Nein definitiv nicht

Aktive Sterbehilfe ist etwas für Feiglinge! Wenn ich selbstbestimmt sterben will, sollte ich es selber tun, z. B. durch assistierten Suizid oder Verzicht auf Essen und Trinken. Letzteres ist eine altehrwürdige Methode, die mir Zeit gibt, es mir nochmal anders zu überlegen sowie Zeit Nahestehende von der Ernsthaftigkeit meines Vorhabens zu überzeugen.

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Ja, weil…

Es ist sein Recht zu entscheiden, wann es genug für ihn ist. Allerdings kann er niemanden zwingen ihm dabei zu helfen. Zum Glück ist er dafür nicht auf Natrium-Pentobarbital angewiesen. Der einfachste Weg ist, mit Essen und Trinken aufzuhören. So wird das seit Jahrtausenden praktiziert.

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Ein größeres Problem ist, dass Sterben oft nicht zugelassen wird, um einen einträglichen "Kunden" nicht zu verlieren. Der Palliativmediziner Dr. Matthias Thöns schreibt in seinem Buch »Patient ohne Verfügung«, dass da eine Art Sterbeverhinderungskartell am Werke ist.

Früher konnten Menschen in solchen Situationen natürlich sterben. Heute bekommen sie statt leidlindernder Palliativmedizin oft lebensverlängernde Maßnahmen wie künstliche Ernährung und Infusion. Um sich davor zu schützen, braucht es eine qualifizierte Vorsorge mit Patientenverfügung; Bevollmächtigten, etc.

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Ja

Als Älterer habe ich schon mehr Menschen im wirklichen Leben sterben gesehen, bin also öfter damit konfrontiert gewesen, dass wir alle mal sterben werden. Irgendwann kann dann der Punkt kommen, wo es einem als Erleichterung vorkommt, nicht ewig leben zu müssen. Mit den Jahren und Erfahrung mit unserem Sterbe­verzögerungs­kartell (Zitat: Dr. Matthias Thöns), kann dann der Wunsch entstehen, das Ende selber herbeiführen zu können. Dann wird es richtig spannend ;-)

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Beim Dammbruchargument im Zusammenhang mit Sterbehilfe wird suggeriert, dass eine gut geregelte und zugelassene Suizidassistenz zu einer Massenbewegung führen würde. Dafür gibt es keine empirischen Belege. Stattdessen könnte so eine wirksame Suizidprävention geleistet werden, was die unglaublich hohe Zahl an gescheiterten Suizidversuchen sicher reduzieren würde. Gescheiterte Suizide münden häufig in hohe Pflegebedürftigkeit, wo man sich schon mal fragen kann: »Wem nützt das?« und erklärt das vielleicht den großen Widerstand gegen eine liberale und grundgesetzkonforme Lösung?

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Nein, sollte weiterhin verboten sein.

Aktive Sterbehilfe bedeutet: jemand (meist ein Arzt, weil der wissen sollte, wie es am Besten geht) bringt mich um. Das ist eine Zumutung für den Täter. Zu unterscheiden ist da noch, ob ich es gewollt habe oder man meint das sei kein lebenswertes Leben mehr. Im Nationalsozialismus wurde dafür der Begriff lebensunwertes Leben eingeführt und dadurch die Diskussion zur Sterbehilfe nachhaltig vergiftet.

Ich befürworte geregelte Sterbehilfe, bei der die Tatherrschaft immer beim Sterbewilligen liegen muss. Dazu sollte es zuvor eine Beratung u. a. zu palliativmedizinischer Betreuung und Alternativen und eine Beratung zu geeigneten Methoden geben. Natrium-Pentobarbital wird in vielen Ländern benutzt und ist auch in Deutschland vom höchsten Verwaltungsgericht mehrfach zugelassen worden, nur hat Bundesminister Spahn die Ausgabe verboten.

Eine einfache, humane und würdevolle Methode ist uns weiterhin unbenommen: der freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken.

Der einzige Nachteil beim Freitod ist, ich muss es rechtzeitig tun, solange ich es noch kann; das ist aber zumutbar.

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Sterbefasten oder Essensverweigerung?

Wie erkennt man den Unterschied?

Ein Verwandter von mir ist seit Juli im Krankenhaus, war im August/ Sept. für einen Monat in der Kurzzeitpflege. Konnte im Juni laufen, seit Juli nicht mehr, hatte Gefäßverschluss (wie schon früher), in der Kurzzeitpflege "faulte das Bein sichtbar ab", es kam nur noch eine Amputation in Frage. Dies wurde ihm von der Ärztin angekündigt, er hatte 5 Tage bis zum Krankenhaustermin, arrangierte sich äußerlich auch damit, vom Termin bis zur OP (erneute Einlieferung) vergingen noch mal 3 Tage, es war am Schluss sehr dringend (OP am vorletzten Samstag).

Seitdem geht es ihm jeden Tag besser oder schlechter, erster Tag sehr gut, zweiter Tag schläfrig, dritter Tag Delir (wollte mit dem Auto wegfahren usw.), vierter Tag sehr gut ansprechbar, Intensivstationsaufenthalt.

Seit Juli isst er sehr wenig. Vorher hatte er Essen auf Rädern, auf das er immer gewartet hat und Sandwiches, die man zusätzlich anbot, die er sich selbstständig aus dem Kühlschrank holte. Er hat seit Jahren keine Zähne im Mund (freiwillig, Protehese und Zahnarzt wurde abgelehnt). Geistig ist er eigentlich voll fit, nur jetzt aufgrund der Gesamtsitiation auch sehr gedämpft.

Jetzt verweigert er das Essen und die Medikamenteneinnahme plötzlich seit gestern, Essen war aber wohl auch die letzten Tage sehr wenig, seit Juli grundsätzlich recht wenig. Er kann oder will das nicht erklären, aber es ist typisch, dass er uns nicht alles sagt. Erste Woche Krankenhaus war er bettlägerig, bekam die Ente, mehr wurde nicht angeboten, er aß wenig - am Ende der Woche sagte er locker, er hätte so versucht, den Stuhlgang zurückzuhalten (weil er ja auch keine Perspektive sei, wie das zu machen wäre). Gestern sagte er nach vielen Nachfragen, die Portionen seien zu groß. Wir hatten im Extra Essen vom Restaurant mitgebracht. Alternative Erklärung seinerseits: Übelkeit wegen des Morphiums (seit letzten Sonntag abgesetzt).

Wie unterscheiden wir nun evtl. Sterbefasten von Essensverweigerung aufgrund fehlenden Hungers und emotionaler Überforderung, Übelkeit, nicht präferierten Speisen usw.? Vom Krankenhaus gibt es da wohl wenig Hilfe.

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Zu berücksichtigen wäre zunächst wie alt der Mensch schon ist und dann, wie lange er bereits leiden muss. Was sind seine Aussichten für die Zukunft? Kann er noch Sinn in seinem Weiterleben sehen? Kann er vertrauen, dass Ihr seine Entscheidung aus dem Leben scheiden zu wollen respektieren könntet? Wenn Ihr es könntet, solltet Ihr das offen ansprechen und Unterstützung anbieten. Fragt auch, was ihm noch wichtig ist, was er noch erreichen möchte. Sagt ruhig: »Wenn Du so weitermachst, wirst Du an Unterernährung sterben, das kann aber einige Wochen dauern. Wenn Du wirklich sterben möchtest und es lieber schneller tätest, solltest Du auch die Flüssigkeitszufuhr einschränken und nur noch den Mund ausspülen.« Wenn er das später nicht mehr kann, könnt Ihr ihm Mundpflege anbieten, damit er keinen Durst leiden muss. Sorgt dafür, dass ein Arzt ihn palliativmedizinisch optimal betreut. Der Arzt muss dazu nicht wissen, dass er sterben will, dann hat er wahrscheinlich weniger Bedenken ihn zu betreuen.

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Sterbefasten dauert in der Regel nicht mehr als zwei Wochen, kann aber abhängig vom Zustand und der Grunderkrankung auch schneller gehen. Wichtig ist jetzt, dass sie palliativmedizinisch begleitet wird, damit sie so wenig wie möglich leiden muss. Dazu gehört zunächst Mund- und Schleimhautpflege, damit sie keinen Durst leidet. Dass kann mit großen, feuchten Wattestäbchen, einem kleinen Schwamm oder getränkten Waschlappen geschehen. Als Flüssigkeit ist alles geeignet was sie gerne getrunken hat. Der Hausarzt sollte dabei helfen können, das richtig zu machen.

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