Ist das Konzept, der Intoleranz gegenüber intoleranten wirklich sivoll?
Ich war lange Fan dieses Ausdrucks, habe meine Meinung aber geändert, da er aus meiner Sicht extrem subjektiv ist und Intoleranz de facto willkürlich legitimiert.
Jeder ist aus Sicht eines anderen intolerant. Manche Menschen werten das Essen tierischer Produkte beispielsweise als Intoleranz gegenüber Tieren. Sind solche Personen also legitimiert, gegenüber 98 % der Bevölkerung intolerant zu sein?
Verallgemeinert gesagt legitimiert Intoleranz gegenüber Intoleranten jegliche Intoleranz, da jeder – aus Sicht eines anderen – gegenüber irgendetwas intolerant ist. Der vermeintlich objektive Ausdruck „Intoleranz gegenüber Intoleranten“ hängt stark von subjektiven Ansichten ab, was als Intoleranz gilt, und legitimiert somit jegliche Intoleranz basierend auf persönlichen Präferenzen.
Versteht mich nicht falsch, jeder darf intolerant sein, gegenüber was er will, basierend auf seinen persönlichen Ansichten. Mein Problem ist, dass man sich mit dem Ausdruck „Intoleranz gegenüber Intoleranten“ hinter einem scheinbar universalistischen, objektiven Prinzip versteckt.