Das wichtigste (niemand kann vernünftigerweise auf irgendein Land stolz sein) wurde ja schon oft genug gesagt. Interessant könnte in diesem Zusammenhang noch sein, dass es psychologische Studien gibt, die zeigen, dass zwischen Nationalismus und Patriotismus nicht konsequenterweise unterschieden werden kann. Ein "wir"-Konstrukt zieht zwangsweise auch ein "die"-Konstrukt nach sich und das sieht sich sehr schnell Abwertung ausgesetzt: http://www.sueddeutsche.de/wissen/liebe-zum-land-die-maer-vom-guten-patrioten-1.912131 . So long!

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"Extremismus" wird als Begriff erschreckend oft verwendet, dafür, dass niemand so recht weiß, was das Wort eigentlich bedeutet. Und mit niemand meine ich wortwörtlich "niemand". Der Extremismus ist ein Konstrukt des Verfassungsschutzes, das er benutzt, um Gruppierungen und Menschen zu klassifizieren, die sich gegen die sog. "freiheitlich demokratische Grundordnung" richtet. So weit so gut, doch was er tut, und unter anderem deshalb hat er keine eigentliche Bedeutung oder wissenschaftiche Relevanz, ist links, rechts und anderswo Dinge gleichzusetzen, die in überhaupt gar keinem Verhältnis zueinander stehen. Ein Beispiel: Rechtsextremisten sind z.B. die NSU-Mörder, als linksextremistisch gelten Zeitungen wie die "Jungle World" oder sogar die Kampagne "kein mensch ist illegal". Bin ich also, wenn ich Bleiberecht für alle fordere genau so schlimm wie jemand, der gezielt 10 Menschen aus rassitischen Gründen tötet? Zugegeben, das Beispiel ist etwas konstruiert, aber bitte verwendet diesen Begriff nicht mehr - das ist gefährliche Gleichmacherei. Fakt ist: es gibt sowohl linke als auch rechte Gewalt, Fakt ist auch, dass linke Gewalt unter anderem von Antifagruppen ausgeht. Fakt ist aber auch, dass linke Gewalt nicht annähernd die Qualität von rechter Gewalt hat. Nazis sind, das zeigen leider mehr als genügend Beispiele, bereit zu töten, wenn sie es können, mehr als hundert Menschen haben seit der Wiedervereinigung ihr Leben lassen müssen, weil sie Nazis nicht in den Kram gepasst haben. Auf der linken Seite gibt es Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, alles in keinster Weise gutzuheißen, aber eben keine Toten seit mehr als 20 Jahren! Außerdem ist es unangebracht, die Antifa als Spiegelbild der Nazibewegung darzustellen, sie ist viel heterogener, als viele glauben. Es gibt gewaltbereite Idioten in ihren Reihen, das wird kontrovers diskutiert und es gibt genügend Antifas, die sich davon abgrenzen. Worüber ihr aber mal nachdenken solltet ist, dass die Antifa konsequent Flagge zeigt, wenn die Nazis versuchen, ihre rassistische, homophobe, sexistische, antisemitische, geschichtsrevisionistische (ja, all das sind sie) Propaganda auf die Straße zu tragen. Und denjenigen, die meinen, es sei besser, die Nazis einfach laufen zu lassen: überlegt euch mal, was ein unkommentiert durchgeführter Naziaufmarsch in den direkt Betroffenen, in Flüchtlingen, ausländisch wirkenden Menschen und Menschen, die bereits Opfer rechter Gewalt wurden, auslösen dürfte. Macht euch darüber mal Gedanken, bevor ihr das nächste mal versucht, links und rechts gleichzusetzen. Von den "Good Night Left Side" oder "Anti-Antifa"-Aufnähern würde ich dir übrigens dringend abraten - das sind eindeutige rechte Szenecodes, jeder, der dir so einen anzudrehen versucht ist ein Nazi und du musst dich nicht wundern, wenn du auch als solcher abgestempelt wirst, solltest du dir einen davon auf die Kutte pappen. So long! PS: Ich bin übrigens nicht Mitglied einer Antifa-Gruppe ;), Antifaschist aber sehr wohl.

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