Man könnte POV als Psycho-Sekte bezeichnen, weil eine Abhänigkeit entsteht. Großes emotionales Kino, aber letztlich nur ein Strohfeuer. Meine Ex-Partnerin hat dort Anfang der 00er Jahre 20.000 € ihres Erbes versenkt für die 100 Seminartage-Qualifikation - mit zweifelhaftem Erfolg. Ihre beruflich-familiäre Situation hat sich nicht im Mindesten verändert. Als Coach ist sie nicht erfolgreich.
Ja, es geht um Bloßstellung! Wer keine Emotionen zeigt, gilt als im Widerstand gefangen. Für die Aufstellungen (bei denen man sich inmitten eines U-förmig angeordneten, buchstäblichen "Sensations-Publikums" gegenüber steht und aufeinander zugeht bis zur obligatorischen Umarmung/Versöhnung) wurde gezielt bekannte, möglichst emotionale und thematisch passende Pop-Musik gespielt (m.E. ohne Berücksichtigung von GEMA-Auflagen), was den Inszenierungscharakter der Methode besonders unterstreicht.
POV ist eine typisch amerikanische Verkaufsmasche, bei der die vermeintlich schonungslose Offenheit das genaue Gegenteil von Transformation bewirkt, nämlich die gruppenpsychologisch trivial erklärbare Illusion, dass die wahre Familie aus den Mitabhängigen besteht und dass das wahre Leben auf den buchstäblich ergreifenden Seminaren stattfindet, unter Obhut von Papa Chuck und Mama Lency