Es gibt doch einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland und zwar Hartz IV!
Arbeitnehmer, die zu wenig verdienen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten können Sozialhilfe beantragen, somit besteht theoretisch kein Bedarf dies den Unternehmen (!) in Form eines Mindestlohns aufzudrücken. Konseqzenz ist dann nämlich in vielen Betrieben, dass Deutschland als Produktionsstandort noch unbeliebter wird und die Betriebe hier stillgelegt und ins benachbarte Ausland verlagert werden.
Ende vom Lied: Staat (= Steuerzahler) zahlt für die ganzen Arbeitslosen den kompletten Hartz IV Betrag und nicht nur die Sozialhilfe.
Das war jetzt natürlich etwas übertrieben, aber genau diese Verteilungsproblematik ist der Kernpunkt des Mindestlohns: Sollen die Unternehmen in Form von evtl. überhöhten Mindestlöhnen den Arbeitern mehr zahlen als ihre Arbeit wert ist oder soll der Staat durch den Steuerzahler (bzw. Sozialabgabenzahler) diesen Differenzbetrag ausgleichen.
Alle die somit für einen flächendeckenden Mindestlohn sind, müssen sich jedenfalls mit dem Argument der Betriebsschließung aufgrund zu hoher Lohnkosten auseinandersetzen. Oftmals sind aber gerade diese Leute es, die nicht bereit sind für Dinge wie z.B. Kleidung oder andere Waren mehr auszugeben, denn höhere Preise würden den Mindestlohn auch hier funktionieren lassen. In der "Geiz ist geiil" Gesellschaft dürfte das aber kaum möglich sein.
Aus diesen Gründen gibt es keinen flächendeckenden Mindestlohn und wird es ihn auch so schnell nicht geben.