Ich habe in meiner Klasse 9 ein Kind mit selektivem Mutismus, sie redet nicht freiwillig mit Erwachsenen und wenn, dann nur kaum hörbar. Sie ist in einer Therapie, die auch mit Hilfe von Theaterpädaogik versucht, ihr zu helfen und ihr auch mehr Selbstbewusstsein/Körperwahrnehmung zu vermitteln. Sie hat mit dieser Entwicklungsstörung in der Klasse eine schwierige Position inne, da sie sich auch den anderen Schülern gegenüber kaum äußert. Trotzdem ist sie ein aufgewecktes Kind und kommt gut mit.
Nicht alles, was Kinder an besonderem Verhalten zeigen "wächst sich aus" oder ist eine individuelle Ausprägung des Charakters. Manchmal brauchen Kinder auch Hilfe und Unterstützung...falls sich dieses "Sprachproblem" verstärkt. Zumindest vor dem Wechsel zur Grundschule, würde ich die Lehrer informieren, damit die Tochter nicht zu Anfang schon einen schwierigen Einstieg hat. Vor allem wär mein Tipp: mit Freundinnen gemeinsam einschulen, damit sie jemanden hat, dem sie sich mitteilen kann/will.
Es kann natürlich auch eine Phase sein, in der sie nicht mit jedem reden mag und damit vollkommen normal. Ich denke nur, dass man sein Kind am besten kennt und weiß, ob es unter der Situation leidet, Schwierigkeiten dahinter stecken, es eine ihrer Charaktereigenschaften ist oder eben nicht.
LG Assarja