Ein paar Gedanken zum Thema Trostpaket als ein Zeichen aufrichtiger Anteilnahme

Das Trösten einer Person kann sehr herausfordernd sein. Wenn ich so drüber nachdenke, dann ist es häufig das Fehlen von bewährten Verhaltensweisen was uns verunsichert und leicht dazu führt, dass wir uns für die 'sichere' Option entscheiden: wir machen nichts. Und das ist ganz sicher die schlechteste Option- vor allem aus Sicht des zu Tröstenden. Menschen denen es nicht gut geht sehnen sich geradezu nach Zuspruch, sanfter Unterstützung und vor allem aufrichtiger Anteilnahme. 

Aber wie zeigt man denn Anteilnahme richtig und was ist denn 'angemessen'?

Den besten Rat den wir von Experten auf diesem Gebiet gehört haben ist der folgende: machen Sie den ersten Schritt und zeigen sie einfühlsame Anteilnahme. Was Menschen am meisten schmerzt ist Ignoranz. Wobei das Hauptaugenmerk auf 'einfühlsam' liegen sollt. Aber was bedeutet denn 'einfühlsam'?

'Ein Blumenstrauss passt immer.'

Das ist absolut richtig. Es hat sich wirklich noch nie jemand über einen schönen Strauss Blumen oder eine Pflanze geärgert. Und sollten wir nicht viel öfter mal einen Strauss Blumen schicken? Also, wenn uns wirklich gar nichts weiter einfällt, dann ist ein liebevoll ausgesuchter Strauss Blumen ganz sicher besser als die Ausrede: "Ich wusste wirklich nicht was ich da machen soll." Allerdings ist ein Strauss Blumen eben auch nicht besonders persönlich (es sei denn es handelt sich um einen ausgesuchten Blumenliebhaber und wir kenne sehr genau eine bestimmte Vorliebe). 

Was sind also einfühlsame Alternativen zu Blumen?

Einfühlsam, also empathisch sein, bedeutet, sich in eine andere Person und in die Situation hineinversetzen zu können. Das klingt zunächst ganz einfach aber zugleich auch schwer. Hier gibt es aber eine sehr passenden Analogie: machen Sie ein persönliches Geschenk.

Ein Trostpakete das von Herzen kommt

Genau wie bei jedem anderen Geschenk geht es beim Trostpaket tatsächlich nicht um den materiellen, sonder den Immateriellen Wert: wieviel Zeit und Gedanken hat jemand da hineingesteckt, versucht, mich und meine Situation zu verstehen und eine wirklich schöne, verständnisvolle Idee und vor allem Ausführung. Der wirkliche Wert eine Geschenkes, und damit auch eines Trostpaketes, liegt in der Sorgfalt der Ausführung. Die beste Idee ist viel weniger wert, wenn die Ausführung unüberlegt oder nicht mit genug Sorgfalt gemacht und durchdacht wurde.

In mit Sorgfalt ausgesuchtes und hochwertiges Trostpaket, das sehr individuell auf die Person passt, macht es zu einem echten 'Trostpaket'.

Hier sind einige Vorschläge für ein einfühlsames Trostpaket:

  1. Personalisierter Schmuck : Ein besonderes Geschenk ist eine personalisiertes Schmuckstück wie z.B. eine Anhänger. So ein Schmuckstück symbolisiert den Verlust aber vor allem die Erinnerung und kann deshalb sehr heilend wirken. Eine hübsche Halskette oder ein symbolischen Anhänger kann sehr viel Trost spenden und echte Anteilnahme ausdrücken.
  2. Schenken Sie 'Wärme': In schwierigen Zeiten ist Self-Care besonders wichtig. Gegenstände die Wärme spenden und in die man sich 'kuscheln' kann bieten geradezu therapeutische Entspannung: physisch und emotional. Eine weiche Kuscheldecke, Handschuhe, Schals, oder sogar warme Socken können körperliche Belastungen mindern und so helfen, die Situation besser zu bewältigen.
  3. Individuelle Kerze: Eine handgefertigte Kerze kann eine sehr berührende Geste sein. Mit personalisiertem Namen und einem beruhigendem Duft erzeugt sie ein bedeutsames Andenken, das immer wieder Trost spendet.
  4. Badesalz oder Badekugeln: Ein Set für ein entspannendes Bad kann physischen und emotionalen Komfort bieten. Natürliche Badesalze können Muskelverspannungen lindern und durch die Auswahl des richtigen Duftes sensibel auf individuelle Bedürfnisse eingehen.
  5. Lieblingsgenuss: Essen kann tröstlich sein. Selbstgebackene Lieblingskekse, ganz individuell zusammengestellte Kaffeespezialitäten, Tee oder Schokolade zeigen Zuneigung und Gedanken.
  6. Herzliche Karte: Eine ganz persönliche und herzliche Karte drückt Anteilnahme aus. Persönliche Worte können schwer sein, aber manchmal sind einfache Ausdrücke wie "Du bist nicht allein, ich bin für dich da" sehr tröstlich- so lange sie nicht abgedroschen wirken.
  7. Gemeinsame Zeit: Zeit mit einem Freund/ einer Freundin zu verbringen, ist von unschätzbarem Wert. Einfache Aktivitäten wie gemeinsames Fernsehen, Spaziergänge oder Essen können Trost und Ablenkung bieten. Das ernstgemeinte Angebot gemeinsam Zeit zu verbringen wird von den meisten tatsächlich auch am meisten geschätzt.
  8. Weitere Ideen: Je nach Situation können individuelle Bedürfnisse variieren. Ein Tagebuch, inspirierende Bücher, eine Pflanze oder unterstützende Literatur, Muik oder ein Bild können ebenfalls passend sein.

Das Ziel eines Trostpaketes ist es, Unterstützung und Trost zu bieten. Eine einfühlsame Geste kann sehr bedeutsam sein und hilft oft mehr als viele Worte, eine schwierige Situation zu bewältigen.

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Das ist eine wirklich gute Frage und, obwohl schon drei Jahre alt, die nichts an ihrer Aktualität/ Relevanz eingebüßt hat.

Wenn wir selber direkt betroffen sind, also zum engeren Kreis gehören und es eine aktuelle Beziehung gibt, dann is ja (eigentlich) klar was man tut: man ist entweder zur Beerdigung/ Trauerfeier eingeladen, oder falls nicht, dann schickt man die Beileidskarte (als direkte Antwort auf die Trauerkarte) und zwar zeitnah.

Je nach Nähe zum Verstorbenen/ der Familie, sind Gesteck/ Kranz mit persönlichem Gruß auf der Schleife zur Beerdigung üblich. Falls man nicht so nahe stand, dann ist die Beileidskarte mit Bargeld (‘für die spätere Grabbepflanzung’) eine nette Aufmerksamkeit unabhängig ob man bei der Beerdigung dabei ist oder nicht. Bei Anwesenheit ist die Eintragung ins Kondolenzbuch üblich. Man kann auch ein kleines Sträußchen/ eine Blüte mitbringen und dann ins Grab werfen wenn man der Familie am offenen Grab kondoliert.

Wenn man aber nicht zum engeren Kreis gehört, also auch keine Trauerkarte und/ oder Einladung erhalten hat, dann ist ein ‘plötzliches’ Auftauchen (in welcher Form auch immer) unter Umständen einfach auch unangebracht.

Oft gibt es eh genug Beileidsbekundungen am Grab oder direkt um die Beerdigung herum.

Es ist wahrscheinlich viel besser, wenn der ganze Trubel vorbei ist bei der Bekannten nachzufragen, wie es ihr geht, wie sie den Tod verarbeitet und mit dem Verlust und der Trauer umgeht. Angebote sich mal wieder zu treffen, Zeit miteinander zu verbringen oder aber auch eine Aufmerksamkeit zu schicken, um Trost zu spenden ist einfach eine schöne Sache. Man kann z.B. ein hübsches ‘Trostpaket’ packen und einen persönlichen Brief oder ein Karte beilegen. Irgendwas was sagt: ‘Ich denk’ an Dich.’

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