Anmerkung: Meine biologische Uhr tickt (noch) nicht.
Mit Kindern komme ich generell super zurecht, ich gehe gut mit ihnen um, sie mögen mich. Man investiert viel Zeit und Geld in eigene Kinder, aber das ist nicht das Problem, denn was sie einem dafür geben (auch ohne es zu wissen), ist daran nicht zu messen. Sie sind tolle, aufgeweckte Wesen, die die eigene, etwas eingerostete Neugier wiedererwecken und einen Dinge sehen lassen, für die man längst keinen Blick mehr hatte. Sie bereichern.
Aber innerlich stehe ich manchmal so unter Spannung, dass ich wenig Geduld habe, für wen oder was auch immer. Ich werde nicht aggressiv, sondern "ruhig genervt", man muss mich dann in Ruhe lassen. Ich brauche viel Zeit für mich, bin es so gewohnt und diese Gewohnheit sitzt tief.
Abgesehen davon halte ich es irgendwie für verantwortungslos, ein Kind in diese Welt zu setzen. Man erzieht es, führt es zwar, aber diese "Mediengesellschaft" - wenn man an jeder Ecke mehr Leute mit Smartphones als Leute mit echten Gesprächen sieht, kann man es ja sagen - überfordert mich schon. Wie soll ich einem Kind dann den richtigen Umgang damit beibringen, wenn ich es doch selbst für zu viel halte, wenn ich diese riesige Flut an Bildern, Informationen, Entertainment und Werbung schlimm finde, weil man sich einfach nicht entziehen kann, da man so gut wie überall damit belästigt wird. Es ist zu viel für das Gehirn, es geht nur um Konsum, es macht krank.
Wie soll ich denn mal ein Kind großziehen, wenn ich selbst noch nicht mal weiß, wie man wirklich glücklich werden kann? Wie soll ich ein Kind weltoffen erziehen, wo ein Kind Führung (in Maßen) doch braucht, um sich überhaupt erst mal orientieren zu können? usw...
Ich bin einfach so unsicher. Bei dieser Frage kann ich weder einfach nur die Liebe und die Herzenswärme sehen, die einem eine Familie schenken kann, noch völlig rational an die Sache herangehen (meine Vernunft sagt "Mach's lieber nicht", aber da ist ein "Aber")
Kommt das mit der Zeit einfach so, dass man weiß, was man zu tun hat?