibung bestimmt hier das Bild, den ersten Eindruck von der anderen Person. (Niemand weiß, ob es sich nicht um einen Legastheniker handelt, den ein Talent beim z.B. Fechten auszeichnet). Die fehlerhafte Rechtschreibung wird unzulässigerweise dieser Person als eine Eigenschaft ausgelegt und „überstrahlt“ als eine Verzerrung dann alles, was von der Person in ihrem Beitrag inhaltlich aufgeführt wird. Weitere Beispiele: http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmungsfehler

...zur Antwort

Seinsvollzug meint selbst-schöpferisches Leben. Alles, was du gegenüber dir selbst als für dich wichtig erkennst, eignest du dir selbst-schöpferisch an. Du bist dann gleichzeitig Erkennender und Erkannter. Im Vollzug des Erkennens wirst du dir selbst bewusst, dass du dich erkennst. Dein Sein wird dir fortwährend, dynamisch selbst bewusst.

Wenn nur bestimmte Dinge für dich wichtig sind, dann wirst du dir nur selbst bewusst,. wenn der Begriff dieser Dinge genannt wird. Wenn dein Aufmerksamkeitsspektrum größer ist, ist dein Seinsvollzug dementsprechend.

...zur Antwort

http://medien.wdr.de/radio/zeitzeichen/WDR5_Zeitzeichen_20130405_0920.mp3

...zur Antwort
  • Geburt (Wo ist die Quelle Deines Flusses)
  • Ist Dein Fluss ein gerader Fluss oder vor Hügeln mäandernd, sich windend)
  • Hattest Du Zuläufe von anderen Flüssen? Wurdest Du größer?
  • Ist Dein Fluss ein Bach, Fluss, Strom?
  • Hast Du Deinen Weg gefunden, oder wurde er Dir von der Landschaft vorgegeben?
  • Ist Dein Strom mal versickert, Dein Wasser verdunstet?
  • und unerwartet wieder aufgetaucht
  • Hast Du andere Menschen auf Deinem Wasser getragen?
  • Hast Du auf Deinem Grund Steine gewälzt?
  • Was ist das Ziel Deines Flusses? Ein anderer oder größerer Strom, das Meer ... .
...zur Antwort

Das sind die Begriffe "energeia" (Wirklichkeit) und "entelecheia" ( Vollendete Wirklichkeit).

Aristoteles nennt "energeia" ein "verwirklichendes Wirken". Man kann auch sagen: arbeiten. Wenn man arbeitet und z.B. einen Baum pflanzt,ein Bett baut, aber auch,wenn man sieht, denkt, versteht, lebt, dann nimmt das Zeit in Anspruch. Veränderungen in der Zeit heißen Prozesse. Beim Arbeiten vollzieht sich also ein Prozess, ein Verwirklichungsprozess,der irgendwann einmal angefangen hat und auf ein Ziel hinausläuft.

Aristoteles unterscheidet zwei verschiedene Verwirklichungsprozesse in Hinsicht auf das Ziel:

  1. Für das Baumpflanzen bzw. Bettenbauen entscheidet man sich, weil man ein bestimmtes Ergebnis anstrebt. Aristoteles nennt diese Tätigkeiten Bewegungen. Wenn man diese Bewegungen ausgeführt hat (das Zielerreicht hat), dann sind sie zu ihrem Ende gekommen.
  2. Es gibt noch eine zweite Art von Bewegungen: leben, denken, verstehen, sehen. Was soll mit diesen Bewegungen realisiert werden? Wozu tut man das? Was ist das Ziel des Lebendigen (Körpers)? Was will die Seele?

Aristoteles sieht in dieser Art von Bewegungen etwas anderes, etwas grundsätzlich Wertvolles, weil sie etwas enthalten, das in sich gut ist. Leben, denken, verstehen, sehen sind ununterbrochene Grundtätigkeiten des Lebens. In diesen Tätigkeiten realisiert sich das Lebenwesen beständig selbst. Verdauung, Wahrnehmung, Denken sind also Tätigkeiten, die deshalb gut sind, weil sie das Leben selbst hervorbringen. Die Seele ist nicht das Leben, sie hat Leben durch diese Tätigkeiten.

Aristoteles sagt: " Das Leben ist sich verwirklichendes Wirken (arbeiten) und ein jeder verwirklicht sich wirkend durch die Dinge, die er am meisten liebt."

Die Entelecheia ist die Vollendung der Wirklichkeit. Der Schmetterling besitzt die Fähigkeit zu fliegen. Sein Fliegenkönnen ist seine entelecheia. Viele Menschen haben die Möglichkeit zum Klavierspielen, aber nur wenige entfalten diese Möglichkeit durch Üben und Lernen. Noch weniger Menschen sind Meister.

Man benötigt energeia,um Klavierspielen zu können. Entelecheia, um es virtuos zu tun.

...zur Antwort

Entscheide Dich. Der Neid verschwindet allmählich.

...zur Antwort

Es ist grenzwertig.

Der Autor des von Dir genannten Romans gibt eine populärwissenschaftliche Antwort, indem er im Stil eines Sachbuchautors paraphrasiert. Paraphrasieren heißt: er gibt den Originaltext in verkürzter Weise in eigenen Worten wieder. Die Quelle auf die man sich bezieht, sollte immer der Originaltext sein, weil die Übersetzung des Originaltextes in eigene Worte bereits eine Verfälschung des ursprünglich gemeinten Sinns des Originals bedeutet. Parallel würde ich zumindest auch noch ein Lexikon zu Rate ziehen.

Wenn Du noch nicht oft wissenschaftlich gearbeitet hast, ist die Benutzung von Quellen aus zweiter Hand fürs Üben nicht so gravierend.

...zur Antwort

Boten, http://de.wikipedia.org/wiki/Guckkasten, Schriftzeichen auf: Holztafeln, Tontafeln, Pergament, Papyrus, Papier, Diskette.

Flaggenzeichen, Morsen, Funken, Schallplatte, Schellackplatte, Fotografie, Hörfunk

...zur Antwort

Zunächst betrachte ich deine Frage als Ausdruck einer Sinnsuche, die du über dein Leben anstellst. Du fragst: Was ist mein Wesen, mein dominanter Wesenszug? Die Frage nach dem Wesen kann nicht letztgültig beantwortet werden (Aristoteles – Nikomachische Ethik). Die Zeichen, die wir in uns entdecken, werden von uns selbst als bedeutsam (Gefühl; Verstand; Vernunft; Instinkt; Seele) interpretiert. Wir können diese Zeichen aber nicht unverstellt (sondern nur über Worte, Bilder) erkennen, weil wir keine Kenntnis über unsere Intentionen (Richtung des Bewusstseins) haben. Wir sehen immer nur innere Räume, die wir betreten, nie uns selbst, wenn wir den Raum betreten. Letzte Selbsterkenntnis ist nicht möglich.

Bei der Beantwortung der Frage: „Wie realistisch ist die Erkenntnis über sich selbst?“ möchte ich den Modus der/des „Intuition“/„Instinktes“ als Orientierungshandlung näher betrachten. In allen unseren Handlungen ist der „Rate-Instinkt“ der uns meistens auf die richtige Spur bringt, die primäre grundlegende Handlung. Selbst die Bildung von Gewohnheiten vernünftigen Handelns basiert auf plausiblen Hypothesen, die irgendwann einmal so „evident, einfach und effektiv prüfbar“ gewesen sind, dass wir sie für geeignet hielten Baustein (Realität) für unserer Leben zu sein.

Vernunft meint „bewährtes Wissen“, das grundsätzlich fallibel ist, also ohne letztendliche Gültigkeit. Wir verfügen über die phantastische Fähigkeit aus einer großen Zahl von Möglichkeiten heraus, ziemlich sicher die richtige Entscheidung zu treffen. Daher besteht unser Leben nicht aus einer unendlichen Summe von Versuch und Irrtumsentscheidungen, sondern aus Handlungsprozessen, die wir – zumindest zum Teil - selbst steuern. Klugheit ist witzig, weil der sichere Weg zum Erfolg nicht gewiss ist.

...zur Antwort

Hey! Zweil mal die gleiche Person.

Schwach, hilflos, ohnmächtig, gelähmt, verwundet sein, allein sein, versagt haben, Opfer sein, sprachlos sein, ausgeliefert sein. Noch mehr?


König sein, voll fett, gigantisch, ruhmreich, explosiv, Zerstörer, Deformation, kaputt, ausradiert, totaler Angriff, platt, leergefegt, zerquetscht, niederdrücken, mächtig sein, totale Wut, atomisiert. Noch mehr?

...zur Antwort

Was soll ich tun? Warum moralisch, warum tugendhaft sein? Mögliche Antworten sind:

Prinzip: Wie Du mir, so ich Dir: Wenn mir der andere Mensch einen Zahn ausschlägt, dann schlage ich ihm auch einen Zahn aus. Begründung: Mein Handeln orientiert sich am Handeln des anderen Menschen. D.h. gut ist für mich das, was mir einen Vorteil bringt. Der eigene Vorteil ist ein Geschäftsprinzip ohne moralische Grundlage. Die Umwelt bzw. der Andere spielen nur eine sekundäre Rolle für mein Handeln.

Zentraler Nachteil: Ohne Normen, Regeln, Werte kann keine Gemeinschaft funktionieren.

Prinzip: Regeln: Jeder Mensch ist Träger von Rechte und Pflichten.Wenn ich ein Recht auf Leben habe, hat der Andere die Pflicht dieses Recht zu achten (und umgekehrt). Wohlwollen und Selbstkontrolle gegenüber dem Anderen sind eine grundsätzliche Pflicht.

Zentraler Nachteil: Niemand kann zur Sympathie mit andern Menschen verpflichtet werden. Zudem: Menschen sind Träger unveräußerlicher Rechte. Bilden Regeln das verbindende moralische Prinzip dürfen Gesetze in Ausnahmefällen übertreten werden. Gesetze bilden nur Normen ab, sagen aber nichts darüber aus, was an sich gut ist.

Prinzip: Selbstachtung: Persönliche Tugenden (mutig, liebevoll, nicht anmaßend sein usw.) fokussieren das, was an sich gut ist. Die Tugend der Selbstachtung fokussiert das „gute Leben“ auf der Basis unveräußerlicher Rechte (Menschenrechte). Die Antwort auf die Frage, was ich mir selbst schuldig bin, liegt in den persönlichen Tugenden bzw. der Selbstachtung. Das Leben spielt sich ab als ein Abwägen zwischen persönlicher Sinnsuche und den Regeln der Gemeinschaft. Handle ich tugendhaft, gebe ich eine Antwort darauf, was ich selbst als gut erachte. Ob es gut ist die Bibel zu lesen, Abitur zu machen, Fan von Schalke 04 zu sein oder Stalins Werke zu lesen, Zoodirektor zu werden, Drogen zu nehmen, zu meditieren oder überhaupt keine subjektive Willensentscheidung zu treffen (also opportunistisch zu handeln) ist Ausdruck von individueller Freiheit. Jeder muss seine Selbstdeutung in einer sich ändernden Gesellschaft in Übereinstimmung mit seiner inneren Natur bringen. Immer bleibt die praktische Tugend der Selbstachtung (Werde, der Du bist!) die zentrale Verbindung zwischen mir und den Menschen um mich herum. Darum ist Selbstachtung die wichtigste Tugend.

Der zentrale Nachteil ist auch ein Vorteil: Auch wenn wir nach bestem Wissen und Gewissen handeln, können wir nie ganz sicher sein, richtig zu handeln. Aber: „Enttäuschungen sind immer gut, denn Täuschungen sind immer schlecht“ (Robert Spaemann). Enttäuschungen helfen die Realität zu erfahren.

...zur Antwort

Man muss sein Schicksal annehmen, um sich nicht zu verfehlen.

Oder in anderen Worten: Liebe Dein Symptom, wie Dich selbst.

...zur Antwort