Der Test der Sueddeutschen ist von den Fragen her gut konzipiert, im Vergleich zu echten IQ-Tests fehlen jedoch zentrale Aufgaben-Arten, die am höchsten mit dem Gesamt-IQ korrelieren. Verarbeitungsgeschwindigkeit, das Arbeitsgedächtnis (korreliert am höchsten mit fluider Intelligenz) sowie der Wortschatz (kristalline) sind keine Teilaufgaben, das schwächt die Aussagekraft erheblich. Die kristalline Intelligenz wird gar nicht abgebildet, räumlich visuell fehlt ebenfalls.

Der wesentlich größere "Kritikpunkt" (wobei die Macher das natürlich selbst so benannt haben) ist jedoch die Normierung. Da es sich um Leser der Zeitung handelt haben es vermutlich tendentiell eher Menschen mit höherem Bildungsgrad gemacht, daher ist die Norm im Vergleich zur Bevölkerung vermutlich verschoben Richtung hoher IQ- das erklärt dann auch warum deine Freundin eine ganze Standardabweichung unter der Norm liegt. Es fehlen sicherlich auch lernbehinderte Menschen in der Stichprobe, was die Norm zusätzlich verschiebt zu eher hohem IQ.

Das zeigt sich auch in der Auswertung der Untertests, schon mit wenigen Fehlern rutscht man Richtung durchschnittlich. Das zeigt, dass der Test schlecht differenziert bei einem eher guten IQ.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Test eine grobe Annäherung der logisch-analytischen Kompetenzen in einer überdurchschnittlichen Stichprobe erfasst und dabei ungenau differenziert. Wirklich viele Infos über deine Mathe_Noten hinaus also nicht abbildet.

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