"Eine Zensur findet nicht statt", heißt es im Grundgesetz (Art. 5, Abs 1) - das heißt eine Z. durch den Staat, die Behörden, die Polizei o.Ä.. Oft wird fälschlicherweise die interne Weisungsbefugnis z.B. eines Chefredakteurs oder Ressortleiters als Z. bezeichnet. Der vorauseilende Gehorsam leitender Medienleute gegenüber Politik und/oder Wirtschaft ist zwar ärgerlich, weil ethisch verwerflich, hat aber ebenfalls nichts mit Z. zu tun.
Es geht in der Berichterstattung nicht um "neutral" (wird oft falsch verwendet) - es geht um "objektiv"; dabei ist es wichtig, dass die Quellen genannt werden, bzw. offengelegt, wird, wenn eine Nachricht gar nicht, oder schwer nachgeprüft werden kann. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte früher das Prinzip, dass nur Nachrichten veröffentlicht wurden, die von zwei voneinander unabhängigen Quellen bestätigt worden waren.
Schließlich ist zu trennen zwischen Nachricht und Kommentar: letzterer ist die Ausbreitung eines Standpunkts, einer Meinung, bzw. Einschätzung eines Sachverhalts - oft kann aber auch eine völlig abweichende Meinung zur Klärung des eigenen Standpunkts beitragen.
Schließlich: Die öffentlich-rechtlichen Medien (ARD und ZDF plus Dritte), aber auch RTL und Sat.1 sind in ihrer Nachrichtengebung ziemlich objektiv, ebenso die großen Tageszeitungen. (FAZ, Welt, Süddeutsche, Frankfurter Rundschau, taz), bei denen ist oft die Nachrichtenauswahl ganz interessant - sie unterscheiden sich zudem oft stark in der Kommentierung. Wochenzeitungen haben meist einen ausgewiesenen Standpunkt, gleichen mitunter "Kommentarsammlungen". Regional- und Lokalblätter sind in ihrer überwiegenden Mehrzahl konservativ eingestellt.
Fazit: Mehrere Quellen nutzen und vergleichen! Ist ja in Zeiten des Internet kein Problem mehr. Und: Selbst denken macht schlau.

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