Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein, die ich neulich gesehen/gelesen habe:
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Für mich war es auch schon immer ganz wichtig, einen Beruf zu finden, den ich wirklich mag - damit das Leben eben nicht aus "Geld verdienen" und dann noch ein bisschen Freizeit hinterher besteht! Ich arbeite jetzt als Kameramann, und habe damit für mich einen Beruf gefunden, der einfach auch gleichzeitig mein Hobby ist.
Ich kann Beruf und Freizeit kaum trennen, weil meine privaten Interessen gleichzeitig eine Fortbildung für den Beruf sind. Ich bleibe manchmal länger bei der Arbeit, weil es gerade Spaß macht. Ich recherchiere zuhause manchmal plötzlich berufliche Dinge, weil sie mich einfach interessieren.
Ich bin auch der Meinung, dass ich mit einem Beruf, den ich nur zum Geldverdienen ausgesucht hätte, einfach zugrunde gehen würde! Ich sehe das auch oft bei Leuten mit typischen Bürojobs, die sich einfach nur durch die acht Stunden Arbeit am Tag durchquälen. Leider sind ihre ganzen Versuche meist untauglich, ihr miserables Leben mit extravagantem Freizeitprogramm aufzumöbeln. Das übermotivierte Freizeitprogramm stresst diese Menschen dann nur, weil dabei in zwei Stunden praktisch der ganze Tage wiedergutgemacht werden soll - und das geht einfach nicht!
Wenn dir das Leben als einfacher Urwaldbewohner zusagen würde - gut, für mich wäre das nichts! Es ist ja nicht so, dass man es im Dschungel so einfach hätte... das Leben in dieser ursrpünglichen Art ist ganz schön hart. Aber wenn es dein Weg ist, dann geh ihn! Versuch es zumindest, denn sonst wirst du dich ewig fragen, ob es nicht doch vielleicht besser gewesen wäre. Was soll denn passieren? Wenn es nicht klappt, oder dir doch nicht zusagt, dann machst du eben etwas anderes - was soll's?
Das Leben ist ein Spiel, und ein Spiel soll Spaß machen, da muss man unter Umständen auch einmal etwas Anderes probieren! Verlieren kannst du nur, wenn du es gar nicht erst ausprobierst!
Ich wusste bis zum Alter von 25 Jahren überhaupt nicht, was ich eigentlich in meinem Leben tun wollte. Es war eine einzige Suche, und es war oft auch sehr deprimierend (gerade von 20-25, als Student verschiedener Studiengänge, die alle irgendwie an mir vorbei gingen)
Aber dann habe ich mehr oder weniger zufällig den Beruf gefunden, der vorher nicht einmal als entfernte Option in meiner Lebensplanung aufgetaucht wäre. Zufällig einen Ausbildungsplatz bekommen, zufällig bin ich gut darin geworden, dann zufällig eine gute Stelle bekommen - denn wenn es Spaß macht, dann läuft man auch zur Höchstform auf, und hat dadurch mehr Glück und Erfolg!
Ich kann dir also nur dringend empfehlen, nach einem Beruf zu suchen, der eben nicht "nur Arbeit" für dich ist, sondern auch Erfüllung. Ich kann mich wie gesagt nicht beklagen, wenn ich mal länger arbeiten muss, ich mag auch meine Kollegen alle sehr gerne, und bin mit vielen privat befreundet - Arbeit und Freizeit geht für uns alle ineinander über, weil alle, die ich im Bereich Kamera/Film/Schnitt kenne, ihren Beruf einfach lieben.
Auch das finde ich persönlich sehr wichtig: das soziale Umfeld darf vom beruflichen nicht getrennt sein, nur dann kann man das Leben im Beruf wirklich genießen! Man muss natürlich nicht alle Kollegen auch privat treffen und anders herum - aber eine hundertprozentige Trennung darf es meiner Meinung nach nicht geben, denn sonst ist der Beruf, die Arbeit, wieder so ein getrenntes Kapitel, das man lieber hinter sich lassen möchte!
Bei allem Optimismus, natürlich kann ich auch nicht jeden Tag nur Projekte haben, die ich ganz toll finde - es ist auch mal was Doofes dabei. Aber zumindest findet man die Arbeit grundsätzlich sehr schön, das ist wichtig!
Also ganz klar, du hast völlig recht: unser Leben ist viel zu schade dazu, um es an Arbeit zu verschwenden, die wir nur zum Geldverdienen machen! Ich bin der Meinung, dass jeder etwas finden kann, mit dem er glücklich ist, und trotzdem Geld verdient - man muss nur offen genug sein, alle Möglichkeiten zu betrachten! Die Fähigkeit dazu wird uns leider nirgends vermittelt... weshalb es dann auch so viele unglückliche Bankkaufleute, Juristen und BWLer gibt...