Hallo, ich hoffe hier auf Betroffene zu treffen, die mir ihre Erfahrungen oder einen Rat mitteilen können.
Es geht um meine Tochter, sie ist 17 und ein hübsches, großes, sehr schlankes Mädchen. Sie war schon immer sehr zart, um nicht zu sagen dünn. Außerdem ist sie sehr introvertiert, schon als Kind gewesen. das hat sich nie geändert. Ihr fehlt es aus mir nicht erklärbaren Gründen an Selbstvertrauen und - bewußtsein. Sie tut sich schwer, etwas zu entscheiden und spricht auch wenig über sich. Das fängt in der Schule mit müdnlicher Mitarbeit an und hört zu Hause auf, wo sie wirklich kaum etwas von sich erzählt.
Seit ein paar Wochen treiben sie offenbar düstere Gedanken um. Sie sieht keinen Sinn mehr darin, was sie tut (Schule etc.). Sie kann sich über nichts mehr freuen. Auch ihre Freunde mag sie eigentlich gar nicht mehr treffen, tut es aber, damit diese nicht denken sie sei "komisch".
Vor kurzem erst hat sich ein Herzenswunsch erfüllt. Sie hat einen Hund bekommen. Die Freude läßt bereits nach. Als beispiel: Wenn der Hund sichf reut, sie zu sehen, dann freut er sich nicht wirklich. Er weiß nur, dass er von uns Futter bekommt und ansonsten verhungern müsste.
Sie hat eine zeitlang sehr gerne fotografiert, das hat sie aufgegeben. Grund: Das kann ja jeder, das ist nichts besonderes.
Einen Englischtest mit der Note 1 hat sie mir verschwiegen. Nicht erwähnenswert, war einfach. Dagegen hat sie sehr starke probleme sich zu konzentrieren. Und die Fächer Deutsch und Mathe sind leider sehr schlecht.
Sie kann nicht sagen, was sie sich wünschen würde oder was sie braucht. Kürzlich hat sie einen Jungen kennengelernt, aber den Kontakt bald wieder aufgegeben, weil "Der kommt mit jedem super aus, alle mögen ihn. Ich glaub nicht, dass ich was Besonderes für ihn bin".
Jeder Versuch sie zu motivieren oder auch nur ein paar positive Aspekte zu nennen, redet sie sofort nieder. Alles ist scheisse. Sie hat keine Lust mehr...
Wir waren beim Hausarzt, der hat nun eine Blutuntersuchung angeordnet und eine Überweisung zur Jugendpsychiatrie ausgestellt. Ich bin froh, dass sie selbst nach Hlfe gefragt hat. Auch der Appetit ist noch vorhanden und sie geht mit ihrem Hund und freunden nach wie vor viel nach draussen. Aber sie muss sich dazu zwingen, sagt sie.
Einen Termin bei einem Therapeuten oder in einer Klinik zu bekommen ist schwer. Ich suche jetzt seit fast 2 Wochen ohne Erfolg. Jeden Abend diese negativ Diskussionen auf whatsapp - persönlich miteinander reden geht nicht, sie sagt, dann würde sie sofort heulen...ich habe große Angst, dass sie sich etwas antut. Für mich klingt das sehr depressiv. Und ich hab keine Ahnung, was ich falsch gemacht haben könnte, dass es so gekommen ist.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinen Kindern oder einem Angehörigen? Wie verhält man sich da und wo bekommt man schnelle Hilfe?