Das ist eine sehr einfache Frage (und du hast ja schon etwas Antwort vorweggenommen). Wahrheit gibt es in drei Versionen: subjektiv, kollektiv und absolut - das kann man sich wie konzentrische Blasen vorstellen. wobei die eine wie bei einer russischen Matroschka in der anderen steckt.
Du kannst in Deinem Glauben in deiner eigenen Blase leben und dich mit Gemeinde umgeben, die das gleiche denken, wie du, dann habt ihr eine kollektive Blase, die parallel zu anderen besteht. Das ist dann für euch schön und wahr und ihr könnt postulieren, dass das was ihr kollektiv als wahr anerkennt auch identisch ist mit der absoluten Wahrheit.
Die einzelnen Blasen, in denen Individuen und Kollektive durch das Universum schweben, sind nicht notwendigerweise richtig - aber für die Individuen wahr.
Jesus spricht : Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Für mich ist das "wahr" - das kann meine "Blase" oder eben "unsere Blase" - die des Christentums - sein
Eine andere Sicht hat der Evolutionsbiologe Richard Dawkins - dieser meint, dass die Menschheit seine Sicht auf die Welt weiterentwickelt in diesem Zuge entstehen neue Religionen, die er als kulturelle Produkte des Menschen betrachtet, so wie eine bestimmte Architektur oder Kochkunst. In dieser Entwicklung lässt er Religionen, Glaubenssätze und Götter hinter sich, die mit der Entwicklung nicht standhalten, wie alte Kleider. So definiert er eben auch Atheisten als Menschen, die einfach ein paar mehr Götter hinter sich gelassen haben, als der gläubige Rest der Menschheit.
Ds lässt uns Christen natürlich in einem schlechten Licht erscheinen - zumindest wenn das stimmt - und dann wäre deine Schlussfolgerung zutreffend. Kommen wir also auf die Blasen vom Anfang zurück. Ich bete viel und habe eine sehr direkte Verbindung zu Gott und daher die Gewissheit, dass er mir das richtige und die Wahrheit offenbart. Mehr kann ich als kleiner dummer mensch nicht machen, als mein Verständnis immer weiter auszudehnen.