Lieber Karoloveian, mir scheint, du meinst die Konfirmation in der evangelischen Kirche. Ich selber bin katholisch. Bei uns heißt die vergleichbare Segnung "Firmung". Zu deiner Frage: Nein. Du musst weder konfirmiert sein, noch dich firmen lassen. Im Gegenteil ist es ganz bewusst deine persönliche Entscheidung für den christlichen Glauben. Konfirmation und Firmung betreffen deinen heiligsten Persönlichkeitskern, den Gott in Dir. Akzeptierst du ihn für dein Leben und willst du dein Leben gestalten im Wissen um diesen heiligsten Wesenskern ? Wir Christen glauben, dass Deine Seele  göttlichen Ursprungs ist. Jedem Menschen ist eine solche Seele geschenkt und sie macht die Menschenwürde aus, der wir Achtung und Respekt entgegen bringen müssen. Dieser Wesenskern in uns verbindet alle Menschen untereinander und mit Gott. Wir können Gott erkennen lernen, weil er auch in uns selber wohnt.

Die Konfirmation und die Firmung ist dein feierliches Versprechen, Gott in Deinem Leben Platz zu verschaffen. Du wirst bei der Konfirmation als vollwertiges Mitglied in deine Kirche aufgenommen. Die Kirche ist nicht eine Gemeinschaft von Leuten, die sich sympathisch sind, sondern die Gemeinschaft von Leuten, die das Sinnangebot Gottes für ihr Leben angenommen haben. Dieses Sinnangebot hat uns Gott  in Jesus von Nazareth gezeigt. Willst du diesen Weg gehen? - Dann ist die Konfirmation und die Firmung etwas, was du anstrebst aus eigenem Antrieb. Da ist dann kein Zwang, sondern eine Sehnsucht. - Weißt du noch nicht genug darüber? Dann wende dich an die Kirchengemeinde, dass Sie dir einen Paten geben soll, der dir von seinem Glauben erzählt. Dann kannst du dich besser dafür oder dagegen entscheiden.

...zur Antwort

Liebe Kathi, na, da hast du ja wenig Konstruktives an Antworten erhalten für deine Firmvorbereitung. Ich hoffe, Ihr seid auf die Idee gekommen, im Pfarrbüro nachzufragen, ob sie aus dem Bergmoser und Höller Verlag den Materialdienst "Familien- und Jugendgottesdienste" abonniert haben. Ich arbeite für den Verlag und deshalb weiß ich, dass wir jeden Monat  einen Jugendgottesdienst mit - kreativen - Ideen veröffentlichen.

 Wenn euer Pfarrer ein Rollenspiel ablehnt, dann fragt ihn, warum. Wenn ihr euch an bestimmte Abläufe im Gottesdienst haltet, gibt es gar keinen Grund, Rollenspiele abzulehnen. Ihr könnt auch Filme aus youtube einspielen, Dias an die Wand werfen, Prozessionen durch die Kirche veranstalten, einen rap dichten; die Ideen sind uferlos - allerdings machen sie nur dann Sinn, wenn sie im unmittelbaren Deutungszusammenhang mit dem Evangelium stehen und helfen, den Sinn dieser alten Texte in die heutige Zeit zu transportieren. Wenn ihr euch daran haltet und eurem Pfarrer das so begründet, wird er sich schwer damit tun, in einem Gruppengottesdienst eure kreativen Ideen abzulehnen. Macht ihm einfach klar, dass eure Glaubenssprache schon allein aufgrund eures Alters eine andere ist als seine eigene. Und das ist sehr legitim.

...zur Antwort

Hallo, handelt es sich um eine ausgewiesene Lese-Rechtschreib-Schwäche? Dann ist es nach meiner Erfahrung in der Tat wichtig, viele Geschichten vorzulesen, damit die Kinder "Futter" für ihre Fantasie bekommen und merken, dass gute Geschichten sie fesseln können. Denn ein dickes Buch in die Hand zu nehmen und selber lesen zu müssen ist für LRS-Schüler eine Qual und zunächst eine unüberwindliche Hürde. Aber immer mal wieder eine Seite oder einen Abschnitt zu lesen ist an besonders spannenden Stellen dann doch möglich. Mein Sohn hat es mit 15 Jahren gepackt. Nun frisst er die Bücher trotz früher diagnostizierter LRS. Und das Lesen erweitert seine Rechtschreibkompetenz und seinen Wortschatz. Sie fragen konkret danach, was geht? Es kommt darauf an, dass die Geschichte spannend ist und temporeich erzählt ist. Ich habe viel Harry Potter vorgelesen. Wenn wir ein Buch durch hatten, bekam er die CDs und durfte in den Film gehen. Harry Potter kennt er mittlerweile auswendig. Mit eigenständigem Lesen begann er mit Comics. Danach ging er über zu(eigentlich schrecklichen) Actionkrimis. Jetzt liest er dicke Fantasieromane mit gutem Niveau. Ziehen Sie aber bei LRS auch eine qualitizierte LRS-Trainerin zu Rate, die mit ihrem Kind trainiert. Jutta Bergmoser, Mutter von 4 Kindern und Lektorin.

...zur Antwort

Lieber SunShinePearl, ich wurde als Kind getauft. Meine Eltern sind aktive Christen, das heißt, ich wuchs in einer Atmosphäre auf, in der wir über unseren Kirchgang am Sonntag am Mittagstisch heiß diskutiert haben. Wir waren nicht immer der Meinung des Pfarrers und wir haben auch mit dem Pfarrer darüber diskutiert. Auch in der Schule waren die Ordensfrauen eher Symathieträger - insofern wurde es mir sehr leicht gemacht, in christliche Fußstapfen zu treten. Und dafür danke ich. - Das ist mit Sicherheit anders als heute. Aber das alles wäre nichts, wenn ich nicht selber den Impuls gehabt hätte, dran zu bleiben. Und dabei bin ich Christin geworden - längst nicht mit allem einverstanden, was so offiziell auf dem Papier steht, aber ich denke, dass ich sowohl meinen Verstand als auch meine Intuition in die Gottesbeziehung einbringe. Das ist übrigens kein gradliniger Weg. Ein Mönch in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach hat mir einmal gesagt: "Wir sind immer Anfänger im Glauben" - Der Satz bestätigt sich jeden Tag. Denn der Zweifel ist natürlicher Partner des Glaubens. Ohne ihn gäbe es den Glauben nicht. Wär natürlich verlockend, so eine Art von "Flash" zu verspüren: Aber ich bin dafür zu nüchtern. Ich bin überzeugt davon, dass Glaube und Vernunft Hand in Hand gehen, dass Glaube und Wissen nur Pole sind, die sich gegenseitig durchdringen, aber keine Gegensätze sind. Ganz ehrlich: In diesem Forum erwarte nicht zu viel Tiefgang. Schau mal, ob ihr in eurer Gemeinde ein Treffen habt von Leuten, die sich mit deinen Fragen befassen. Frag einfach mal nach. In solchem geschützteren Rahmen bekommst du Antworten, die dich sicherlich auf dem Weg des Glaubens weiter tragen. meint die Lektorin des Materialdienstes "Familien- und Jugendgottesdienste" aus dem Bergmoser und Höller Verlag in Aachen.

...zur Antwort

Liebe Carina, ich bearbeite regelmäßig für den Bergmoser und Höller Verlag Manuskripte mit Gottesdienst-Entwürfen für Kinder und Jugendliche und möchte dir versichern, dass die Bischöfe in der katholischen Kirche sehr darauf bedacht sind, dass die Gläubigen im Gottesdienst die Gebete nicht herunterleiern, wie du geschrieben hast, sondern dass sie in die Lage versetzt werden, alle gemeinschaftlichen Gebete, Bekenntnisse und Gesänge im Gottesdienst als quasi inwendiges Gebet mit vollziehen. Denn: das Glaubensbekenntnis hat ja meistens seine Funktion als fester Bestandteil des Gottesdienstes. Es ist ja doch sinnvoll und wichtig, dass wir uns beim gemeinschaflichen Gebet nicht an der Formulierung aufhalten oder reiben müssen. Wenn wir gemeinsam beten - und im Gottesdienst wenden wir uns eben gemeinsam mit anderen an Gott - dann braucht es eine gemeinsame Formulierung. Und das zu dem Zweck, dass wir eine Gemeinschaftserfahrung beim Beten erleben. Denn: So dicht und unverzichtbar unser privates Gebet im stillen Kämmerlein ist - es ist doch eine sehr einsame Angelegenheit. Da kann es gut tun, wenn wir erleben: Jepp! Es gibt auch andere wie mich, die mit Gott sprechen, die eine Beziehung mit Gott pflegen genau wie ich. Und im Falle des Glaubensbekenntnisses: Es gibt noch andere Menschen, die denselben Gott glauben, denselben Beistand erhoffen, denselben Gott lieben. Und zu diesem Zweck gibt es den Gottesdienst - jeden Sonntag. Du bist eingeladen. Ich habe aus deinen Zeilen verstanden, dass du den Wesenskern des Gebetes verstanden hast, nämlich, eine Beziehung zu Gott zu pflegen. Das braucht Übung, das braucht die gute Gewohnheit, regelmäßig Gott zu loben. Dazu müssen wir uns heute selber entscheiden, weil es in unserer Gesellschaft nicht mehr Konsens ist wie früher. Wenn dein Religionslehrer an der Stelle unwirsch reagiert hätte, dann hätte er seinen Beruf verfehlt. Und doch hat er Recht damit, dass es hilfreich ist, Gebete und das Glaubensbekenntnis so gut auswendig zu können, dass man sie ohne über die Formulierung nachdenken zu müssen mitsprechen kann. Denn erst dann kann das tiefere Verständnis und die innere Auseinandersetzung damit beginnen. Die Formel eines Gebetes hat also die Funktion, das gemeinschaftliche Gebet zu erleichtern, aber auch mein individuelles. Es gibt mir Denkanstöße fürs Gebet, wirft Fragen auf. Manchmal beten wir es zugegebenermaßen auch nur oberflächlich mit. Das tut aber so lange der Sache des Gebetes keinen Abbruch, wie wir insgesamt während des Gottesdienstes uns in einer Gebetsbewegung mit Gott befinden. Mal horchen wir auf seinen Willen, mal bitten wir, danken wir oder freuen uns an ihm. - Und es kommt eines dazu: Wenn wir eine Gebetsformel so gut kennen, dass sie zu einem inwendigen Schatz von uns geworden ist, dann kann es passieren, dass wir in einer Notlage plötzlich spontan uns erinnern und einen Ruf loslassen, der aus einem solchen Gebet stammt - und der uns in der Situation den Ausweg weisen kann.

...zur Antwort

Kindergottesdienste stellen sich auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und ihrer Eltern ein. Das ist mit Sicherheit eine gute Erfahrung. Vor allem auch deshalb, weil ihr dort Eltern in derselben Situation treffen könnt und möglicherweise einen Familienkreis auch zu Unterstützung eurer religiösen Erziehung gründen könnt. Und solltet ihr feststellen, dass euch der Kindergottesdienst nicht gefällt, könnt ihr euch daran beteiligen, selber Gottesdienste zu gestalten. Das macht sehr viel Spaß und führt auch dazu, dass wir Erwachsenen noch einmal über unseren Glauben nachdenken und sprechen.. Kindergottesdienste gibt es in (kath.) Kirchengemeinden in der Regel einmal monatlich. Darüber hinaus halte ich es für sehr wichtig, die Kinder auch in die üblichen Gemeindegottesdienste zu integrieren. Wie regelmäßig wollt ihr denn gehen? Jeden Sonntag? Dann habt ihr euch gut was vor- genommen. Wir gehen mit unseren vier Kindern auch regelmäßig zum Gottesdienst. Anfangs waren wir wöchentlich da, jetzt lautet die Vereinbarung: Alle zwei Wochen. Und das stößt nicht unbedingt auf Gegenliebe bei den Kindern, denn die Gottesdienste sind üblicherweise an Erwachsenen orientiert. Aber wir stehen auf dem Standpunkt: Jede Beziehung will gepflegt sein, auch die zu Gott. Und die Liturgie ist eben ein gemeinschaftlicher Code, wie wir Christen uns Gott zu nähern versuchen. Gottesdienstbesuch ist auch eine Frage der Gewöhnung. (ich weiß, dass jetzt alle aufschreien, die von Zwängen reden, aber da gibt es einen Unterschied. Bitte selber herausfinden.) - Bis zur Firmung mit 15 Jahren gilt in unserer Familie die 14tägige Vereinbarung in unserer Familie. Danach ist die Entscheidung für unsere Jugend frei. Zwei von ihnen sind über dieses Alter mittlerweile hinaus - gehen immer noch ca. 1x monatlich. Ob sie allerdings ohne uns gehen werden, wenn sie erwachsen sind, bleibt abzuwarten. Glauben kann man eben nicht erzwingen. Da bitte acht zu geben: Die Sache hat mit gegenseitigem Respekt zu tun: Respekt den Kindern gegenüber und Respekt Gott gegenüber. Denn: Der Hunger unserer Seele nach Höherem, nach Gott und nach Geborgenheit ist es wert, gute Gewohnheiten in der Familie zu pflegen - auch wenn sie mitunter lästig fallen, unverständlich und auch, wenn Freunde es uncool finden. Dafür braucht man gar nicht erzkonservativ zu sein.**

Gute Anregungen zur Gestaltung von Gottesdiensten bietet übrigens der Bergmoser und Höller Verlag mit seinem Dienst "Familien- und Jugendgottesdiensten" an.

...zur Antwort