Der Mensch ist ein Strebender. Er sucht nach neuen, nach besseren, nach zeitgemäßen Lösungen in alle Richtungen. Dabei geht es nicht nur um unsere Behausung, oder unsere Industriebauten, sondern das Suchen dreht sich auch um Politik, Wirtschaft, Soziales...

Alles Bestehende wird in Frage gestellt und das ist gut so. Daraus folgt Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass selbst der Fliesbandarbeiter seine Ideen zur Optimierung der Abläufe anstellt. Jeder ist, oder kann, auf seinem Felde kreativ sein.

Der Architekt hat seinen Fokus auf die gebaute Umwelt. Wenn er sie anschaut, juckt es ihn bereits in den Fingern, hier Hand anzulegen. Er taucht ein in die Fragen, was will der Mensch, was braucht er, was fördert ihn, er taucht ein in die Fragen der Gesetzmäßigkeiten von Ordnung und Chaos, in die Mathematik, Physik, Statik, Biologie und viele noch viele andere Bereiche, die den Menschen angehen. Nicht zu vernachlässigen sind die Bauten der Geschichte: Wie haben wir bislang gebaut, was ist davon heute schützenswert und heute noch verwendbar.

Der Architekt, wenn er seiner Aufgabe gerecht werden will, bezieht nahezu alle Aspekte des menschlichen Lebens in seine Gestaltungskraft mit ein.

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Zu dem wenigem, was ich über dein projekt weis, es scheint mir konsequenter zu sein, die Innenhoffassade auch mit einer curtain-wall zu versehen. Es muss ja nicht Glas sein, das du verwendest!

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Du stellst eine geisteswissenschaftliche Frage, die sich in der Baukunst ausgedrückt hat, also auch Baugeschichte wurde.

Die Romanik ist geprägt von gedrungenen Formen, Rundbögen, alles sehr nach unten orientiert, wie auch die Kirche ihre Lehre ersteinmal auf Erden verankern wollte. Ein Fest der Verborgenheit, der Kontemplation, der Versunkenheit.

Die Gotik dagegen, ist ein reines Emporstreben in die Unendlichkeit des Himmels und Gottes, ein Öffnen des Baus, ein Streben nach Gott, nach Licht, das die Menschen des irdischen Daseins enthob. Ein Fest auch, aber in die entgegengesetze Richtung.

Die Gotik löste die Romanik ab. Dies geschah aber sehr langsam, denn damals wurden Kirchen im Takt von Jahrhunderten gebaut. So findet man sehr viele Denkmäler, in denen die verschiedensten Epochen realisiert sind. Römische Fundamente, darauf eine romanische Kapelle gebaut, später erweiteret mit einem gotischem Chor, etc.

Schau dir die Kirchen an jener Epochen, ist ein wenig Arbeit bei google, überlasse ich aber gerne dir!

Rückfragen gerne!

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Dasjenige, was die Architektur über die Bildenden Künste hinausführt, könnte man als Soziale Kunst bezeichnen. In diesem Sinne unterliegen beschränkende Vorstellungen seitens des Bauherrn auch Veränderungen, Entwicklungen, die ich als Architekt steuern kann.

Daher mein Fazit: Ein Gebäude ist umso besser gelungen, desto besser die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt geklappt hat. Mit jedem Bauherrn ist das nicht zu machen, dennoch ist das ein erfolgreiches Credo von mir geworden.

All die anderen Zwänge wie Kostengrenze, Statik, Baurecht, HOAI, VOB.... bleiben davon natürlich unberührt!

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Von den bereits genannten Beispielen einmal abgesehen. Bauträger kommen in der Regel aus der Baubranche, also Immobilienmakler, Investoren, Handwerksunternehmen oder Architekten.

Es ist kein Ausbildungsberuf, es ist ein Risikogeschäft, weil man als Bauträger meist vorfinanzieren muß: Grundstückskauf, Planer, Bodengutachten (zB), Baugenehmigung. Bei größeren Projekten kann das durchaus in die Millionen gehen.

Eine Anekdote: Hatte einst versäumt, die Grasnarbe von einem erworbenem Grundstück zur Seite schieben zu lassen, der Teufel, oder wer auch immer, wollte es, dass Umweltschützer eine seltene, schützenswerte Pflanze auf dem Gelände fand, so ging das Projekt den Bach hinunter und einige 100 Tausend Euro auch!

Also: Keep attention!

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Es gibt da noch das berühmte Farnsworth House von Ludwig Mies van der Rohe: https://de.wikipedia.org/wiki/Farnsworth_House Es bezieht die Natur allerdings auf eine inderekte Art in das häusliche Leben ein, sie bleibt außen vor, ist dennoch allgegenwärtig!

Es ist Ausdruck eines mehr klassischen Verständnisses von Architektur, das eher sagt: Hier bin ich, dort bist du und dennoch eine Art Symbiose versucht.

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Da ist mir keines bekannt. Der Sinn eines Denkmals ist nicht die Kritik an bestehenden Verhältnissen zu ermöglichen, vielmehr das Bewahren und der Anstoß zur Erinnerung an vergangene Lebensformen und Bauweisen. Etwas anderes ist, wenn Denkmäler, oder auch Bauten der Vergangenheit, zur Zeit ihrer Entstehung eine Kritik ihrer Zeit darstellten. Das gibt es durchaus, alleine in dem Sinne, dass sie die Gedanken der damaligen Zeitgenossen anstießen. Nochetwas ganz anderes ist, wenn man heute alte Bauten, die in Schutt und Asche liegen, wie das Berliner Schloss oder die Liebfrauenkirche in Dresden wieder völlig neu aufbaut. Also "Altbauten" erstellt, die in Wirklichkeit Neubauten sind. Dies ist eine Rückwärtsgewandheit, die ich grundsätzlich in Frage stelle.

Vielleicht kannst du auf Grund meiner Ausführungen deine Frage noch präzisieren?

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Hast du ein helles Rot oder eher ein kräftiges. Matt oder glänzend? Wieviel verdeckt deine "moderne Wohnwand" diese rote Wand?

Grundsätzlich passt Anthrazit sehr gut. Dabei wäre es von Vorteil, wenn das Rot nicht zu hell ist, aber dann hättest du wohl von Rosa gesprochen. Schwarz ist zu schwer, zumindest wenn es flächig auftritt. Einen Warmton würde ich nicht wählen, sehr schwer zu deinem Rot das richtige zu finden und dann müsste es noch vermittel zwischen Sofa und Wand!

Hochglanz ist OK, aber passe auf, dass nicht zuviele Spiegelungsflächen im Raum sind, wirkt unruhig. Ist der Marmor poliert, also auch glänzend? Und das Rot nocheinmal?

Vielleicht genügt das schon ;-)

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Seehausen hat Recht. Ihr müsst eben einen Honoraranspruch von einem Urheberrecht unterscheiden!!!

Das Honorar von A1wird fällig, wenn nach Vertrag (ein mündlicher Vertrag liegt wohl vor, wenn du deine Planungsabsichten detailliert mit ihm besprochen hast) die Leistung erbracht wurde. Der Hinweis auf die HOAI ist richtig. Wenn du mit A2 eine ähnliche Planungsintensität hattest, das scheint ja der Fall zu sein, wenn das Ergebnis auch ähnlich ausgefallen ist, dann ist A2 auch in der Lage eine Honorarrechnung zu stellen.

Zum Urheberrecht wurde schon richtig gemutmaßt, dass es nur bei bedeutungsvollen Werken trägt. Hast du einen Stararchitekten eingeladen, dann vielleicht. Ansonsten ist dieses Thema hier nicht relevant!

Bezahle den ersten, nachdem er seine Honorarberechnung vorgelegt hat und vergiss deinen Fehler ganz schnell ;-)

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Darf man unter der Dachschräge etwas lagern?

Ich hätte mal eine Frage zum Brandschutz:

Meine Mansardenwohnung hat gerade Wände, das bedeutet natürlich, dass der Bereich hinter den Mauern Dachschräge ist, und damit einen großen Stauraum bietet. Der Bereich zu den Dachschrägen ist auch mittels einer kleinen Tür zugänglich. Dieser Dachbodenbereich ist ca. 10 Meter lang und ca. drei Meter breit.

Ich nutze diesen Dachbodenbereich, für das, wofür Dachböden da sind: Ich verwende ihn teils als Speicher und lagere dort Verschiedenes, das ich nicht immer brauche. Dies wohlgeordnet und äußerst platzsparend in geschlossenen Profi-Stapelboxen, und nur im niedrigsten Bereich der Dachschräge (unter 80 cm hoch). Von dort bis zur Wand sind es ca. 1.8 Meter, das bedeutet, dass sich zwei bis drei Männer nebeneinander dort völlig probemlos fortbewegen können, die gesamte Länge des Dachbodens entlang (ca. 10 Meter).
Obwohl ich, wie gesagt, den niedrigsten Bereich der Dachschräge als Speicher nutze: Im verbleibenden, freien Raum könnte sich somit problemlos ein ganzes Feuerwehrregiment aufhalten. Zwanzig Leute mindestens. Man könnte dort problemlos mehrere Feuerwehrschläuche verlegen und im Ernstfall völlig unbehindert löschen. Die Feuerwehrleute könnten zur Not sogar Hockey da drin spielen. Die Mauer zur Wohnung hin ist auch völlständig frei, da steht überhaupt nichts.

Das bedeutet: Selbst im Brandfall könnten sich Feuerwehrleute problemlos in meinem Speicher hin- und herbewegen. Denn die würden ja wohl kaum ausgerechnet da entlangrobben wollen, wo die Dachschräge nur 30-70 cm hoch ist, wo meine Stapelbosen sind, wenn daneben genügend Platz ist, wo man fast aufrecht gehen kann.

Nun hat mir jemand gesagt: Da darfst du nicht viel lagern. Das ist ein Zugang für die Feuerwehr im Brandfall! Das muss frei bleiben.

Nun frage ich mich:

  1. Was soll das, das würde ja für jeden anderen Dachschrägenbereich/Dachboden genauso gelten. Und außerdem: Es gibt ja schließlich genügend Dachwohnungen, wo die gesamte Grundfläche unter dem Dach als Wohnung ausgebaut ist, den Bereich, wo die Dachschräge nur noch 20-30 cm hoch ist, eingeschlossen. Dann müsste das, aus Brandschutzgründen, ja auch verboten sein.

  2. Wenn man da modernen Vollwärmeschutz anbringen würde, was heute völlig normal ist, dann wäre da überhaupt kein Platz mehr, weil die die Wärmeisolierung dann den Platz vollständig einnehmen würde. Und dann könnte sich da kein Feuerwehrmann mehr drin bewegen. Dann müsste ja Vollwärmeschutz im Dachbereich auch verboten sein.

  3. Ich nutze sowieso nur den niedrigsten Bereich der Dachschräge als Speicher, und da steht alles wohlgeordnet, und in keiner Weise brandgefährlich, in Profi-Stapelboxen.

  4. Feuergefährliche Substanzen lagere ich dort natürlich auch nicht.

Frage:

Stimmt es, das man einen solchen Bereich aus Brandschutzgründen nicht als Speicher nutzen darf?

Bitte nur ernsthafte Antworten, und keine Antworten von Leuten, die selbst keinen blassen Schimmer haben und nur raten können.

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  1. Für ein EFH gibt es die geringsten Brandschutzauflagen, für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern schon mehr und für Nutzungen wie Gewerbe oder Wohnheime die meisten. Das ist zu klären.
  2. Zu klären ist das Bundesland, denn jedes hat eine andere Bauordnung.
  3. Am einfachsten ist, du rufst die zuständige Feuerwehrzentrale an, und fragst nach einem Ratschlag. In einem Genehmigungsverfahren werden die sowieso vom Bauamt zu einer Stellungnahme aufgefordert. Meiner Erfahrung nach, als Architekt, sind derlei Abstellgelegenheiten, denn um Abstellräume handelt es sich wegen der geringen Kopfhöhe nicht, vollständig unbelastet von irgendwelchen Brandschutzauflagen. Schlimmstenfalls "droht" dir der Einbau einer F30-Wand und einer F30-Tür einzubauen, zu dieser Abstelle. In aller Regel sind nur Fluchtwege von "Brandlasten" freizuhalten! Rufe Bauamt oder Feuerwehr an ;-)
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Die eine Antwort ist schon ein gangbarer Weg: Lehre, dann Techniker, dann Studium -also ohne Abi.

Eine zweite Möglichkeit ist auch bereits angeklungen, hat aber mit Begabten wenig zu tun. Gehe als gelernter Bauzeichner in ein Architektenbüro, arbeite dort zwei oder drei Jahre und schau dir immer an, was die Architekten machen und wie sie es machen, werde also zu einem heimlichen Architekten und du wirst sehen, eines Tages wirst du mit einfachen, später mit komplexeren Entwurfsaufgaben betraut werden. Bauanträge aufstellen hast du eh gelernt, Ausführungsplanung hast du in der Zeit vertieft und Ausschreibung ist auch kein Hexenwerk. Der ein oder andere Lehrgang / Seminar zwischendurch macht sich auch gut und dann, irgendwann beantragst du bei der Architektenkammer ein Prüfung. Ja, da musst du durch, aber da findest du sicher Menschen, die dir im Vorwege helfen können.

Prüfung bestanden, also bist du Architekt. Funktioniert, gehört aber viel Ausdauer, Neugier und Disziplin dazu. Viel Glück!

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Soll ich ein Buch schreiben? Zusammengeschnurrt auf 2 Sätze:

  • Negativ ist, dass du in der Einkommensmühle drinsteckst, die dir mal mehr oder weniger gehörige Existenzsorgen bereitet, ob als AG oder als AN. Das Bedingungslose Grundeinkommen lässt auf sich warten :-( Das gilt insbesonders für kreative Berufe. Der Architekt hat, entgegen der landläufigen Meinung, überwiegend mit Abwicklungsfragen zu tun (Baurecht, Bauvertragsrecht, Normenstudium, Bauzeit- und Kostenplanung). Dieser Anteil wird auf 90% geschätzt. Das künstlerische Element kommt oft zu kurz.

  • Positiv ist, dass du fast täglich in einem kreativem Prozess stehst und am Ende das Werk vor Augen hast, an dem du mitgewirkt hast. Wenn du den richtigen Posten gefunden hast, kann das die wahre Freude sein!

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Mumi 1994: Nächstes Jahr Abi (2012?), da hast du wohl keine Möglichkeit mehr, Fächer gezielt auszuwählen für ein spezielles Studium. Jeder einzelne Architekt hat eine unterschiedliche Herangehensweise an seine Aufgaben. Da gibt es die "Techniker", die ich so nennen mag, weil sie sich in erster Linie als Ingenieur verstehen, sie einen Bau konstruktiv, mechanisch, statisch, funktional.... begreifen. Da gibt es aber auch die "Künstler", die eher auf ihre Fantasie vertrauen, um dem Bau ein Gesicht zu geben. Beides schließt sich gegenseitig nicht aus, im Idealfall ergänzt es sich. Der Techniker ist natürlich eher mit den mathematischen und physikalischen Gesetzen vertraut, wohingegen der Künstler seine Nischen sucht, um sich und das Bauwerk entfalten zu können. Dabei ist er auf gute Ingenieure angewiesen, damit kein Pfusch entsteht! Letzterer legt seinen Schwerpunkt in der Ausbildung eher auf Baugeschichte, Kunstgeschichte, Aktzeichnen, Philosophie, Menschenkunde.... Dann gibt es noch die handwerklich orientierten Architekten, die sehr viel von Baupraxis verstehen und oftmals beruflich pendeln zwischen Architekt und Handwerker.

Zu deiner konkreten Frage nach den Fächern: Bilde dich aus, je nach Interesse und Begabung (s.o.). Wichtig sind immer ein klarer Menschenverstand und softskills wie Empathie und Sensibilität ;-)

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Für Hochschulabsolventen in Deutschland sehe ich momentan drei Möglichkeiten:

  1. Sie kommen in einem Großbetrieb unter. Das was in Amerika seit 20 Jahren bereits üblich ist, sind Großraumbüros mit 200-500 Angestellten. Das kommt unweigerlich auch zu uns, siehe zB Gerkan aus Hamburg, der ganze Städte in China baut.

  2. Sie gehen ins Ausland. Über Marktsituationen dort habe ich allerdings keinen Überblick. Kenne zB Kolumbianer, die es sehr begrüßen würden, wenn ich dort europäisches Knowhow einbrächte. Das müsste man von Land zu Land gesondert erfahren. Eine Hilfe könnte die Bundesarchitektenkammer sein.

  3. Sie spezialisieren sich, möglichst bereits im Studium entweder auf eine Laufbahn beim Staat, dann vertiefen Sie in "Städtebau", oder Sie suchen Nischen wie Ökobau (ist schon fast keine Nische mehr), Denkmalpflege, Archäologie, Forscher im Gebiet Baugeschichte, Professorentätigkeit oder auch Kunstgeschichte. Interessant sind auch Projektentwicklungstätigkeiten, die den Architekten in seinem Organisationstalent und in Gesprächsführung richtig fordern!

Ein Boom wird nur in China, Indien und Südamerika stattfinden, also vorwiegend in Schwellenländern. Bei uns in der 1.Welt ist der Markt gesättigt und das wird wohl auch so bleiben angesichts der Bevölkerungsentwicklungen. Hoffe, die ein oder andere Anregung war dabei ;-)

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