Ich denke, man muss hier unterscheiden: Es gibt die Führungskraft, meist Juristen oder BWLer, die zur Unternehmensführung „ausgebildet“ sind und dann im mittleren bis gehobenen Management einsteigen. Die haben keine praktische Ahnung von den Berufen und Gewerken im Unternehmen. Müssen sie auch nicht zwingend, denn ihr Thema sind Unternehmensstrukturen, Hierarchie-Ebenen, Effizienz, Verwaltungskram. Dass es für diese Tätigkeiten zu wenig Nachfrage bei Y und Z gibt, glaube ich nicht.
Was hier aber zumeist beschrieben wird, sind die undankbaren Positionen, in denen jemand zum „Vorgesetzten“ gemacht wird, der/die statt oder häufig auch zusätzlich zur eigentlichen Arbeit die - in vielen Fällen aufgeblähte - Verwaltungsarbeit erledigen muss, nicht selten unbezahlt weiter arbeitet, weil wieder mal einiges liegen geblieben ist und vor allem immer der oder die Schuldige ist, wenn irgendwo in der Abteilung etwas schief gelaufen ist, die Papiere nicht ordentlich ausgefüllt sind oder der Umsatz wieder nicht stimmt. Die Kolleg:innen können einen immer weniger leiden und die Bezahlung bringt‘s auch nicht.
Wenn es von solchen Mitarbeiter:innen nicht genug gibt, dann muss man nicht unten nachfragen, ob nicht jemand den „prestigeträchtigen“ Aufstieg zur Fachgruppen-, Abteilungs, oder Filialleitung übernehmen will, sondern: „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. (Oder so ähnlich)