Hallo, danke schonmal, dass ihr euch die zeit nehmt meinen etwas länger werdenden Eintrag zu lesen.
Also, ich bin 16 jahre alt (w) und habe mich dazu entschlossen, ein jahr in spanien zu verbringen. Dazu muss ich sagen, dass mich daran weniger gereizt hat, in spanien zu sein, sondern vielmehr nicht mehr zuhause zu sein. Das liegt nicht daran, dass es mein zuhause so schrecklich ist, im Gegenteil, ich habe viele menschen um mich herum die mich lieben und für mich da sind, sondern an persönlichen Problemen. ich habe keine Diagnose, weil ich mich nie getraut habe, mit jemand professionellem ernsthaft darüber zu sprechen, aber ich bin mir sicher, dass ich einen Hang zu depressiven verstimmungen habe, der bei mir in der familie ohnehin vorliegt (auch bipolare störung) und außerdem auch einige nie verarbeitete erlebnisse der Kindheit. trotzdem habe ich lieber einige wochen hin und wieder "vor mich hin gelitten", als mir helfen zu lassen. es ging mir ja auch nicht durchgängig schlecht, aber es holte mich halt in regelmäßigen abständen (ca. alle 2 Monate) mal wieder ein und belastete mich immer 3-10 tage, in denen es mir wirklich schlecht ging.
Nun aber genug davon. Ich entschloss mich also, ein Jahr wegzugehen, weil ich dachte, ein Ortswechsel würde mir helfen. Neue Leute, neue Erfahrungen usw.
Nun bin ich seit einem Monat hier und bin wirklich sehr unglücklich. das liegt nicht an meiner gastfamilie oder der schule, sondern mal wieder an mir. ich fühle mich hier allein gelassen und wünsche mir wirklich nichts sehnlicher als wieder daheim zu sein. teilweise weine ich ganze nachmittage lang ohne damit aufhören zu können, ich habe mich wieder geritzt und innerhalb von 3 wochen fast 4 kg abgenommen. Meine eltern haben mir gesagt, dass wenn es hier überhaupt nicht geht, ich auch zurückkommen kann und das meinen sie auch wirklich so. Natürlich wollen sie, dass ich glücklich bin und wenn ich das hier nicht bin, dann komme ich eben zurück und das geld ist aus dem fenster geworfen, man trifft nunmal falsche Entscheidungen. sie wissen allerdings auch nicht, wie schlecht es mir hier wirklich geht. Trotzdem würde ich mir wie eine versagerin vorkommen, wenn ich jetzt aufgebe. Ich habe diese Chance einfach nicht verdient, weil ich sie nicht zu nutzen weiß.
ich wünschte ich wäre zuhause geblieben und hätte den mut aufgebracht mich in therapie zu begeben, um eine perspektive für mein leben zu bekommen, als einfach davongelaufen zu sein vor meinen Problemen.
Außerdem weiß ich nicht, wie ich das alles meinen deutschen freunden erklären soll. Meiner schule etc.? was sollen die denn von mir denken?
und was ist, wenn ich dann zuhause bin und es bereue, alles abgebrochen zu haben?
Bitte helft mir bei meiner Entscheidung. ich habe (von den wenigen Leuten, mit denen ich darüber gesprochen habe) verschiedene meinungen gehört und bitte sagt mir auch eure.
evt. ist ja auch jemand dabei, der ähnliche erfahrungen gemacht hat und abgebrochen/weitergemacht hat?
danke.