Blutmond: Der Mond verdunkelt sich
Ein Blutmond ist nichts anderes als eine totale Mondfinsternis, wobei der Kernschatten der Erde für maximal 100 Minuten den Mond bedeckt. Allerdings ist das kein statischer Vorgang, weil der Mond durch den Schatten “wandert”. Die eigentliche Total-Finsternis dauert nur ein bis zwei Minuten. Durch das langwellige Licht der Sonnenstrahlen, die von der Erdatmosphäre absorbiert und gestreut werden, wird der Mond nicht unsichtbar, sondern erscheint in rostrotem oder orangefarbenem Licht. Je mehr Staubpartikel und Schmutz sich in der Atmosphäre befinden umso dunkler und röter wirkt der Mond. Auch Vulkanasche kann diesen Effekt verursachen. Statistisch gesehen kommt eine Kernschattenfinsternis nur etwa alle drei Jahre vor (30% pro Jahrhundert). Im 21. Jahrhundert jedoch häufen sich die Blutmond-Erscheinungen, weil sich der Mond in seiner Vollmondphase öfter als sonst in Erdnähe befindet. Somit erhöhen sich die Chancen des Mondes, in den Kernschatten der Erde einzutreten. Inzwischen berechnen die deutschen Astronomen zwei Blutmonde pro Jahr. Natürlich können auch in anderen Regionen Blutmonde beobachtet werden, jedoch ebenfalls nur maximal zweimal pro Jahr zur Sonnenwende. Die nächste in Europa sichtbare totale Mondfinsternis findet am 28. November 2012 statt
Der Mond verzaubert seit Jahrhunderten die Menschheit. Er ist verantwortlich für die Gezeiten sowie den Schlaf-Wach-Rhythmus von Mensch und Tier. Außerdem verursacht ein Vollmond bei vielen Menschen Schlafstörungen, beeinflusst dadurch Psyche und weckt angeblich Geister. Um den seltenen Blutmond ranken viele düstere Mythen und Geschichten. Ein Blutmond wirkt faszinierend und bedrohlich zugleich, denn er ist einerseits ein einmaliges Naturspektakel verhieß andererseits in vielen Prophezeiungen Unheil und Krieg. Die alten Ägypter fürchteten den Blutmond und brachten ausschließlich negative Ereignisse mit diesem in Verbindung.
Doch wie entsteht ein Blutmond und wie oft ist dieses “blutige Schauspiel” am Himmel zu erleben?