Hallo,
am Samstag hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Vater einer Freundin. Seine Worte waren in etwa "Ich habe gesehen, wie du ihr Mathe erklärt hast. Mir ist aufgefallen, dass dir das scheinbar so logisch scheint und du deshalb viele Rechenschritte einfach überspringst, weil du quasi schon die Lösung vor deinem geistigen Auge hast".
Ich habe mal darüber nachgedacht, wenn ich mir eine Aufgabe anschaue, passiert meistens Folgendes:
- ich habe sofort eine Idee, wie man die Aufgabe (meist auch auf verschiedene Wege) lösen kann.
- Ich überspringe tatsächlich oft viele Schritte, weil es mir logisch erscheint. In der Klausur natürlich nicht, da es eben genau dafür die Punkte gibt
- Ich habe oft auch verschiedene Wege im Kopf, wie man die Aufgabe bewerkstelligen kann. Neulich im Matheunterricht sollte ich was beweisen, ich hab es auf zwei verschiedene Arten gemacht. Den SdP sollten wir auch mal beweisen, ich hab noch eine Art hinzugefügt, die nur mit Mitteln des dritten Semesters in der Oberstufe lösbar ist. Das ist aber nicht immer der Fall.
- Wenn ich eine Aufgabe löse, so fallen mir meist unbewusst sofort Beziehungen zu anderen mathematischen Bereichen auf. So hab ich mal eine ganz einfache Antwort zum Thema binomische Formel gegeben und während dem Schreiben fiel mir ein Zusammenhang zu quadratischen Funktionen auf (aber ein recht seltsamer, weshalb mich das etwas irritierte). Ich knüpfe also sehr oft Verbindungen zu anderen Teilbereichen der Mathematik, wie gesagt unbewusst.
- Routineaufgaben krieg ich oft nicht raus. Das habe ich beim Mathe MSA gemerkt. Mein Mathelehrer meinte da zu mir "Die schwierigen Aufgaben hast du alle richtig, an den leichten Aufgaben bist du gescheitert". Hab ne 2 bekommen. Heißt das, dass ich zu komplex dafür denke? Ein Beispiel fällt mir sogar noch ein: Wir sollten die Wurzel aus (-4)² angeben. Man hat gelernt: Wurzel und Quadrat heben sich auf. Was macht man also? Wurzel und Quadrat streichen, Lösung -4. Was mir aber erst im Nachhinein aufgefallen ist: Es war die positive, nicht die negative Wurzel erfragt (auch, wenn die Wurzel aus 16 ebf. -4 ist). Ich sollte auch mal ner Achtklässlerin Aufgaben erklären, die ich allen Ernstes nicht rausgekriegt hab o.o
Was kann ich damit anfangen? Ich meine, die Fähigkeiten haben doch garantiert irgendwas Positives, außer, dass ich Stoff verstehe, der über den Schulstoff hinaus geht. Wie kann ich dort einen bestmöglichen Nutzen draus ziehen? Mehr als 15 Punkte und Mathe LK (was bei mir beides der Fall ist) geht ja nicht. Leider langweile ich mich sehr in Mathe, weshalb ich Angst hab, dass sich dadurch meine Note verschlechtert. Im letzten Jahr hab ich meine HA nie gemacht, und mein Mathelehrer fand das ok, weil ich es ja kann (war sein Argument). Ich habe zwar sehr gut mitgearbeitet, aber ich habe dann damit ich mich nicht langweile Aufgaben aus höheren Klassenstufen und Abiaufgaben gekriegt...
Danke für eure Ratschläge!
LG ShD
PS: Bin w/17...